Entscheidungshilfe Weg mit Laub und Dreck: Sechs Hochdruckreiniger im Härtetest

Im stern-Hochdruckreiniger-Test prüfen wir vom günstigen Einsteiger- bis zum Premium-Modell. Sechs Geräte im Vergleich, welche Anschaffung lohnt? Wir finden es heraus.
Sechs Hochdruckreiniger stehen vor einer Hauswand
Welcher Hochdruckreiniger ist für Sie der richtige? Der Test gibt Antworten

Diese Hochdruckreiniger haben wir getestet

Diese Hochdruckreiniger sind auch einen Blick wert

 

Bitte beachten: alle Preisangaben ohne Zubehör.

Fazit

Ob Terrasse oder Balkon, Fassade, Fahrrad oder Auto: Alle Hochdruckreiniger im Test waren in der Lage, ihren Job zu erfüllen. Bei häufigen Einsätzen oder großen Flächen lohnt es sich, in den Kärcher K5 oder den Stihl RE 120 Plus zu investieren. Für alle anderen Aufgaben des Alltags reichen die deutlich günstigeren Konkurrenz-Geräte aus. 

Unser Redaktionstipp ist darum der Stihl RE 100 Plus Control. Er wird zum vergleichsweise niedrigen Preis von 269 Euro (UVP) die meisten Bedarfe vollständig erfüllen können.

Noch günstiger und ideal für Einsteiger: der Bosch Universal Aquatak 125. Er arbeitet zwar mit der geringsten Durchflussmenge, kann die im Test gestellten Reinigungsauflagen letztlich ordentlich lösen.

Zum Preistipp qualifiziert den Scheppach HPC1600 nicht nur – nun ja – der niedrigste Preis im Test. Das wäre zu kurz gegriffen. Er konnte zeigen, dass er sich vor deutlich teureren Konkurrenten nicht verstecken muss.

Alle Details, Eindrücke und Testergebnisse finden Sie in den Einzeltests unter der Tabelle.

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Über den Tester

Karl Lüdecke ist Autor und betreibt eine Content-Agentur. Er lebt seit mehr als 25 Jahren im Westen von München. Sein Interesse gilt der Wirtschafts- und Energiepolitik, was immer wieder auch den Test technischer Produkte einschloss. Hochdruckreiniger standen zum ersten Mal auf der Agenda. Erstes Testergebnis: Eines der Geräte ist beim begeisterten Autor eingezogen. Weitere Informationen über Karl Lüdecke

Vergleichstabelle Hochdruckreiniger

 Stihl RE 100 Plus ControlBosch Universal Aquatak 135Kärcher K5 Premium Smart Control Flex HomeStihl RE 120 Plus Bosch Universal Aquatak 125Scheppach HPC1600 SetAVA Evolution P60Nilfisk Core 140-6 PowercontrolKränzle K1050TST
Gesamteindruck (5 Sterne max.)⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Redaktionstipp
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Einsteigertipp
⭐️⭐️⭐️⭐️

Preistipp
nicht in der Wertungnicht in der Wertungnicht in der Wertung
Leistungsaufnahme in kW*2,11,92,12,101,51,62,11,82,2
Arbeitsdruck in bar*110keine Angaben125125keine Angaben90110100-120 (Powercontrol/Stufe 3)130
Maximaler Druck in bar*150135145160125135145140160
Max. Durchflussmenge in l/h*450410500480360420500474450
Schalldruckpegel in dB807477747774,678,2k.A.k.A.
Schallleistungspegel in dB897493869188,390,7k.A.k.A.
Länge Hochdruckschlauch in m*77109558612
Gewicht ohne Zubehör in kg97,913,5 (ohne Zubehör)21,2 (betriebsbereit)6,47,521–22,18,724
Maße in mm (L x B x H)300 x 300 x 680446 x 375 x 363417 x 306 x 584350 x 350 x 720437 x 362 x 360635 x 240 x 280450 x 365 x 915882 x 371 x 300ca. 360 x 365 x 920
Preis**ab 227 Euro (UVP: 269 Euro)ab 128,33 Euro (UVP: 199,99 Euro)ab 337,99 Euro (UVP: 499 Euro)ab 475,11 Euro (UVP: 499 Euro)ab 109,99 Euro (UVP: 159,99 Euro)ab 75,90 Euro (UVP: 79,99 Euro)ab 329,90 Euro (UVP: 389,90 Euro)ab 161,30 Euro (UVP: 169,99 Euro)ab 519,50 Euro (UVP: 839 Euro)

