Geben Sie es ruhig zu: Den Boden zu wischen, fällt nicht unter Ihre fünf Lieblingsbeschäftigungen im Haushalt. Doch all das händische Tränken, Wringen und Schrubben kann der Vergangenheit angehören – mit einem Nass-Trockensauger für Hartböden. Einige kombinieren sogar das Saugen und Wischen. Weil das Angebot groß ist und es wichtige Unterschiede gibt, hat der stern-Kaufkosmos für Sie fünf aktuelle Nass-Trockensauger in Betrieb genommen und drei weitere Modelle genauer angesehen. Die Vor- und Nachteile der einzelnen Geräte sowie einige allgemeine Empfehlungen und Tipps für die richtige Kaufentscheidung lesen Sie in diesem Test.
Nass-Trockensauger: Diese Geräte haben wir getestet
Weitere lohnende Modelle
Folgende Geräte haben wir nicht selbst getestet, sie sind uns aber bei der Recherche aufgefallen:
Fazit: Welcher ist der beste Nass-Trockensauger?
In diesem Fall fällt das Urteil leicht: Testsieger und damit auch der Kauftipp der stern-Kaufkosmos-Testredaktion ist der Nass-Trockensauger Roborock F25 Ultra. Ihn bewegen wir am einfachsten über den Boden, er saugt und wischt alles weg, was ihm vor die Walze kommt, ist angenehm leise und geht sparsam mit Wasser um. Günstig ist er mit knapp 700 Euro allerdings nicht. Der Preistipp der Redaktion ist mit rund 160 Euro deutlich günstiger und heißt Severin SC 7177. Er ist ein zuverlässiger Partner im Haushalt bei der Beseitigung von Schmutz und Kleckereien. Weil er nicht trocken saugen kann, ergänzt er einen herkömmlichen Staubsauger und spart viel Handarbeit.
Doch auch alle anderen getesteten Nass-Trockensauger erzielten auf den untersuchten Hartböden (Dielen- und Steinboden) gute Reinigungsergebnisse. Funktional wurden also alle Testkandidaten der gestellten Aufgabe gerecht und erfüllten das grundsätzliche Produktversprechen.
Über den Tester
Ganz gleich, ob eine einfache Webcam oder Kleingedrucktes einer Versicherungspolice: Ich sehe mir Produkte und ihre Versprechen immer ganz genau an. Was ist wirklich neu daran? Wie lange mag es halten? Wie ist diese eine Formulierung wirklich gemeint? Wo lauern Nachteile für den Konsumenten? Das gilt auch fürs Private, bei dem ich mit Kindern und Katzen im Haushalt stets genau im Blick habe, welches Stück Technik wirklich hilft, Zeit spart und sein Geld wert ist. Eigentlich finde ich immer etwas, das jede Marketingabteilung lieber unter den Teppich gekehrt sieht. Das gilt passenderweise auch für die hier getesteten Nass-Trockensauger – lesen Sie selbst.
Weitere Informationen zu Roland Kontny
Alle Details, Eindrücke und Testergebnisse finden Sie in den Einzeltests unter der Tabelle.
Vergleichstabelle Nass-Trockensauger
| Roborock F25 Ultra | Rowenta X-Clean 10 | Dyson V16 Piston Animal Submarine | Severin SC 7177 | Philips AquaTrio 9000 | Kärcher WD3 | Shark Hydrovac WD210EU | Dreame H12 Pro Ultra | |
| Gesamteindruck (max. 5 Sterne) | ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ Testsieger | ⭐️⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️ Preistipp | ⭐️⭐️⭐️ | nicht in der Wertung | nicht in der Wertung | nicht in der Wertung |
| Volumen Schmutz-/Frischwassertank (ml) | ca. 700/1000* | 670*/790* | 300*/300* | 360*/400* | 500*/400 | 17000*/- | 360*/500* | 900*/700* |
| Gewicht (kg)* | 5,6 | 4,2 | 3,8 | 3,4 | 4,3 | 4,5 | 3,95 | 4,9 |
| Abmessungen (mm; mit Ladedock bzw. maßgebliche Abmessungen für die Aufbewahrung) | 316x353x1156 | 270x300x1200 | 255x260x1230 | 230x270x1130 | 1150x345x460 | 350x 330x505 ohne Saugarm | k. A. | k. A. |
| Kraftstufen/Betriebsmodi | Auto, Schwamm, Dampf, Wasser | AI, Saugen, Turbo, Leise | Normal und mehr Wasser | Normal und Turbo | Saugen, Wischen, viel Wasser | eine (1000 Watt) | Normal und Teppich | Automatik, Ultra und Flüssigkeiten aufsaugen |
| Wechsel nass/trocken möglich | nein | ja | nur mit Wechsel des Aufsatzes | nein | ja | nein | nein | ja |
