Toronto Bürgermeister wollte angeblich sein Crack-Video kaufen

Seinen Crack-Konsum hat Rob Ford jüngst zugegeben. Jetzt soll aus Justizakten hervorgehen: Torontos Stadtoberhaupt wollte ein Beweis-Video kaufen, damit es nicht öffentlich wird.

Der durch seinen Crack-Konsum in die Schlagzeilen geratene Bürgermeister von Toronto, Rob Ford, hat womöglich versucht, ein entlarvendes Video über seine Drogeneskapaden zu kaufen und aus dem Verkehr zu ziehen. Wie kanadische Medien unter Berufung auf Auszüge aus Justizakten berichteten, geht aus einem von der Polizei mitgeschnittenen Gespräch zwischen Drogendealern hervor, dass Ford für die Aufnahmen von seinem Crack-Konsum 5000 Dollar (3500 Euro) und ein Auto geboten habe.

Die Akten gehören zu Ermittlungen der Polizei gegen Alessandro Lisi, einen Freund des Bürgermeisters, der manchmal auch als Chauffeur für Ford arbeitete. Demnach hatten die Drogendealer "Pläne diskutiert, das Band zu verkaufen". Lisi werden Drogenhandel und Erpressung vorgeworfen: Er soll mit Drohungen versucht haben, an das mit einem Handy aufgenommene Video zu kommen und es verschwinden zu lassen.

Crack-Video für 200.000 Dollar angeboten

Ford hatte Anfang November nach hartnäckigem Leugnen gestanden, das Kokainderivat Crack geraucht und jahrelang illegale Drogen gekauft zu haben. Die Affäre war im Mai ins Rollen gekommen, als die Zeitung "Toronto Star" und die Klatsch-Website "Gawker" berichteten, Drogendealer hätten ihnen ein 90 Sekunden langes Video von einem Crack rauchenden Ford angeboten. Laut "Gawker" wollten sie dafür 200.000 Dollar.

Der 44-jährige Politiker entschuldigte sich mittlerweile auch für wiederholte Ausfälle unter Alkoholeinfluss. Als Konsequenz aus den Drogeneskapaden entzog ihm der Stadtrat vor gut zwei Wochen den Großteil seiner Machtbefugnisse. Er darf weiter den Titel tragen, hat aber unter anderem ein kleineres Budget, weniger Personal und darf nicht mehr dem Stadtrat vorsitzen.

AFP
amt/AFP