* Herstellerangabe
** Bitte beachten: Alle Preisangaben ohne Zubehör

So haben wir die Produkte ausgewählt

Nach diesen Kriterien haben wir die Produkte für den Hochdruckreiniger-Test ausgewählt:

  • Marken- bzw. bekannter Hersteller mit Sitz/Niederlassung in Deutschland/Europa
  • Gute Verfügbarkeit in bekannten Onlineshops wie Amazon
  • Kabelgebunden und arbeiten mit kaltem Wasser oder Regenwasser
  • Für den privaten Gebrauch im Freien bestimmt.
  • Preise und Leistungsangaben unterschiedlicher Klassen zur idealen Beratung

So haben wir getestet

Zunächst begann alles mit dem Auspacken und der Montage. Und schon hier haben wir viel Interessantes gelernt: Die beiden Geräte von Bosch, der Universal Aquatak 125 und der Universal Aquatak 135, wurden uns nicht nur in handlichen Würfel-Boxen geliefert, die Geräte waren auch schon weitgehend montiert. Herausheben, Griff nach oben klappen, Schlauch befestigen: Schon konnte es losgehen. Auf der Innenseite der grünen Kartons finden sich zudem eine Kurzanleitung in Bildern und ein Überblick zum erhältlichen Zubehör. Das ist nicht nur potenziell verkaufsfördernd für den Hersteller, sondern auch ein guter Service für den Kunden. Dafür gibt es Pluspunkte.

Hochdruckreiniger von Bosch
Die Verpackungen der Hochdruckreiniger von Bosch präsentieren sich vorbildlich mit Kurzanleitung und verfügbarem Zubehör
© Karl Lüdecke

Bei den meisten Konkurrenten musste hingegen zunächst nach einem passenden Kreuzschlitzschraubenzieher Ausschau gehalten werden. Generell gilt: Der erste Aufbau kann Ungeübte bis zu einer halben Stunde kosten. Das ist verkraftbar, weil es in der Regel nur einmal vorkommt – darum spielt er auch keine zu große Rolle in unserem Test.

Wichtiger zur Bewertung der Geräte war uns das Handling. Freilich bestrafen wir ein 20 Kilogramm schweres Gerät nicht, wenn es gegen ein 7 Kilogramm schweres antritt – denn die Produktauswahl hat die Redaktion getroffen, um eine möglichst große Bandbreite zu untersuchen. Doch Kabel-Management, Schlauchbefestigungen und die Einfachheit der Montage des Zubehörs ist uns wichtig. 

Im Mittelpunkt des Tests stand selbstredend die Frage, ob, wie gut und wie schnell den Hochdruckgeräten die Reinigung gelingt. Die Ergebnisse des Reinigungstests beruhen auf praktischen Erfahrungen, also nicht auf Messwerten im Labor. Wir haben die Hochdruckreiniger beim Reinigen von Terrassenfliesen, Fahrrädern und Fassaden auf die Probe gestellt. Die Herausforderungen dabei waren hoch, denn weder die Terrasse noch die Steintreppen im Garten hatten je zuvor eine Hochdruckreinigung erlebt. Dasselbe gilt für die Gartenstühle, die Fahrräder und andere Versuchsobjekte. Bei allen von uns getesteten Geräten ist es möglich, zusätzlich mit Reinigungsmitteln zu arbeiten. Ihr Einsatz sollte jedoch sparsam erfolgen, denn in den meisten Fällen lässt sich das gewünschte Ergebnis allein durch den Wasserdruck erzielen. Die Aktiv-Schmutzlöser leisten vor allem gute Dienste, wenn Öl- oder Fettrückstände sich partout nicht entfernen lassen.

Starke Leistung zum kleinen Preis: Scheppach HPC1600-Kit

Montage: Wer sich für das Scheppach HPC 1600-Kit entscheidet, muss ein paar Kompromisse machen. Für die Montage des Scheppach-Geräts brauchte es neben dem passenden Werkzeug auch etwas Mut, um die Plastikteile in die passende Form zu biegen. So setzt insbesondere die Montage des dünnen Plastikgriffs ein gewisses Geschick beim Schrauben voraus. Es gelang letztlich wie beschrieben und ohne Verluste. Einmal angebracht, kann die Höhe dann nicht mehr verstellt werden. 