| Auto-Abschalten bei leerem/vollem Wassertank | nein / ja | nein / ja | nein / nein | nein / ja | nein / ja | k. A. | k. A. | k. A. |
| Display/Sprachausgabe | ja / ja | ja / ja | ja / nein | ja / nein | ja / nein | nein / nein | ja / nein | ja / ja |
| Zusatzfunktionen | autom. Dosierung des Reinigungsmittels aus separatem Tank | - | - | - | auch als Handstaubsauger einsetzbar; saugt trocken | Blasfunktion | - | - |
| Zubehör | Reinigungsmittel, Reinigungsbürste, Ersatzfilter | Reinigungsbürste, Ersatzwalze, Ersatzfilter | - | Ersatzfilter, Reinigungsmittel | Reinigungsmittel, Wandhalterung, zwei weitere Saugdüsen, Trocken-Saugfuß | zwei weitere Saugdüsen | Reinigungsmittel | Reinigungsmittel, Brüste, Ersatzwalze, Ersatzfilter |
| Akkuwechsel möglich? | über den Kundendienst | k. A. | ja, Steckakku | k. A. | ja, Steckakku | entfällt, da kabelgebunden | k. A. | k. A. |
| Selbstreinigung | ja, plus trocknen | ja, plus trocknen | nein | ja | ja | nein | ja | ja |
| Akku-Laufzeit (Minuten)* | bis zu 60 | bis zu 60 | 70 | 30 | ca. 35 (285 qm) | entfällt, das kabelgebunden | ca. 88 qm | max. 35 Min. / 200 qm |
| Akku-Laufzeit im Test (Minuten) | 29 (davon je 5 Dampf und Heißwasser) | 36 (6 davon Turbo) | 118 | 31 (davon 5 Turbo) | 27 | nicht getestet | nicht getestet | nicht getestet |
| Akku-Ladezeit (Stunden, ca.)* | 4 | k. A. | 4,5 | 4,5 | 4 | entfällt, das kabelgebunden | ca. 4 h | 4 h |
| Lautstärke in dB(A) in 1 m Entfernung | 67 | 66 (Quiet Mode: 63) | 63 | 68 | 68 | nicht getestet | nicht getestet | nicht getestet |
| Garantie | 2 Jahre (eingeschränkt); 30 Tage Geld zurück | 2 Jahre | 2 Jahre | 2 Jahre | 2 Jahre | 2 Jahre | 3 Jahre (1 Jahr ohne Registrierung) | 2 Jahre, Verlängerung um 2 weitere Jahre gegen Aufpreis möglich |
| Preis (UVP) | 799 Euro | 649 Euro | 999 Euro | 219 Euro | 799,99 Euro | 104,99 Euro | 199 Euro | 299 Euro |
* Herstellerangabe
So haben wir die Produkte ausgewählt
Nach diesen Kriterien haben wir die Produkte für den Nass-Trockensauger-Test ausgewählt:
- Marken- bzw. bekannter Hersteller im getesteten Bereich
- kabellose Modelle im möglichst kompakten Format
- Mindestanforderung: Eine rotierende Walze, die unter automatischem Wasserzusatz den Boden reinigt
- möglichst mit Selbstreinigungsfunktion ausgestattet
- gute Verfügbarkeit in bekannten Onlineshops wie Amazon oder Otto
So haben wir getestet
Zunächst holen wir die Geräte aus den Versand- und Produktkartons, ziehen Schutzfolien ab und prüfen, ob alles dabei ist, was laut Hersteller dazugehört. Wir machen uns im Anschluss ein Bild von Material- und Verarbeitungsqualität und prüfen, ob beim Transport alles ganz geblieben ist. Außerdem wiegen wir die Geräte und messen nach, wie viel Platz sie in der Besenkammer mit Ladesockel in Anspruch nehmen.
Es folgt das Zusammenbauen für den ersten Gebrauch. Auch hier sehen wir genau hin: Kann man dabei etwas falsch machen und wie gut hilft die Anleitung im Zweifel weiter? Die Geräte kommen im Anschluss an den Strom, damit die Akkus voll sind für den ersten Praxiseinsatz. Dafür füllen wir die Nass-Trockensauger mit frischem Wasser und – je nach Vorgabe des Herstellers – mit Reinigungsmittel und testen die versprochenen Talente der verschiedenen Betriebsmodi: Wird der Boden wirklich sauber und auch von feuchtem Unrat befreit? Wie nah kommen die rotierenden Walzen an den Schmutz an Bodenleisten? Für eine bessere Sicht- und Vergleichbarkeit helfen wir mit eingefärbten Flüssigkeiten auf dem Boden nach und muten den Geräten, die laut Hersteller auch das herkömmliche Staubsaugen übernehmen, als Härtetest etwas Vogelsand zu. Nebenbei überprüfen wir die Akkulaufzeit und weitere Angaben des Herstellers im Alltagsbetrieb sowie den verursachten Lärm in einem Meter Entfernung zum Nass-Trockensauger.
