Oft erreichen die Redaktion Mails mit der Frage: Sind E-Autos wirklich klimafreundlich? Leser Jürgen Gramm schrieb, jemand habe ihm erzählt, ein Tesla sei erst nach 150.000 Kilometer Laufleistung besser als ein modernes Dieselfahrzeug. Diese Einschätzung ist verbreitet und trägt wesentlich zum Stau bei der deutschen Verkehrswende bei. Unsichere Kunden wählen am Ende doch wieder einen Verbrenner.
Um eine Ökobilanz zu ziehen, darf man nicht nur den Energieverbrauch beim Fahren vergleichen. Man muss den gesamten Lebenszyklus unter die Lupe nehmen, von der Produktion bis zur Verschrottung. Beim Verbrennerfahrzeug entstehen 80 Prozent aller CO₂-Emissionen während der Fahrt. Beim E-Auto entsteht die Hauptemission bei der Produktion des Akkus mit seinen vielen wertvollen Zutaten. Auf der Straße verursacht es kaum mehr Schadstoffe.
Inzwischen gibt es wissenschaftliche Studien, die sich an einer ehrlichen Ökobilanz versuchen. Jüngst hat sich der Verein Deutscher Ingenieure (VDI), lange Zeit glühender Verfechter des sparsamen Verbrenners, die Golf-Klasse vorgenommen.