Auch wenn Travis Kelce und Taylor Swift angeblich nie streiten: Konflikte gibt es in den besten Beziehungen. Wichtig ist, wie wir damit umgehen. Therapeut John M. Gottmann weiß Rat.
Streiten, aber richtig Fünf Konflikte, die jedem Paar begegnen – und wie wir sie lösen
"Die Bombe": Wir beginnen den Streit mit einem Vorwurf
Der Konflikt
Vielleicht kennen Sie das Sprichwort: Der Ton macht die Musik. Bei einem Streit trifft das im Zweifel noch mehr zu als in anderen Situationen. Wenn wir mit einem Angriff ins Gespräch gehen, unseren Partner schroff von der Seite anmachen oder plötzlich wütend mit haltlosen Vorwürfen um uns werfen, dann ist es eher unwahrscheinlich, dass daraus ein zielführendes Gespräch entsteht. Gottmann nennt das einen "harten Einstieg". Wir lassen uns von unseren Gefühlen leiten und beginnen das Gespräch direkt negativ. Das wiederum beeinflusst die Stimmung beider Gesprächspartner, weil die Reaktion für die andere Person oft nicht nachvollziehbar ist. Sie beruht auf angestauten Emotionen, die dann wie Bomben aus uns herausplatzen. Wenn der Partner sich dann wenig überraschernd angegriffen fühlt, reagiert er oft ebenfalls mit einem entsprechenden Gegenangriff. Und der Streit gerät außer Kontrolle.
Was wir falsch machen
Wenn uns die Gefühle bereits zu Beginn eines Streits übermannen, dann kritisieren wir unseren Partner und sind mit unseren Aussagen eher bei ihm, als bei uns. Das ist Gottmann zufolge allerdings nie zielführend, da wir dabei oft persönlich werden, statt uns auf die Situation bezogen zu beschweren. Bei einem "harten Einstieg" kommt es zudem oft zu einer Generalabrechnung – das heißt, wir nutzen die Gelegenheit, um auch alte Kritikpunkte nochmal auf den Tisch zu packen. Die haben dort aber gar nichts zu suchen, das sorgt höchstens für eine Überforderung und die Abkehr vom eigentlichen Problem.
Warum wir so handeln
Gottmann nennt vor allem drei Faktoren als Ursache für diesen weit verbreiteten Streit-Fail: Stress, Groll und Abwendung. Das heißt, eine stressige Zeit, unterdrückter Groll innerhalb der Partnerschaft, der sich mit der Zeit anstaut oder das Gefühl, den Partner nicht mehr anders erreichen zu können, begünstigen den "harten Einstieg". Manchmal aber wüssten wir es einfach nicht anders, weil wir von unseren Eltern dieses Streitmuster übernommen haben.
Wie es besser geht
Die ersten 180 Sekunden eines Streits entscheiden laut Gottmann wesentlich, in welche Richtung er sich entwickeln wird. Wir sollten sie also sinnvoll – und vor allem bedacht – nutzen. Es gehe darum, dem anderen Raum und Zeit zu geben, sich auf das Gespräch einzustellen, statt ihn direkt mit Vorwürfen zu überfallen. Das bedeutet, das eigene Anliegen ohne Vorwurf, Kritik und Geringschätzung zu kommunizieren. Gemeinsam mit einem Mathematik-Professor hat Gottmann dafür eine einfache Formel für den "weichen Einstieg" entwickelt: "Ich fühle (mich) x. Das Problem ist y. Ich brauche z." Damit der Streit sich in eine konstruktive Richtung entwickelt, kommt es aber auf beide Parteien an. Statt in die Verteidigung zu gehen, sollte der zweite Part erstmal zuhören und wirklich verstehen wollen. Erst dann gilt es, eine gemeinsame Lösung zu finden.
Vielleicht kennen Sie das Sprichwort: Der Ton macht die Musik. Bei einem Streit trifft das im Zweifel noch mehr zu als in anderen Situationen. Wenn wir mit einem Angriff ins Gespräch gehen, unseren Partner schroff von der Seite anmachen oder plötzlich wütend mit haltlosen Vorwürfen um uns werfen, dann ist es eher unwahrscheinlich, dass daraus ein zielführendes Gespräch entsteht. Gottmann nennt das einen "harten Einstieg". Wir lassen uns von unseren Gefühlen leiten und beginnen das Gespräch direkt negativ. Das wiederum beeinflusst die Stimmung beider Gesprächspartner, weil die Reaktion für die andere Person oft nicht nachvollziehbar ist. Sie beruht auf angestauten Emotionen, die dann wie Bomben aus uns herausplatzen. Wenn der Partner sich dann wenig überraschernd angegriffen fühlt, reagiert er oft ebenfalls mit einem entsprechenden Gegenangriff. Und der Streit gerät außer Kontrolle.
Was wir falsch machen
Wenn uns die Gefühle bereits zu Beginn eines Streits übermannen, dann kritisieren wir unseren Partner und sind mit unseren Aussagen eher bei ihm, als bei uns. Das ist Gottmann zufolge allerdings nie zielführend, da wir dabei oft persönlich werden, statt uns auf die Situation bezogen zu beschweren. Bei einem "harten Einstieg" kommt es zudem oft zu einer Generalabrechnung – das heißt, wir nutzen die Gelegenheit, um auch alte Kritikpunkte nochmal auf den Tisch zu packen. Die haben dort aber gar nichts zu suchen, das sorgt höchstens für eine Überforderung und die Abkehr vom eigentlichen Problem.
Warum wir so handeln
Gottmann nennt vor allem drei Faktoren als Ursache für diesen weit verbreiteten Streit-Fail: Stress, Groll und Abwendung. Das heißt, eine stressige Zeit, unterdrückter Groll innerhalb der Partnerschaft, der sich mit der Zeit anstaut oder das Gefühl, den Partner nicht mehr anders erreichen zu können, begünstigen den "harten Einstieg". Manchmal aber wüssten wir es einfach nicht anders, weil wir von unseren Eltern dieses Streitmuster übernommen haben.
Wie es besser geht
Die ersten 180 Sekunden eines Streits entscheiden laut Gottmann wesentlich, in welche Richtung er sich entwickeln wird. Wir sollten sie also sinnvoll – und vor allem bedacht – nutzen. Es gehe darum, dem anderen Raum und Zeit zu geben, sich auf das Gespräch einzustellen, statt ihn direkt mit Vorwürfen zu überfallen. Das bedeutet, das eigene Anliegen ohne Vorwurf, Kritik und Geringschätzung zu kommunizieren. Gemeinsam mit einem Mathematik-Professor hat Gottmann dafür eine einfache Formel für den "weichen Einstieg" entwickelt: "Ich fühle (mich) x. Das Problem ist y. Ich brauche z." Damit der Streit sich in eine konstruktive Richtung entwickelt, kommt es aber auf beide Parteien an. Statt in die Verteidigung zu gehen, sollte der zweite Part erstmal zuhören und wirklich verstehen wollen. Erst dann gilt es, eine gemeinsame Lösung zu finden.
© FG Trade Latin / Getty Images