Nach dem Benutzen müssen die Geräte wieder sauber werden. Das übernehmen die Nass-Trockensauger im Falle der Walzen zum Teil selbst; wir müssen je nach Fabrikat weitere Teile reinigen, trocknen und für den nächsten Einsatz vorbereiten. Wir fassen für Sie zusammen, wo das einfach ist, wo kompliziert und welche Vor- und Nachteile sich für den alltäglichen Einsatz sonst noch ergeben.
Aus eigenem Antrieb: Roborock F25 Ultra
Erster Eindruck und erste Inbetriebnahme: Das Auspacken des Roborock F25 Ultra macht Spaß: Unter den abgezogenen Schutzfolien kommen hochglänzende Flächen zum Vorschein. Schade, dass diese im Alltag sicher die eine oder andere Schramme abbekommen werden. Der Nass-Trockensauger wirkt wegen des recht großen Saugfußes etwas klobig, aber das vor allem in Schwarz gehaltene Design ist gelungen. Etwas unpassend zum hohen Preis und der hochwertigen Anmutung ist allerdings das schnöde graue Kaltgerätekabel für die Ladestation. Da hätte Roborock gern noch zwei Euro im Einkauf für ein schöneres drauflegen dürfen. Um den F25 Ultra erstmals zu benutzen, müssen wir nur die Griffstange in den Gerätekörper stecken, Frischwasser und Reinigungsmittel in die dafür vorgesehenen Tanks im Saugfuß auffüllen – und schon kann es losgehen.
Ausstattung: Die Liste der Talente des Roborock F25 Ultra ist lang: Das Reinigen ist sowohl mit kaltem als auch mit heißem Wasser möglich, außerdem weicht das Gerät bei Bedarf hartnäckige Verschmutzungen mit heißem Wasserdampf ein. Per App und Bluetooth können wir den Sauger flach über den Boden und beispielsweise unter Schränke fernlenken. Roborock stattet den F25 Ultra außerdem mit der JawScraper-Technologie aus: Eine Klinge verhindert dabei das Aufwickeln von Haaren auf der Walze. Ebenfalls komfortabel: Der separate Tank für das Reinigungsmittel erspart uns das regelmäßige manuelle Dosieren in den Frischwassertank. Ist der Schmutzwassertank voll, schaltet sich der Nass-Trockensauger von allein ab, damit nichts überläuft. Ist das Frischwasser alle, gibt es eine optisch-akustische Warnung. Der Roborock F25 Ultra ist damit auf dem Papier eindeutig das innovativste Gerät in diesem Test.
Handhabung: Per Knopfdruck schalten wir den F25 Ultra ein, der mit senkrecht stehender Griffstange ohne fremde Hilfe steht. Das Display zeigt den Akkustand und ein Symbol für das Reinigen mit Wassereinsatz. Richtig los geht es, als wir den Griff aus seiner Rastposition in unsere Richtung neigen. Wir freuen uns über die überaus erträgliche Lautstärke – und mit dem ersten Anschieben des Saugers noch mehr darüber, dass ein Motor den Antrieb des Saugfußes auf dem Boden übernimmt. Der erkennt blitzschnell die beim Saugen typischen Richtungswechsel und nimmt uns fast das gesamte Gewicht aus der Hand. Wir müssen lediglich Impulse geben, den Rest übernimmt der Sauger. Das fühlt sich erst ungewohnt, schnell aber sehr angenehm an.
Die Walze verteilt das Wasser sehr sparsam und gleichmäßig über den Boden, der schon nach wenigen Sekunden wieder trocken ist. Das macht der Roborock so gut wie kein anderes Gerät im Test. Wegen dieser Sparsamkeit und seines großen Frischwassertanks müssen wir während der gesamten Akkulaufzeit nicht einmal nachtanken. Auf Knopfdruck wechseln wir in die Betriebsmodi Wasserdampf und Heißwasser. Auf dem kleinen Display beginnt ein Countdown, denn das Erwärmen des Wassers dauert ein paar Sekunden.
