Anzeige
Anzeige

Kronen Ein neuer Hut für den alten Zahn

Ist Ihnen ein Zacken aus dem Zahn gebrochen, bekommt er eine künstliche Krone
Ist Ihnen ein Zacken aus dem Zahn gebrochen, bekommt er eine künstliche Krone
© Colourbox.de
Eine künstliche Krone bedeckt Ihren ruinierten Zahn wie eine große Kappe. Der vollständig neu geschneiderte Hut wird über den alten Zahn gestülpt. Den Stoff können Sie auswählen.

Kronen sind notwendig, wenn Ihr Zahn schon so von Karies zerfressen wurde, dass eine Füllung nicht mehr halten würde. Je nachdem, wie viel vom Zahn mürbe geworden ist, wird Ihnen der Arzt eine Teilkrone oder eine vollständige Krone empfehlen.

Damit die neue Hülle gut kleben bleibt, muss Ihre Ärztin viel von der Zahnsubstanz entfernen, manchmal bis zu 60 Prozent. Im schlimmsten Fall bleibt ein kegelförmiger Zahnstumpf übrig. Möglicherweise rät die Zahnärztin noch zu einer Wurzelbehandlung: Entzündet sich die Wurzel, nachdem die Krone auf dem Zahn klebt, muss alles wieder abgefräst werden.

Es gibt fünf verschiedene Arten von Kronen

Ihr Zahnarzt wird Ihnen verschiedene Möglichkeiten anbieten. Kronen unterscheiden sich im Material, aber auch in der Art und Weise, wie sie im Labor hergestellt werden und wie sie im Mund befestigt werden. Es gibt

  • Vollguss-Kronen sind aus einem Stück Metall gegossen - daher der Name. Sie sind haltbar und relativ billig. Deshalb gelten sie als der Standard. Meist besteht das Metall aus einer Legierung, einem Mix verschiedener Metalle. Es gibt Gold-, Titan-, Palladium und Nickel-Legierungen.

    Palladium ist out, im Trend sind Gold und Platin

    Nickel wird heute nicht mehr verwendet, weil viele Menschen darauf allergisch reagieren. Auch Mixturen auf Palladium-Basis werden aus Gesundheitsgründen nicht mehr empfohlen: Sie enthalten bis zu zehn verschiedene Metalle, unter anderem Nickel. Fachleute empfehlen heute Legierungen aus Gold und Platin.

    Allgemein gilt: Je unedler das Metall in der Legierung, desto schwerer kann das Labor das Material verarbeiten. Umso größer auch die Gefahr, dass sich die Krone und das umgebende Gewebe verfärben. Um Vollguss-Kronen einzusetzen, muss der Zahnarzt vergleichsweise wenig vom Zahn herunterbohren. Meist wird dieser Kronentyp hinten im Mund eingesetzt - vorne sähe das blitzende Metall merkwürdig aus.

Kunststoff nutzt schnell ab und verfärbt sich oft

Verblend-Kronen sind für die sichtbaren Außenseiten der Zähne und manchmal auch für die Kauflächen geeignet. Sie bestehen aus einem Unterbau aus Metall, der mit einer Schicht aus Kunststoff oder Keramik überzogen wird. Der Kunststoff und das Porzellan können der Farbe Ihrer Zähne angepasst werden, daher fallen solche Kronen nicht auf.

  • Verblend-Kronen sind haltbar und schaden der Gesundheit nicht. Allerdings können sie abplatzen, besonders wenn Sie auf etwas Hartes beißen. Dann bröselt besonders gerne etwas auf den Kauflächen ab. Kunststoff ist billiger, nutzt sich aber schneller ab als Keramik. Ein weiterer Nachteil: Er kann sich schon nach wenigen Jahren verfärben.

    Verblend-Kronen sind für die sichtbaren Außenseiten der Zähne und manchmal auch für die Kauflächen geeignet. Sie bestehen aus einem Unterbau aus Metall, der mit einer Schicht aus Kunststoff oder Keramik überzogen wird. Der Kunststoff und das Porzellan können der Farbe Ihrer Zähne angepasst werden, daher fallen solche Kronen nicht auf.

    Verblend-Kronen sind haltbar und schaden der Gesundheit nicht. Allerdings können sie abplatzen, besonders wenn Sie auf etwas Hartes beißen. Dann bröselt besonders gerne etwas auf den Kauflächen ab. Kunststoff ist billiger, nutzt sich aber schneller ab als Keramik. Ein weiterer Nachteil: Er kann sich schon nach wenigen Jahren verfärben.

Die beste Krone ist eine aus purem Gold und Porzellan

  • Vollkeramik-Kronen bestehen komplett aus Porzellan. Sie schaden der Gesundheit nicht und sehen echten Zähnen zum Verwechseln ähnlich. Deshalb empfehlen Ärzte diese Art der Krone für alle Zähne, die im vorderen, sichtbaren Bereich stehen. Für Backenzähne eignen sie sich sowieso nicht so gut, weil sie nicht so stabil sind wie Verblend-Kronen. Mittlerweile gibt es jedoch sehr kau-feste Porzellan-Mischungen mit Zirkoniumdioxid: Sie halten genauso viel Druck stand wie Metall.

