Ein chinesisches Unternehmen hat Recherchen zufolge gemeinsam mit dem Militär einen Test für Schwangere entwickelt, um Gendaten von Millionen Frauen weltweit zu sammeln und auszuwerten.
Auch aus Deutschland Test mit Militär entwickelt: Chinesische Firma sammelt weltweit Gendaten von Schwangeren

Eine hoch schwangere Frau hält ihren Bauch
© Picture Alliance / DPA
Sehen Sie im Video: Chinesische Firma sammelt weltweit Gendaten von Schwangeren.
Eine aktuelle Recherche lässt aufhorchen. Denn die chinesische Genfirma BGI Group nutzt nach Informationen der Nachrichtenredaktion Reuters einen zusammen mit dem chinesischen Militär entwickelten Test für Schwangere, um Gendaten von Millionen Frauen weltweit zu sammeln und auszuwerten. Dies hat Besorgnis sowohl in den USA als auch Deutschland ausgelöst.
Die Tests der Firma BGI Group werden auch von der Firma Eluthia in Gießen benutzt und in China ausgewertet. Ramón Enriques Schäfer, Geschäftsführer von Eluthia: "Also, die Daten gehen nach Hongkong, nicht nach China. Es ist immer noch ein kleiner Unterschied, weil in Hongkong noch andere Datenschutzgesetze – immer noch, kann man sagen – gelten als in China. Wir haben einen Vertrag abgeschlossen, der nach der Datenschutzgrundverordnung den Datentransfer regelt. Und da ist ganz klar abgegrenzt, was in dem Labor mit den Daten passieren darf und was nicht. Und es darf in unserem Fall eben nur das passieren, dass nur die Probe analysiert wird auf diese bestimmten genetischen Syndrome des Kindes und keine anderen Untersuchungen. Und da sind wir auch absolut sicher, dass das im Labor genau so eingehalten wird, weil wir haben da bindende Verträge zwischen dem Labor in Hongkong und unserem Labor."
Schäfer betont, dass bei allen Maßnahmen völlige Transparenz gegenüber den Patienten herrscht: "Die Patientinnen machen ja mit ihrem Arzt ein Aufklärungsgespräch, wo der Arzt die Patientin informiert, was der Test kann, was der Test nicht kann. Und natürlich auch, wenn der Test ins Ausland geht, muss die Patientin informiert sein. Sie muss sich auch einen Zettel durchlesen, auf dem Anforderungsschein, wo auch mögliche potenzielle Risiken immer aufgelistet sind, die mit einer Test-Durchführung im Ausland theoretisch verbunden sein können. Und das unterschreibt die Patientin in vollem Wissen, dass das mögliche Risiken sind. Aber der Test wird dennoch sehr gerne angenommen, weil es eben der ausführlichste Test ist, der auf dem deutschen Markt verfügbar ist."
Chinas größtes Genomik-Unternehmen BGI begann 2013 mit der Vermarktung des Pränatal-Tests im Ausland. Unter dem Markennamen Nifty gehört er zu den meistverkauften nicht-invasiven pränatalen Tests der Welt. Dabei wird eine Blutprobe einer schwangeren Frau untersucht, um Anomalien wie das Down-Syndrom beim sich entwickelnden Fötus festzustellen. Bislang wurden laut BGI weltweit mehr als acht Millionen Frauen getestet. Nifty wird in mindestens 52 Ländern verkauft, darunter in Deutschland, Kanada, Australien, Thailand und Indien, aber nicht in den Vereinigten Staaten.
Eine aktuelle Recherche lässt aufhorchen. Denn die chinesische Genfirma BGI Group nutzt nach Informationen der Nachrichtenredaktion Reuters einen zusammen mit dem chinesischen Militär entwickelten Test für Schwangere, um Gendaten von Millionen Frauen weltweit zu sammeln und auszuwerten. Dies hat Besorgnis sowohl in den USA als auch Deutschland ausgelöst.
Die Tests der Firma BGI Group werden auch von der Firma Eluthia in Gießen benutzt und in China ausgewertet. Ramón Enriques Schäfer, Geschäftsführer von Eluthia: "Also, die Daten gehen nach Hongkong, nicht nach China. Es ist immer noch ein kleiner Unterschied, weil in Hongkong noch andere Datenschutzgesetze – immer noch, kann man sagen – gelten als in China. Wir haben einen Vertrag abgeschlossen, der nach der Datenschutzgrundverordnung den Datentransfer regelt. Und da ist ganz klar abgegrenzt, was in dem Labor mit den Daten passieren darf und was nicht. Und es darf in unserem Fall eben nur das passieren, dass nur die Probe analysiert wird auf diese bestimmten genetischen Syndrome des Kindes und keine anderen Untersuchungen. Und da sind wir auch absolut sicher, dass das im Labor genau so eingehalten wird, weil wir haben da bindende Verträge zwischen dem Labor in Hongkong und unserem Labor."
Schäfer betont, dass bei allen Maßnahmen völlige Transparenz gegenüber den Patienten herrscht: "Die Patientinnen machen ja mit ihrem Arzt ein Aufklärungsgespräch, wo der Arzt die Patientin informiert, was der Test kann, was der Test nicht kann. Und natürlich auch, wenn der Test ins Ausland geht, muss die Patientin informiert sein. Sie muss sich auch einen Zettel durchlesen, auf dem Anforderungsschein, wo auch mögliche potenzielle Risiken immer aufgelistet sind, die mit einer Test-Durchführung im Ausland theoretisch verbunden sein können. Und das unterschreibt die Patientin in vollem Wissen, dass das mögliche Risiken sind. Aber der Test wird dennoch sehr gerne angenommen, weil es eben der ausführlichste Test ist, der auf dem deutschen Markt verfügbar ist."
Chinas größtes Genomik-Unternehmen BGI begann 2013 mit der Vermarktung des Pränatal-Tests im Ausland. Unter dem Markennamen Nifty gehört er zu den meistverkauften nicht-invasiven pränatalen Tests der Welt. Dabei wird eine Blutprobe einer schwangeren Frau untersucht, um Anomalien wie das Down-Syndrom beim sich entwickelnden Fötus festzustellen. Bislang wurden laut BGI weltweit mehr als acht Millionen Frauen getestet. Nifty wird in mindestens 52 Ländern verkauft, darunter in Deutschland, Kanada, Australien, Thailand und Indien, aber nicht in den Vereinigten Staaten.