Die erwähnte Fernsteuerung funktioniert zwar über ein Steuerkreuz auf dem Handybildschirm insgesamt zuverlässig, ist aber aus unserer Sicht eher eine Spielerei. Ebenso die gesamte übrige App, die nach dem Koppeln mit dem Sauger per Bluetooth etwa den aktuellen Betriebsmodus zeigt – und uns zuvor dafür um unsere E-Mail-Adresse anbettelt. Wir finden: Das muss bei einem Staubsauger nicht sein. Auch die QR-Codes, die eine Fehlermeldung auf dem Display begleiten, dürften gern zielführender sein: Warum leiten sie uns auf eine allgemeine Website anstatt unmittelbar zu einer Erläuterung zum jeweiligen Fehler? Entweder richtig oder gar nicht.
Leistung: Wie haben die bei Roborock das bloß hinbekommen? Mit nur einer Überfahrt sind selbst große Pfützen unmittelbar aufgesaugt, und das sogar bis unmittelbar an Sockelleisten oder andere seitliche Hindernisse heran – einfach hervorragend. Auch fein verteilter Sand auf dem Boden stellt für den F25 Ultra keine große Herausforderung dar. Saugen und Wischen in einem Durchgang ist für diesen Nass-Trockensauger kein Problem. Selbst von augenscheinlich recht sauberen Böden zieht der Roborock im Test reichlich Schmutz ab, was am trüben Schmutzwasser gut zu erkennen ist. Kurz gesagt: An der Reinigungsleistung des Roborock F25 Ultra haben wir schlicht nichts auszusetzen. Nur der zeitlich beschränkten Kraft des Akkus sollten sich Kaufinteressierte bewusst sein. Immerhin: Der Frischwassertank muss in der etwa halbstündigen Laufzeit nicht nachgefüllt werden. Ohne Dampf oder Heißwasser ist die Akkulaufzeit deutlich länger.
Reinigung: Das Saubermachen dieses Saubermachers ist schnell und einfach erledigt: Alle Teile des Schmutzwasserbehälters mit Sieb und Abscheider für die angesaugten Feststoffe lassen sich gut unter fließendem Wasser abspülen. Zudem ist das Entfernen des Filtereinsatzes im Tank dank eines kleinen Hebelgriffes schön einfach und der Kraftaufwand dafür sehr gering. Wegen des separaten Tanks für das Reinigungsmittel erspart uns der Roborock das Entleeren des Frischwassertanks, das bei den meisten Geräten dieser Art mit Putzmittel versetzt ist und sich darum nicht für die Reinigung der Walze eignet.
Letzteres übernimmt das Gerät selbst. Steht es in seiner Station und ist noch etwas frisches Wasser im Tank, genügt ein Knopfdruck – und der Roborock startet die Reinigung mit heißem Wasser sowie das Trocknen mit Heißluft. Dafür muss der Akku allerdings noch etwas geladen sein.
Fazit: Haben Sie bisher gekehrt und gefeudelt? Dann katapultiert Sie der Roborock gleich zwei bis drei Dimensionen tiefer in die Welt der komfortablen und einfachen Bodenreinigung. Wir sagen: Das Saubermachen mit dem F25 Ultra macht richtig Spaß. Der Kaufpreis von rund 650 Euro ist eher hoch, durch die interessante Ausstattung und das gute Reinigungsergebnis aber durchaus gerechtfertigt. Interessierten sollte klar sein, dass die Akkulaufzeit eher mäßig ist und beim Einsatz von Heißwasser oder Dampf besonders leidet. Beim Wischen größerer Flächen kann Sie das ziemlich aufhalten, denn das Aufladen dauert vier Stunden.
Der weiße Allesmacher: Rowenta X-Clean 10
Aufbau und erste Inbetriebnahme: Der Inhalt dieser Packung schickt uns auf eine Achterbahnfahrt. Zunächst holen wir die hochwertig anmutenden Einzelteile des in Weiß gehaltenen Nass-Trockensaugers von Rowenta aus der Schachtel. Sein zierliches, aber nicht gebrechlich wirkendes Äußeres spricht uns spontan an. Dann aber jagen uns massenhaft Rechtschreibfehler im deutschsprachigen Teil der gedruckten Schnellstartbeschreibung einen Schrecken ein. Wie kann so etwas abgenickt und unter einer deutschen Traditionsmarke vertrieben werden? Wir gehen mutig voran, verstehen den schnell erledigten Aufbau auch ohne das Zettelchen. Die Walze ist bereits angebracht, also nur noch den Griff hineinstecken, Wasser und Reinigungsmittel auffüllen, und es kann losgehen.