Handhabung: Unser Testgerät ließ sich im laufenden Betrieb nicht davon abbringen, immer dann ein pfeifendes Geräusch zu erzeugen, wenn der Wasserdruck nachließ. Auch lag die Spritzpistole mit Lanze und Düse nicht so gut in der Hand wie bei den Konkurrenz-Geräten. Ohne den direkten Vergleich wäre uns dieses Manko aber kaum aufgefallen. 

Reinigung: Nach den anfänglichen Problemen bei der Montage und aufgrund der geringen Maße des Geräts waren wir letztlich sehr positiv überrascht, mit wie viel Power der HPC1600 die Reinigung erledigt. Bei der variablen Düse ließ sich die Breite des Wasserstrahls gut einstellen und das Moos auf den Steinplatten der Terrasse hatte gegen den Druck keine Chance. Noch effektiver wurde die Reinigung mit dem rotierenden Strahl der Turbodüse. Beeindruckend, gerade mit dem zweistelligen Preis im Hinterkopf. 

Hochdruckreiniger von Scheppach
Der Hochdruckreiniger HPC1600 von Scheppach präsentiert sich als kompaktes Leichtgewicht
© Karl Lüdecke

Um nach getaner Arbeit die Halterungen für den Schlauch und die Lanze am Gerät zu nutzen, ist viel Sorgfalt gefragt. So nebenbei und womöglich noch mit einer Hand ist hier keine Ordnung zu schaffen, denn dafür fallen Schlauch und Lanze viel zu leicht wieder heraus. 

Fazit: Auch wenn wir keine Aussagen zur Lebensdauer treffen können: Der HPC1600 ist eine Option für alle, die keine Lust auf große Ausgaben haben, aber dennoch nach einem handlichen und platzsparenden Gerät für den gelegentlichen Gebrauch suchen. Er geht als klarer Preis-Leistungs-Sieger aus unserem Test hervor. Zumal ein Terrassenreiniger-Aufsatz und eine Aufsteck-Waschbürste zum Lieferumfang dazugehören.

Solider Tausendsassa für jeden Dienst: Bosch Universal Aquatak 125

Optik: Die beiden Hochdruckreiniger von Bosch sehen sich tatsächlich zum Verwechseln ähnlich, sind aber dennoch ein ungleiches Paar. Was sie eint, ist ihre dunkelgrüne Farbe und die kompakte Form und die praktische 3-in-1-Düse, mit der Sie buchstäblich im Handumdrehen den gewünschten Strahl auswählen. Über die Montage der Bosch-Hochdruckreiniger haben wir eingangs genug Worte verloren. Der Bosch Universal Aquatak 125 ist das günstigere der beiden Modelle. Er wird mit einer praktischen 3-in-1-Düse ausgeliefert. 

Zwei Hochdruckreiniger von Bosch
Wer sich für einen der Hochdruckreiniger von Bosch entscheidet, muss nur noch die gewünschte Leistung wählen

Handhabung: Ein kurzer Dreh und der gewünschte Sprühstrahl ist eingestellt. Der Griff lässt sich in der Höhe verstellen und der Anschluss das Wasserschlauchs funktioniert über den mitgelieferten Adapter mit einem Klick. 360 Liter Wasser transportiert der Bosch Aquatak 125 pro unter Volllast. Damit kann er die wichtigsten Aufgaben absolvieren.

Fazit: Das 125er-Modells stößt bei besonders großen Flächen oder starken Verschmutzungen an seine Grenzen, kann im Grunde aber jede Aufgabe ordentlich lösen. Ohnehin wollen die meisten Anwender Fahrräder und Gehwege reinigen, und dafür reicht der Bosch Universal Aquatak 125 allemal.

Gute Reinigugnsergebnisse, kompaktes Format: Bosch Universal Aquatak 135

Leistung: Der Hauptunterschied liegt im Detail: Der Bosch Universal Aquatak 135 ist leistungsstärker und schafft so einen höheren Maximaldruck – der steckt schon im Namen. Er kann mit 410 statt 360 Litern deutlich mehr Wasser pro Stunde transportieren, größere Flächen oder stärkere Verschmutzungen sind damit einfacher erledigt. 

