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Impfpflicht in Italien sorgt für Streit
In Italien gilt seit Freitag eine Impfpflicht. Alle Arbeitnehmer müssen mit einem sogenannten grünen Pass nachweisen, dass sie wenigstens eine Impfdosis erhalten haben, negativ getestet oder vor kurzem von Corona genesen sind. Beschäftigte, die den Grünen Pass nicht vorweisen, werden ohne Bezahlung von der Arbeit freigestellt. Wer trotzdem zur Arbeit geht, muss mit einer Geldbuße von bis zu 1000 Euro rechnen. Die Regelung sorgt seit Wochen für Streit. O-TON DANIELA CALICCHIA, IMPF-BEFÜRWORTERIN: "Ich glaube, dass der Grüne Pass notwendig ist, denn wir befinden uns leider mitten in einer Pandemie. Und deshalb müssen wir auf einer sozialen Ebene diese historische Herausforderung meistern." O-TON FABIO BOCIN, IMPFGEGNER: "Der grüne Pass ist schlecht. Es ist eine legalisierte Form von Diskriminierung, nichts weiter. Es ist keine Gesundheitsvorschrift, sondern ein politischer Schachzug, um die Leute zu spalten, damit sie sich untereinander bekämpfen, statt die da oben." O-TON FABIO BONANNO, IMPF-BEFÜRWORTER: "Ich glaube, der Pass ist gerecht und im Sinne aller Italiener, die sich haben impfen lassen, um die Pandemie zu überwinden. Die Impfung ist kostenlos und ich würde sagen, dass die Impfkampagne in der Region Latium sehr gut funktioniert hat. Ich verstehe nicht, wo das Problem sein soll." O-TON DAMIANO GABOS, IMPFGEGNER: "Wir wollen keinen Grünen Pass. Die Regierung Draghi macht Sachen, die gegen nationales und internationales Recht verstoßen. Gegen die Verfassung, Verträge und gegen die Menschenrechte. Die Regierung Draghi macht abscheuliche Dinge, sie macht sie mit der Zustimmung des Volkes. Es gibt leider nicht viele, die wie wir dagegen sind." Italien ist das erste Land in Europa, das zu einer derartigen Maßnahme greift, um die Impfquote zu erhöhen. Die meisten politischen Parteien und die großen Arbeitgeberverbände unterstützten die Maßnahme in der Hoffnung, dass damit künftig Lockdowns vermieden werden.