Ausstattung: Rowenta gönnt dem X-Clean 10 mit knapp 800 ml (Frischwasser) und 700 ml (Schmutzwasser) zwei anständig große Tanks. Der im Walzenfuß befindliche Frischwassertank lässt sich seitlich herausziehen und rutscht mittels Magnetverbindung beim Einsetzen fast selbst wieder in die richtige Position. Der schlanke Griff ist angenehm beschichtet und bietet guten Halt. Ob der Tausch des fest verbauten Akkus bei Alterung möglich ist, bleibt unklar. Der KI-Bot auf der Hersteller-Homepage weiß nichts darüber, steht uns aber netterweise für weitere Auskünfte zur Verfügung. Wir verzichten.
Handhabung: Auch Rowenta setzt auf ein selbststehendes Gerät, das erst in den Betriebsmodus geht, wenn der Griff schräg angestellt ist. Das hilft im täglichen Gebrauch, weil wir den Nass-Trockensauger nicht irgendwo anlehnen müssen, um etwa einen Stuhl zur Seite zu räumen. Der relativ niedrige Schwerpunkt erleichtert das präzise Lenken über den Boden.
Ist der Wassertank leer, hören wir nach einigen Sekunden einen Hinweis und das Gerät schaltet sich ab. So läuft es nicht leer, lässt sich aber auch nicht als herkömmlicher Staubsauger einsetzen, ohne dass wir Wasser auffüllen müssen. Auch ein voller Schmutzwassertank löst eine automatische Abschaltung aus. So können wir uns ganz auf das Reinigen konzentrieren, ohne Angst vor Sauerei haben zu müssen – sehr gut. Nach dem Gebrauch setzen wir den Rowenta X-Clean 10 problemlos in seine Ladestation.
Leistung: Der Rowenta X-Clean 10 hat keine Probleme damit, unsere Testböden (Stein und versiegeltes Holz) von Schmutz zu befreien. Wir gönnen uns den AI-Modus, in dem das Gerät immer wieder hörbar zwischen verschiedenen Kraftstufen hin- und herschaltet. Selbst auf dem auf den ersten Blick nicht sonderlich verschmutzten Holzboden ist mit dem bloßen Auge nach dem Reinigen ein Unterschied auszumachen. Entlang von Sockelleisten und anderen Kanten bleiben nur wenige Millimeter ungereinigt, allerdings mussten wir hier und dort die gleiche Stelle mehrfach überfahren, um Reste und Schlieren aufzunehmen. Der Feuchtfilm, den die rotierende Walze hinterlässt, ist nach etwa einer Minute verdunstet. Die Reichweite des Frischwassertanks fällt in etwa mit der Laufzeit des Akkus zusammen: Nach gut einer halben Stunde ist erst mal Feierabend.
Reinigung: Der Rowenta X-Clean 10 reinigt und trocknet die Walze allein, sobald wir das in der Ladestation stehende Gerät per Knopfdruck dazu auffordern. Allerdings muss der Akku noch etwas Saft haben und im Frischwasser sollte kein Bodenreiniger sein. Beim Herausnehmen der Filtereinheit aus dem Schmutzwassertank ist uns ein kleiner, stabiler Hebel behilflich, der die beiden Bauteile leicht voneinander trennt – sehr angenehm. Die Filtereinheit können wir auch dank des abklappbaren Feststoffabscheiders leicht unter fließendem Wasser reinigen. Der manuelle Aufwand beim Saubermachen des Geräts ist überschaubar.
Fazit: Mit dem X-Clean 10 liefert Rowenta ein gutes Gesamtpaket. Seine großen Tanks und der Akku ermöglichen eine ganze Weile unterbrechungsfreie Reinigung, das Handling ist wegen des tiefen Schwerpunkts einfach und das Reinigungsergebnis ist ansehnlich, im Bereich von Kanten aber nicht perfekt.
Für alle, die schon mit Dyson saugen: Dyson V16 Piston Animal Submarine
Aufbau und erste Inbetriebnahme: Der Dyson V16 Piston Animal Submarine 2.0 ist ein Sonderfall, weil es eigentlich zwei Geräte sind, die Dyson in einem Paket verkauft: einen herkömmlichen Akku-Staubsauger namens Dyson V16 Piston Animal mit all seinem Zubehör und einen Aufsatz für die Nassreinigung von Hartböden, den Dyson auf "Submarine 2.0" getauft hat. Letzterer ist schnell einsatzbereit: Aus der Schachtel nehmen, Wasser und bedarfsweise Reinigungsmittel einfüllen und dann anstelle der Standarddüse aufstecken.
Ausstattung: Der hier getestete Nassreinigungs-Aufsatz Submarine 2.0 hat auf seiner Unterseite eine Kassette, die die Walze sowie beide Tanks beherbergt. Der für Frischwasser fällt mit 300 ml ziemlich klein aus. Der Aufsatz ist in mattem Schwarz gehalten, was nicht ganz so hochwertig wirkt wie Geräte mit Hochglanzflächen. Allerdings passt diese Optik sehr gut zum Einsatzort, an dem das Gerät immerhin ständig irgendwo anschlägt und sich seine Schrammen und Kratzer holt.