Handhabung: Auch das 135er-Modell hat eine praktische Höhenverstellung, um so möglichst ergonomisches Arbeiten zu ermöglichen. Der niedrigere Schallpegel und der längere Schlauch sind zwei weitere, wichtige Komfortaspekte beim langen Arbeitseinsatz.

Fazit: Wer also mehr reinigt, als nur den Vorgarten des Reihenhauses, der ist hier sicher besser aufgehoben. Es sind sogar noch stärkere Modelle verfügbar.

Überzeugender Allrounder: Stihl RE 100 Plus Control 

Montage: Keine konkreten Aussagen zum Auspacken und Montieren können wir zu den beiden Hochdruckreinigern von Stihl treffen. Der freundliche Fachhändler, der uns die Geräte überlassen hat, übergab sie betriebsbereit nebst allerlei Zubehör in einer Extra-Kiste. Dieser Service hat uns aber durchaus begeistert und könnte für all jene von Interesse sein, denen es an Geschick oder Geduld bei der Montage mangelt. Es kostet ja nichts, sich mit einem Lächeln im örtlichen Fachhandel zu erkundigen, ob das Gerät komplett montiert übernommen werden kann. Dem Transport im Auto steht dennoch nichts im Wege, denn auch das betriebsbereite Gerät passt auf jeden Rücksitz oder in den Kofferraum.

Reinigung: Auch ohne Aufbau-Service hat der Stihl RE 100 Plus Control das Potenzial, als "Everybody's Darling" durchs Ziel zu gehen. Man hat ihn gern in der Hand und er leistet gute Dienste. Zu den größten Vorteilen des Stihl RE 100 Plus Control zählen sein geringes Gewicht und die schmale Form. Wir hatten mehrfach Sorge, dass der Hochdruckreiniger umkippen könnte, passiert ist das jedoch nie. An der Spritzpistole mit LED-Display ist es möglich, den gewünschten Druck einzustellen – ein praktisches Feature, das wir gern genutzt haben. Die Schlauchtrommel ist unter dem Griff fest integriert, was den hochwertigen Eindruck noch verstärkt. Der Geräuschpegel könnte zwar etwas niedriger ausfallen, für uns ist das Gerät aber dennoch eine klare Kaufempfehlung, da es alle Reinigungsaufgaben zufriedenstellend erfüllt hat.

Fazit: Der RE 100 Plus Control ist ein grundsolides Gerät, das mit seiner hohen Funktionalität punktet, sich aber nicht unbedingt durch Superlative in den Vordergrund drängt.

Hochdruckreiniger von Stihl
Die Hochdruckreiniger von Stihl überzeugten auch in Sachen Ordnung: Kabelgewirr gibt es hier nicht
© Karl Lüdecke

Der Preis liegt mit 269 Euro (UVP) und ohne Zubehör über denen der Bosch-Geräte und dem von Scheppach, aber deutlich unter denen der großen Platzhirsche. Das ist gut zu begründen. Wer nicht gleich in die Vollen gehen will, aber auch nicht unbedingt sparen muss, findet mit dem Stihl RE 100 Plus Control den willkommenen Mittelweg. 

Kraftpaket für die ganz großen Aufgaben: Stihl RE 120 Plus

Aufbau: Der Stihl RE 120 Plus ist ein Kraftpaket für den ganz harten Job. Darum bringt er mehr als 20 Kilogramm auf die Waage, was in diesem Vergleichstest ein Rekord ist. Beim Bugsieren ist also etwas Kraft gefragt. Dank soliden Griffen und Rollen spielt das Gewicht auf der Terrasse später eine geringere Rolle.

Handhabung: Am Einsatzort angekommen fragen wir uns schnell: Nanu, wo ist denn das Stromkabel geblieben? Es befindet sich auf der linken Seite im ausklappbaren Gehäuse, in dem auch der feste Platz für die beiden mitgelieferten Düsen ist. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal und in puncto Handling vorbildlich. Der Stihl RE 120 Plus wirkt wertig und punktet zudem bei der Haptik der Bedienpistole, die besonders angenehm und sicher in der Hand liegt. 

