Im Prozess gegen den wegen zahlreicher Todesfälle angeklagten Pfleger in Aachen hat die Verteidigung einen Freispruch für ihren Mandanten gefordert. Das teilte eine Sprecherin des Landgerichts am Mittwoch mit. Der Antrag der Verteidigung stand damit konträr zur Forderung der Staatsanwaltschaft, die bereits am Montag ihr Plädoyer gehalten hatte. Sie hatte darin eine lebenslange Freiheitsstrafe für den Angeklagten gefordert.
Dem Pfleger wird in dem Verfahren vorgeworfen, in einer Klinik in Würselen reihenweise Patienten mit tödlichen Injektionen getötet zu haben. Die Staatsanwaltschaft geht mittlerweile von 13 vollendeten Morden und 24 versuchten Morden aus.
Der Deutsche selbst hatte im Prozess Vorwürfe von sich gewiesen. Er habe keine Medikamente mit dem Ziel verabreicht, Leben zu verkürzen, sagte er in einer Aussage im Mai. Die Patienten seien als gut eingestellt beurteilt worden.
Der Pfleger war fast ausschließlich im Nachtdienst auf der Palliativstation tätig gewesen. Nach einem Hinweis auf Unregelmäßigkeiten bei Medikamenten wurde er suspendiert.
Ein Urteil wird am 5. November erwartet.