Handhabung: Das Einführen der frisch mit Wasser gefüllten Kassette auf der Unterseite des Geräts ist etwas fummelig, weil die dafür vorgesehene Führungsschiene nicht unmittelbar am Rand beginnt, sondern nicht einsehbar erst unterhalb des Aufsatzes. Für einen besseren Blick auf die Seite drehen wollen wir das Ganze aber auch nicht, weil dann Reste von Schmutzwasser auslaufen können, denn der Tank dafür ist nur mit einem losen Deckel aus rotem Plastik versehen. Nervig: Weil die Tanks so klein sind, müssen wir uns alle paar Minuten um deren Auffüllen und Entleeren kümmern. Uns versetzt die fehlende Warnung vor vollem und leerem Tank in einen ständigen Habacht-Modus. Das ist bei größeren Flächen etwas anstrengend. Eine Pause machen ist aber schwierig, denn das Gerät kann nicht selbstständig stehen. Wir müssen es bei zwischenzeitlichem Nichtgebrauch also irgendwo anlehnen. Da der Akku am Handgriff sitzt, ist die Abrutsch- beziehungsweise Umkippgefahr beachtlich.
Der hohe Schwerpunkt ist auch der Grund, weshalb die V16-Submarine-Einheit nur mit erhöhtem Kraftaufwand und etwas Übung gezielt über den Boden zu führen ist. Wir ertappen uns dabei, die andere Hand für genaueres Führen zu Hilfe zu nehmen. Weil der Submarine 2.0 mit recht viel Wasser arbeitet, schieben wir an einigen Stellen kleine, teils trübe Pfützen vor uns her. Es dauert etwa fünf Minuten, ehe von uns der feucht gereinigte Boden wieder trocken ist. Das finden wir etwas zu lang, weshalb uns der Modus mit erhöhtem Wassereinsatz nutzlos erscheint.
Leistung: Wir sind mit der Performance des Submarine 2.0 im Zusammenspiel mit dem Dyson V16 Piston Animal insgesamt einverstanden, denn den Hauptauftrag "Schmutz entfernen" meistert diese Kombination fraglos und entlang von Kanten und Rändern auf etwa einen Zentimeter Abstand. Das macht er in geringer Lautstärke und mit einer sagenhaften Akkulaufzeit von fast zwei Stunden. Wenn da nur die kleinen Tanks nicht wären…
Reinigung: Hier sind Sie gefragt: Der Submarine 2.0 hat keine Selbstreinigungsfunktion. Das bedeutet, dass Sie nach Gebrauch nicht nur den Schmutzwassertank, sondern auch die Walze von Hand ausspülen dürfen. Zu guter Letzt werden die Finger also doch noch muffig. Mit Blick auf die anderen Testkandidaten ist das nicht Stand der Technik und damit eindeutig ein Nachteil dieses Nass-Trockensaugers.
Fazit: Keine Frage, der Submarine 2.0 von Dyson macht sauber. Aber: Kleine Tanks, vollständig manuelles Säubern, fummeliges Zusammensetzen, Rückstände an Kanten, hoher Kraftaufwand wegen des ungünstigen Schwerpunkts zählen wir bei einem Nass-Trockensauger für fast 1000 Euro äußerst ungern auf und finden es in dieser Preisklasse auch nicht angemessen. Sollten Sie schon einen Submarine-kompatiblen Dyson-Staubsauger haben, ist der Aufsatz eine gute Ergänzung, um flüssige Malheure aufzunehmen oder kleinere Hartbodenflächen elektrisch zu wischen. Ist das nicht der Fall, raten wir dringend dazu, auch den Alternativen Beachtung zu schenken.
Anmerkung: Das Grundgerät Dyson V16 Piston Animal kam neu in die stern-Kaufkosmos-Redaktion, war aber vor diesem Test von Nass-Trockensaugern bereits im Akku-Staubsauger-Test im Einsatz.
Der Feudel für Faule: Severin SC 7177
Aufbau und erste Inbetriebnahme: Neugierig setzen wir den günstigsten Kandidaten zusammen und freuen uns über das klare, zeitlose Design: Die schlichte Griffstange des Severin SC 7177 befestigen wir leicht im zylindrisch geformten Hauptkörper. Den Frischwassertank, der wegen seiner Bauform wie ein Flachmann in der Hand liegt, entnehmen wir mit einem intuitiven Handgriff und befüllen ihn. Uns stört dabei die recht kleine Einfüllöffnung, die von uns gutes Zielen mit dem Wasserstrahl und der Flasche mit dem Reinigungsmittel erfordert. Der Nass-Trockensauger ist einsatzbereit.