Dank der stabilen Schlauchtrommel und der Halterung für die Hochdrucklanze herrschte beim Stihl RE 120 Plus auch in den Pausen und nach getaner Arbeit Ordnung. Das ist klug gelöst und kommt den Wünschen der Zielgruppe entgegen, die ja mit dem Kauf in ein sauberes Zuhause investiert. 

Anders als bei anderen Modellen im Test, wird bei Stihl die Düse gewechselt. Das ist mit einer leichten Drehbewegung möglich, wobei der Mechanismus schnell und sicher wieder einrastet. Ob man die Variante zum Drehen oder Wechseln bevorzugt, ist sicherlich eine Geschmacks- und Gewohnheitssache. Wir würden uns in diesem Punkt allerdings für den Kärcher entscheiden, da das Handling noch bequemer ist und man die Düsen nicht verlegen kann. Die Reinigungsaufgaben löst das Power-Gerät am schnellsten und ordentlichsten.

Fazit: Der Stihl RE 120 Plus ein guter Begleiter: Kein anderes Gerät konnte im Test die gestellten Aufgaben so schnell und so ordentlich lösen wie der 499 Euro (UVP) teure Hochdruckreiniger.

Eine Klasse für sich: Kärcher K5 Premium Smart Control Flex Home

Montage: Zunächst beginnen wir auch hier mit der Montage unseres Testgeräts mit Home-Zubehörpaket. Kärcher wirbt mit dem beiliegenden Booklet für die Nutzung der eigenen App: Die gedruckten Fotos der schriftlichen Bedienungsanleitung sind so schwierig zu deuten, dass man fast zwangsläufig auf die Online-Version umsteigt. 

Reinigung: Ist das ebenfalls 499 Euro (UVP) teure Premiumgerät Kärcher K5 Premium Smart Control Flex montiert, hat man ein durchdachtes, bulliges Gerät in leuchtendem Gelb vor sich, das schon auf den ersten Blick Respekt einflößt. Hier erwartet man Kraft – und wir wurden nicht enttäuscht. Spätestens im Boost-Modus hatten selbst die ärgsten Verfärbungen auf der Terrasse keine Chance. Im Notfall steht ja auch noch der Universalreiniger unterstützend zur Verfügung, der bei unserer Home-Kit-Version übrigens ebenso wie der Surface-Cleaner-Aufsatz zur Reinigung von Oberflächen zum Lieferumfang gehörte. Die Reinigungsflasche wird zur Nutzung einfach kopfüber im "Plug 'n' Clean-System" des Geräts arretiert. Zu Deutsch: einfach einstecken und los geht’s. Anschließend stellt man die Lanze auf "Mix" und wählt die gewünschte Dosierung aus. 

Reinigungsmittel für den Kärcher-Hochdruckreiniger
Beim Hochdruckreiniger K5 von Kärcher wird die Reinigungsflasche einfach integriert
© Karl Lüdecke

Handhabung: Der Kärcher K5 Premium Smart Control lässt sich sehr bequem an der Spritzpistole und der angeschlossenen 3-in-1-Düse bedienen. Es genügt eine leichte Drehung, um die gewünschte Düse auszuwählen. Mit der Plus- und Minustaste an der Pistole reguliert man den Druck. Auf dem Display lässt sich ablesen, wann der Boost Mode erreicht ist und die volle Power zur Verfügung steht. Angenehm aufgefallen ist uns, dass man das relativ hohe Gewicht der Spritzpistole mit Lanze in der Hand bei laufendem Betrieb kaum spürt, weil sie vom starken Gegendruck des Wassers sanft in der Schwebe gehalten wird.  

Die Bedienung des Hochdruckreinigers ist über eine Bluetooth-Verbindung auch via App möglich. Der Vorteil ist uns jedoch nicht wirklich aufgegangen. Als praktisch erweist sich die Online-Anwendung allerdings bei der Suche nach dem verfügbaren Zubehör und bei den Praxistipps. 

Fazit: Der Kärcher K5 erfreut uns im Test auch mit seiner Reichweite. Der zehn Meter lange Schlauch sorgt für einen sehr angenehmen Arbeitsradius. Kärcher gibt die Flächenleistung mit 40 Quadratmetern pro Stunde an, was keineswegs übertrieben scheint. Unterm Strich haben wir es mit einem echten Hightech-Gerät zu tun, das den Invest durchaus wert ist.

