Bucha

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Video: Gedenken an die Toten von Bucha

Video Gedenken an die Toten von Bucha

STORY: Kateryna Kosych erinnert sich noch gut daran, wie russische Truppen mordeten und plünderten, vor einem Jahr, in Bucha. Eine "Allee des Ruhms" erinnert an die Toten. Ein Jahr danach wird der Ort überall herausgeputzt. Aber Kosytschs Schwiegersohn wird all das nicht zurückbringen. Die Russen hätten so viel Leid gebracht. Heilen werden die Wunden so schnell nicht. Bucha, ein grüner Vorort von Kiew, wurde zum Synonym für Brutalität. Nach ukrainischen Angaben wurden allein hier 461 Menschen getötet. Internationale Ermittler sind immer noch dabei, Beweise für die begangenen Gräueltaten zu sammeln. Moskau streitet die Vorwürfe ab. Ihr Sohn Marko hilft Daria Yesypchuk beim Renovieren. Das Gefühl der Bedrohung lässt auch heute nicht nach. "Vor ein paar Tagen gab es nachts einen Drohnenangriff. Wir haben alles gehört. Mein Mann hat gesehen, wie Drohnen abgeschossen wurden. Man hört die Schüsse. Und die Kinder fragen dann. Sie wissen, dass es die Besatzer sind, die die Raketen schicken." Marko ist vier. Auch er erinnert sich an den Alltag während der 33-tägigen der Besatzung. "Es gab kein Telefon und keinen Strom. Wir saßen auf gepolsterten Säcken, wir schliefen auch auf ihnen. Wenn wir nach draußen gingen, war überall Blut." Jetzt im Frühling wird auch auf der Vokzalna-Straße gearbeitet. Die vielen Spuren des Krieges sollen beseitigt werden. Die meisten hier glauben, dass Kiew gewinnen wird. Priester Andriy Holovin weiss, dass emotionale Wunden oft noch über Generationen hinweg schmerzen. "Gemäuer können leicht wieder hochgezogen werden. Es ist viel schwieriger, eine verwundete Seele wieder aufzurichten". Wolodymyr Selenskyj beging am Freitag den Jahrestag der Rückeroberung von Bucha. Das russische Böse werde genau hier in der Ukraine zusammenbrechen und sich nie wieder erheben können, sagte der ukrainische Präsident. Die Menschlichkeit werde siegen.
Region Kiew: "Sie verminen sogar Leichen": Selenskyj erhebt schwere Vorwürfe gegen russische Armee

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STORY: Ukrainischen Truppen haben nach Angaben von Vize-Verteidigungsministerin Hanna Malyar das Gebiet um Kiew wieder unter ihre Kontrolle gebracht. Die gesamte Region Kiew sei vom Angreifer befreit, schreibt sie auf Facebook. Überprüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht. Von russischer Seite gab es keinen Kommentar. Während sich die russischen Truppen für die Kämpfe im Osten mutmaßlich neu formieren, tragen die Orte rund um Kiew bereits die Narben von fünf Wochen Krieg. In Bucha etwa lagen viele Leichen entlang der Straßen. Nach Angaben des Bürgermeisters sind mehr als 300 Einwohner getötet worden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenskij beschuldigte russische Streitkräfte, Sprengfallen installiert zu haben. "Sie verminen Häuser, Geräte und sogar Leichen. Es gibt viele Stolperdrähte und viele andere Gefahren. Wir bewegen uns vorsichtig vorwärts. Jeder, der in dieses Gebiet zurückkehrt, muss sehr vorsichtig sein." Das russische Verteidigungsministerium antwortete nicht auf eine Anfrage nach einem Kommentar zu den Vorwürfen. Russland bezeichnet sein Vorgehen in der Ukraine weiterhin als "spezielle Militäroperation" zur Entmilitarisierung und "Entnazifizierung". Moskau hat den Truppenabzug als Geste des guten Willens in dargestellt. Ein ukrainischer Unterhändler erklärte am Samstag, es seien genügend Fortschritte erzielt worden, um direkte Gespräche zwischen Zelenskiy und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu ermöglichen. Die russische Seite dementierte dies. Russlands Haltung zur Krim und zum Donbass blieben unverändert.