Ausstattung: Der vordere Tank ist der für Klarwasser, der hinten für Schmutzwasser – leicht zu merken: vorne rein, hinten raus. Eine Warnung für das Leerlaufen des Frischwassertanks gibt es nicht; ist der hintere voll, schaltet sich das Gerät automatisch ab. Ein Tribut an den niedrigen Preis ist die nicht im Reinigungsfuß eingehauste Walze. Das ist für den eigentlichen Betrieb kein Problem, jedoch staubt die Rolle in der Ladestation mit der Zeit ein, bleibt also nach der vorhandenen Selbstreinigung nicht ganz sauber. Und es sieht nicht so schick aus.
Ein nettes, weil funktionales Gimmick ist das Messerchen, das im Griff der Reinigungsbürste untergebracht ist. Mittels Schieber ist es einsatzbereit, um auf der Walze verwickelte Haare und ähnliche Verschmutzungen zu entfernen. Etwas unklar ist das grundsätzliche Produktversprechen, das der Hersteller Severin geben will. Zwar sortiert er den SC 7177 in seinem Produktbaum auf der Internetseite bei "Nass- und Trockensauger" ein, gibt in der Anleitung aber versteckt die Empfehlung, bei "Böden mit sehr starken Verschmutzungen durch Staub oder Krümel den Untergrund durch Kehren oder Staubsaugen vorzureinigen." Wir wissen nun, woran wir sind.
Handhabung: Steht der Handgriff senkrecht, ist der Nass-Trockensauger aus. Zum Starten kippen wir den oberen Teil zu uns und drücken den Startknopf. Das Führen über den Boden in den typischen Bahnen, entlang von Kanten oder um andere Hindernisse herum, ist angenehm leicht, der Griff liegt gut in der Hand. Neben dem ganz normalen Wischmodus gibt es noch einen mit verstärktem Wassereinsatz. Der Wechsel zwischen den Modi erfolgt ganz einfach per Knopfdruck am Display, das uns auch über den Ladezustand des Akkus auf dem Laufenden hält. Zuverlässig geht der Nass-Trockensauger aus, wenn der Schmutzwasserbehälter voll ist. Die einfache, eindeutige Anwendung ist angenehm.
Leistung: Von gekehrten Böden entfernt der Severin SC 7177 erkennbar den Schmutz und nimmt auch umfangreichere flüssige Verschmutzungen schon nach der ersten Überfahrt rückstandslos auf – wir sind begeistert, dass auch der Nass-Trockensauger mit dem mit Abstand niedrigsten Preis sich im Alltagstest nicht großartig von den teureren Pendants unterscheidet. Der ziemlich gleichmäßige Feuchtigkeitsfilm, den er dabei hinterlässt, benötigt etwa zwei Minuten zum Trocknen. Als wir die Aufgabe mit etwas Vogelsand erschweren, stößt der Severin allerdings an seine in der Anleitung angedeuteten Grenzen, denn es bleiben Rückstände. Sand auf trockenem, hartem Boden saugt er an, jedoch rieselt dieser nach dem Abschalten teilweise wieder heraus. Die rechte Geräteseite reinigt näher an den Kanten entlang, als die linke. Bei letzterer stellen wir einen etwa zwei Zentimeter breiten Bereich fest, der nicht von der Walze gewischt wird. Nach 31 Minuten, fünf davon im Turbo-Modus, geht der Akku im SC 7177 in die Knie – und landet damit im Test-Mittelfeld.
Reinigung: Mehr oder weniger der übliche Aufwand: Nach dem Wischen stellen wir das Gerät in die Ladestation, sorgen für Frischwasser frei von Reinigungsmitteln und starten per Knopfdruck die Selbstreinigung. Im Anschluss leeren wir den Schmutzwassertank, bei dem wir auch zwei Filter säubern sollen. Einer ist aus dünnem Vlies und recht empfindlich. Es erfordert etwas Fingerspitzengefühl, um das Material beim Befreien von Flusen nicht zu zerreißen. An dieser Stelle hätten wir lieber eine stabilere Lösung gesehen.
Fazit: Der Severin SC7177 ist ein leicht zu bedienender elektrischer Bodenwischer (wie er auch auf der Produktseite bezeichnet wird), der uns auf zuvor gesaugten oder gekehrten Untergründen überzeugt. Vereinzelt müssen wir mal an einer Kante nachwischen, ansonsten aber erspart er viel händische Arbeit und letztlich so auch Zeit. Einen Staubsauger kann er jedoch eindeutig nicht ersetzen.