Rotationsbürste von Scheppach und Kärcher
Bei Kärcher und bei Scheppach gibt es Terrassenreiniger in Form von Rotationsbürsten. Abhängig vom gewählten Zubehörpaket sind sie inklusive
© Karl Lüdecke

Weitere Hochdruckreiniger aus jeder Preisklasse

AVA Hochdruckreiniger Evolution – ergonomisch und kraftvoll

Die Evolution-Serie des Hochdruckreiniger-Spezialisten AVA ist mehrfach für die gelungene Kombination aus Leistung und Komfort ausgezeichnet worden. Schon 2021 konnten sich die Hamburger über den "World Tool Award" freuen. Ein besonderes Feature ist unter anderem die verstellbare Zoom-Lanze, die eine rückenschonende Arbeit ermöglichen soll. Als Alleinstellungsmerkmal gilt zudem das sogenannte "Follow-Me"-Schlauchsystem, das mit einer drehbaren Trommel funktioniert. Der AVA Evolution ist in unterschiedlichen Leistungsstufen erhältlich. Für die meisten privaten Anwendungen genügt der P60 mit maximal 145 bar. 

Nilfisk Corwe 140-6 Powercontrol – durchdacht bis ins Detail

Das dänische Unternehmen Nilfisk gehört zu den größten Reinigungsgeräte-Anbietern der Welt. Das Portfolio ist breit gefächert und richtet sich vorrangig an industrielle Kunden und das Handwerk. Aber auch Privatkunden können vom Know‑how aus dem Norden profitieren. Im Segment der Hochdruckreiniger überzeugen die Geräte der Core-Serie, die handlich aber dennoch kraftvoll sind. Der Core 140-6, Sieger des German Design Awards, arbeitet in drei Leistungsstufen mit einem Druck von bis zu 140 bar, verfügt serienmäßig über einen Hochdruckschlauch von 6 Metern Länge und schafft es ebenso wie der Kärcher K5, bis zu 40 Quadratmeter pro Stunde zu reinigen. Er punktet auch mit praktischen Extras wie der integrierten Schlauchaufbewahrung.     

Kränzle K1050TST – reinigen wie die Profis

Der K1050TST von Kränzle kann sich auf den großen Verkaufsportalen wie Amazon über Spitzenbewertungen freuen. Die Kunden loben die hohe Verarbeitungsqualität und den wertigen Gesamteindruck. Obwohl das Gerät preislich eher im oberen Segment zu Hause ist, erhält es von den Kunden auch gute Noten für das Preis-Leistungs‑Verhältnis. Diese Tatsache unterstreicht die hohen Zufriedenheitswerte. 

Der Arbeitsdruck des Kränzle K1050TST liegt bei 130 bar, der Maximaldruck sogar bei 160 bar. Von Vorteil ist der 12 Meter lange Schlauch, der einen enormen Arbeitsradius garantiert. Bei der Stiftung Warentest kam der Hochdruckreiniger 2020 trotz recht hoher Werte bei der Lautstärke und beim Gewicht in die Top 5. Den Sieg holte sich damals übrigens der Kärcher K5, nicht zuletzt aufgrund seiner Bewertung im Bereich Langlebigkeit.  

Hochdruckreiniger: Die wichtigsten Fragen & Antworten

Für welche Oberflächen eignen sich Hochdruckreiniger?

Der Wasserdruck von Hochdruckreinigern lässt sich variieren. Empfindliche Oberflächen können also ebenfalls gereinigt werden, ohne Schäden zu befürchten. Wird die Intensität des Wasserstrahls richtig eingestellt, reinigt ein Hochdruckreiniger alle Flächen aus Beton oder Stein, aus Metall, Holz, Kunststoffen und Glas. Klassische Einsatzgebiete sind die Terrasse und Gehwege sowie Gartenmöbel und Fahrzeuge wie das Fahrrad oder Auto. 

Kann ich den Hochdruckreiniger auch in Innenräumen einsetzen?

Von einem Einsatz in geschlossenen Räumen wird dringend abgeraten. Der hohe Wasserdruck kann zu Schäden an Wänden und Möbeln führen oder im schlimmsten Fall die Bausubstanz selbst in Mitleidenschaft ziehen. Eine Gefahr geht auch davon aus, dass man im Raum aufgewirbelte Schmutzpartikel oder Chemikalien einatmet und damit die Lunge schädigt. Eine Alternative für den Innenbereich sind Dampfreiniger. Gegen eine Reinigung des Fahrrads oder des Fußbodens auf dem Balkon spricht aber nichts. 