  • Galvano-Kronen bestehen aus fast reinem Gold und Porzellan. Das Labor legt eine dünne Goldschicht auf das Modell des Zahnstumpfs. Die Folie schmiegt sich perfekt an die Ruine an. Auf das pure Gold setzt die Zahntechnikerin eine Kappe aus Keramik.

    Die Galvano-Technik hat drei Vorteile: Der Arzt muss wenig gesunde Zahnsubstanz abraspeln, weil sich das Gold schön in die Ecken und Kanten hineinlegt. Wegen der gelben, warmen Farbe des Goldes wirkt die darüber liegende Keramik besonders natürlich. Außerdem entstehen so gut wie nie dunkle Zahnfleischränder, auch der Rand des Zahnfleisches verfärbt sich kaum: Das pure Gold verhindert dies.

    Stift-Kronen setzt die Zahnärztin ein, wenn der Zahn komplett ruiniert ist. Damit die Krone überhaupt hält, schraubt die Zahnärztin einen Metallstift in den Kiefer: Der künstliche Anker wird fest in den Wurzelkanal zementiert. An dem Stift befestigt die Ärztin die Krone.

Kunststoff hält fünf Jahre, Gold ein Viertel Jahrhundert

Wie lange Kronen halten, hängt davon ab, wie gut Sie sie pflegen. Sie sollten sie gut putzen, vor allem am Zahnfleischrand, damit sich dort kein Zahnbelag ansammelt.

  • Vollguss-Kronen halten bei guter Pflege zwischen 15 und 25 Jahre;
  • Galvano-Kronen halten 10 bis 20 Jahre, manchmal auch noch auch länger;
  • Vollkeramik-Kronen überdauern meist 15 Jahre oder mehr;
  • Kunststoff kann dagegen schon nach fünf bis sieben Jahren unansehnlich aussehen.

Was Sie für Ihre Krone zahlen müssen, hängt davon ab, wie groß das gute Stück werden muss, welches Material Sie wünschen und wie die Krone hergestellt wird. Die gesetzlichen Krankenkassen finanzieren jede Krone mit einem festen Zuschuss. Was Sie ungefähr dazu zahlen müssen, hat die Bundeszahnärzte-Kammer geschätzt:

  • Vollgusskronen kosten Sie etwa 90 bis 125 Euro pro Zahn,
  • Verblendkronen liegen bei 230 bis 380 Euro pro Zahn,
  • für Vollkeramikkronen müssen Sie rund 280 bis 430 Euro pro Zahn zahlen.

Die Bastelarbeiten für Ihr Gebiss dauern zwei Wochen

Bevor der Zahnarzt eine Krone einsetzt, prüft er, ob die Wurzeln noch in Ordnung sind. Das kann er auf einem Röntgenbild gut sehen. Ist die Wurzel schon vereitert, können Sie sich auf eine Wurzelbehandlung einstellen. Anschließend bohrt der Arzt Karies aus dem Zahn sowie eventuell vorhandene Reste einer alten Füllung. Dann schleift er den Zahn so, dass eine Krone gut haften kann.

Anschließend nimmt er Abrücke von Ihrem Gebiss, damit der Zahntechniker weiß, was zu tun ist. Damit Sie in der Zeit, die das Labor braucht, nicht mit einem bloß liegenden Zahn herumlaufen müssen, bekommen Sie eine provisorische Krone auf den Stumpf.

Im Labor stellt der Zahntechniker mithilfe des Abdrucks ein Modell Ihres Ober- und Unterkiefers her. Er bastelt auch ein Modell des Zahnstumpfs. So kann er eine passgenaue Krone herstellen. Das dauert meist ein bis zwei Wochen. Anschließend setzt der Zahnarzt die Krone aus dem Labor ein. Falls sie nicht richtig sitzt, schleift er sie noch ab. Dann erst zementiert er das Schmuckstück ein.

Arztpfusch: Wenn Ihnen ein Zacken aus der Krone bricht

Ist die Krone frisch eingesetzt, kann Ihr Zahn empfindlich auf Heißes oder Kaltes reagieren. Das ist kein Grund zur Sorge. Nach einiger Zeit verschwinden die Symptome meist. Wenn nicht, sollten Sie zu Ihrem Zahnarzt gehen. Drückt der Rand der Krone gegen das Zahnfleisch, ist das nicht in Ordnung: Die Stelle kann sich entzünden, deshalb sollte Ihr Arzt nachbessern. Ist die Krone zu hoch, drückt sie beim Kauen zu stark auf die gegenüber liegenden Zähne und belastet sie zu stark - das muss Ihr Arzt korrigieren.

Spüren Sie, dass Zahnstumpf und Kronenrand nicht glatt abschließen? Dann hat die Zahnärztin nicht sauber gearbeitet. Bleiben Sie beim Putzen mit Zahnseide in den Zwischenräumen hängen, muss die Krone überarbeitet werden. Sonst setzt sich Zahnbelag ab - ein vortrefflicher Nährboden für Karies-Erreger.

Tut es Ihnen unter der Krone weh, kann sich das Zahnmark entzündet haben. Das passiert manchmal beim Schleifen des Zahns. Möglicherweise hat Ihre Ärztin auch schlampig gearbeitet und Karies nicht vollständig entfernt. Um das zu beheben, muss sie die gerade eingesetzte Krone wieder abnehmen, anschließend muss sie eine neue Krone im Labor bestellen.


Kirsten Milhahn

Mehr zum Thema

Newsticker

VG-Wort Pixel