Benötige ich für den Hochdruckreiniger einen Wasseranschluss?

Der Hochdruckreiniger muss während des Betriebs permanent mit Wasser versorgt werden. Geschieht das nicht, leidet vor allem die Pumpe. Sie kann durch Überhitzung zerstört werden. Die Versorgung mit Wasser setzt aber nicht zwingend einen Wasserhahn voraus. Viele Geräte können auch stehendes Wasser nutzen, beispielsweise aus der Regentonne. Der meist separat erhältliche Ansaugschlauch ist mit einem Wasserfilter ausgestattet, der den Hochdruckreiniger schützt. 

Welches Zubehör benötige ich für den Hochdruckreiniger?

Einen Wasser- und Stromanschluss vorausgesetzt, waren alle getesteten Geräte ohne weiteres Zubehör einsatzbereit. Das bedeutet, der Schlauch, die Spritzpistole, die Lanze, eine Reinigungsmittel-Flasche und mindestens zwei Düsen gehörten immer zum Lieferumfang. Die Reinigung konnte sofort losgehen. 

Mehr Zubehör bedeutet beim Hochdruckreiniger mehr Möglichkeiten. Die Hersteller bieten ein breites Portfolio an: unter anderem verschiedene Düsen, Bürsten und Flächenreiniger als Wechselaufsätze. Für große Glasflächen gibt es spezielle Teleskop-Stangen und Reinigungsaufsätze. Auch für die Reinigung von Rohren wurden eigene Schlauchsets entwickelt, ebenso für den Unterboden von Fahrzeugen. Die Zubehör-Liste ließe sich mit Schlauchverlängerungen oder auch eigenen Fahrwagen inklusive Wassertanks fortsetzen. Hinzu kommen diverse Reinigungsmittel und die Schutzausrüstung von der Schutzbrille bis zur Schutzjacke.   

Beim Kauf sollte immer auf die Kompatibilität geachtet werden. Bei den meisten Herstellern kann das Zubehör universell für das eigene Geräte-Portfolio eingesetzt werden. 

Was sind die häufigsten Fehler beim Hochdruckreinigen?

Viele Nutzer unterschätzen die Kraft des Wasserdrucks und gehen zu leichtfertig mit der Gefahr um. Unzählige Gartenmöbel sind schon durch die Nutzung der falschen Aufsätze und zu viel Druck zerstört worden. Zwar sieht das Ergebnisse der Reinigung auf den ersten Blick gut aus, aber spätestens nach dem Trocknen werden die Schäden in der Oberflächenstruktur sichtbar.

Hochdruckreiniger dürfen nie auf Menschen gerichtet werden. Bei Verwendung der Geräte sollten eine Schutzbrille und geeignete Kleidung getragen werden. Insbesondere der Sand aus den Fugen findet sich gern auf den eigenen Hosen und Schuhen oder an der Fassade wieder. 

Was ist die größte Gefahr für den Hochdruckreiniger?

Der Frost! Hochdruckreiniger sollten trocken und frostfrei gelagert werden. Ist das nicht möglich,  muss das Gerät mit einem geeigneten Frostschutzmittel winterfest gemacht werden. 

Welche Rolle spielt beim Hochdruckreiniger der Druck?

Insbesondere bei Verwendung der Rotordüse ist bei allen Hochdruckreinigern Vorsicht geboten. Der enorme Druck kann empfindliche Oberflächen angreifen und dauerhaft schädigen. Bei einem sachgemäßen Einsatz steht einer komfortablen Reinigung jedoch nichts im Wege und auch vor dem hohen Gewicht der Geräte muss wegen der integrierten Räder niemand Sorge haben. 

Nach unseren Erfahrungen spielt der Druck bei normalen Alltagsaufgaben eine geringere Rolle als auf dem Papier. So ist es zwar gut zu wissen, dass der tatsächliche Arbeitsdruck weit unter dem beworbenen Maximaldruck liegt, aber bei der Beseitigung von Moos und Ablagerungen von der Terrasse oder dem Entschlammen des Mountainbikes spielte das keine Rolle. Geht es um Farbreste oder Schmierflecken, sähe das wahrscheinlich anders aus.

Wie wichtig ist beim Hochdruckreiniger der Wasserdruchfluss?

Natürlich ist die Reinigung effektiver, wenn mehr Wasser mit hohem Druck auf die zu reinigende Fläche trifft. Der Schmutz kann auch besser weggespült werden. Aber selbst der Bosch Aquatak 125, der mit einem Arbeitsdruck von 75 bar und einem maximalen Wasserdurchfluss von 360 Liter pro Stunde die niedrigsten Werte aufweist, kam letztlich ans Ziel. 

Während der Wasserdruck in unseren Tests also eine überraschend geringe Rolle gespielt hat – für hartnäckige Verschmutzungen und große Flächen sind 130 bar und mehr dennoch von Vorteil – war die gute Handhabung umso wichtiger.

Wie wichtig ist die Schlauchlänge beim Hochdruckreiniger?

Die Länge des Hochdruckschlauchs hat entscheidenden Einfluss darauf, wie gut die Arbeiten von der Hand gehen und welchen Aktionsradius man ohne Umsetzen des Hochdruckreinigers bedienen kann. Bei einem langen Schlauch kann das Gerät selbst auch weit sicherer "ins Abseits" gestellt werden, wird also weder zur Stolperfalle noch zum Spritzwasserfänger. Die Bedienung erfolgt ja ohnehin nicht am Gerät, sondern an der Sprühpistole beziehungsweise an der Düse. Auch die Wasserzufuhr lässt sich schon aus Gründen der Sicherheit direkt an der Spritzpistole sperren.

Wie wichtig ist die Lautstärke des Hochdruckreinigers?

Sehr wichtig. Je nach Wohnlage und eigener Empfindlichkeit spielt auch die Lärmbelastung durch den Hochdruckreiniger eine Rolle. Diese liegt je nach Modell zwischen 74 und 80 Dezibel (Schalldruckpegel), was in etwa dem Geräuschpegel des normalen Stadtverkehrs entspricht. Empfindliche Nachbarn oder Partner sind also zu Recht nicht unbedingt genauso begeistert von der Neuanschaffung wie man selbst. An Sonn- und Feiertagen muss der Hochdruckreiniger daher unabhängig vom konkreten Modell ausgeschaltet bleiben, ebenso wie werktags über Mittag und in den Nächten. Zu allen anderen Zeiten erfreut man sich selbst und seine Umwelt, wenn man in ein möglichst leises Gerät investiert hat, wobei die von uns getesteten Geräte relativ dicht beieinander lagen. Ohnehin ist die Entscheidung für Elektro-Hochdruckreiniger in puncto Lärm generell weniger problematisch als für Diesel-Modelle, die deutlich lauter sind.

Was kostet der Hochdruckreiniger im Betrieb?

Für Wartungs- und Reparaturkosten gilt: Je hochwertiger das Gerät und der Schlauch, desto geringer die Folgekosten. Laufende Kosten fallen für Strom und Wasser an, wobei sich deren Höhe einerseits nach dem konkreten Verbrauch des Geräts – effizientere Motoren sparen letztlich bares Geld – und andererseits nach den persönlichen Vertragsverhältnissen des Kunden richtet. Wer eigenen Solarstrom verwenden kann oder einen Brunnen hat, kommt deutlich günstiger weg. 

Verbraucht ein Gerät zwei Kilowatt in der Stunde bei einem Preis von 0,35 Euro/kWh, sind das 70 Cent pro Stunde. Hinzu kommen die Kosten für das Wasser, was bei 500 Litern noch einmal rund 0,80 Euro sein können. Der Betrag summiert sich also auf 1,50 Euro pro Betriebsstunde.

Die Preise beziehungsweise Preisempfehlungen der Hersteller beim Kauf der Geräte sind in der Übersichtstabelle oben angegeben. Temporär werden jedoch erhebliche Nachlässe gewährt, nicht zuletzt bei Drittanbietern. Wer sich zunächst einen Eindruck verschaffen will, kann die Hochdruckreiniger auch mieten. Je nach Anbieter – Baummärkte sind eine gute Adresse – und Gerät, kostet der Hochdruckreiniger etwa 30 Euro am Tag oder 50 Euro fürs Wochenende. Mieten ist damit schnell deutlich teurer als Kaufen.

Quellen: Stihl, test.de

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