Mit der Kraft der zwei Walzen: Philips AquaTrio 9000
Erster Eindruck und Vorbereitungen: Auf den ersten Blick bekommen wir beim Gerät von Philips viel fürs Geld: Auf zwei Ebenen türmen sich alle Einzelteile im Produktkarton. Neben dem Saugfuß, der als einziger in diesem Test gleich zwei Walzen umschließt, finden wir auch einen Aufsatz für herkömmliches trockenes Saugen. Außerdem bekommen wir die typischen Saugdüsen wie etwa eine für Polster. Gut finden wir die solide Verarbeitung und das Wechselakku-System. Sollte die Betriebsdauer mit dem mitgelieferten Akku nicht reichen, kann die Anschaffung eines zweiten die Laufzeit ohne Nachladen verdoppeln. Außerdem bedeutet ein irgendwann defekter Akku nicht das Einschicken oder gar Austauschen des ganzen Nass-Trockensaugers.
Beim Zusammenstecken des Geräts kommen wir uns ein wenig vor wie im Krimi, in dem der Scharfschütze sein Gewehr aus dem Koffer holt und Stück für Stück komplettiert. Alle Teile rasten satt ein. Am Ende halten wir einen für unseren Geschmack etwas unklar und unruhig gestalteten Nass-Trockensauger in den Händen. Dieser Eindruck rührt vor allem vom eigentlich in dezentem Schwarz gehaltenen Gehäuse, das aber übereinander die beiden halbtransparenten Tanks hält, mehrfach seinen Durchmesser verändert und mit einigen grauen Bauteilen die Ruhe des eigentlich schwarzen Korpus stört. Aber das ist natürlich Geschmackssache.
Ausstattung: Ohne Frischwasser wiegt diese Nass-Trocken-Chose 4,3 Kilogramm. Auf dem Papier ist das relativ wenig, der recht schwere Akku ganz oben am Handgriff macht den Sauger aber zu einem Muskeltrainer für Hand und Arm. Alleinstellungsmerkmal ist die doppelte Walze, der wir im Betrieb hinter durchsichtigem Kunststoff bei der Arbeit zusehen können. Die mitgelieferte Wandhalterung ist nicht für den Aufbau als Nass-Trockensauger vorgesehen, weshalb er in einer Art Parkplatz, ähnlich einer Ladestation, seinen Platz hat, die aber nicht aktiv lädt und im Vergleich mit anderen Geräten erkennbar mehr Raum in Anspruch nimmt. Das Einhängen in die korrekte Position verlangt zudem etwas Übung. Damit der Akku wieder zu Energie kommt, müssen wir das Netzteil direkt am Stromspeicher anschließen. Das ist ein Handgriff mehr als bei den meisten anderen Systemen.
Handhabung: Der Philips AquaTrio steht – anders als die meisten seiner Mitbewerber – nicht selbstständig. Der Fuß hängt stets schlaff am Hauptkörper. Das ist schlicht unpraktisch, denn beim Füllen oder Leeren eines Tanks und für das Freiräumen der Flächen müssen wir den Nass-Trockensauger kurz irgendwo anlehnen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der hohe Schwerpunkt und das Parken auf den frei drehenden Rollen im Saugfuß für einen Stutz sorgen. Andere Hersteller zeigen, dass es besser geht. Das gilt auch für das Befüllen oder Entleeren der Tanks: Während andere Anbieter mittels eines Hebels das Abnehmen der Tankdeckel einfach und kraftarm gestalten, müssen wir hier die Deckel, die sich mit ihren Dichtungen am Tank festsaugen, mit einigen Links-Rechts-Bewegungen freiwackeln. Ungeduldigen kann es dabei passieren, dass Schmutzwasser herausschwappt.
Leistung: Mit einem Tastendruck nimmt der Philips AquaTrio 9000 gut vernehmbar, aber noch in akzeptablem Geräuschpegel seine Arbeit auf. Die weiteren Modi sehen verstärkten Wassereinsatz und trockenes Saugen vor. Letzteres erledigt der AquaTrio 9000 mühelos, schon nach einer Überfahrt hat er auch größere Mengen Sand aufgenommen. Allenfalls nah entlang von Kanten bleiben kleine Reste, die sich mit wiederholtem Absaugen fast komplett entfernen lassen. Im Wischmodus mit feuchten Walzen hat er auch keine Mühe, größere Pfützen aufzunehmen, die wir ihm in den Weg gießen. Auch hier genügt ein Versuch, den Boden sauber zu bekommen. Weil dieser Nass-Trockensauger nicht mit dem Einsatz von Wasser geizt, dauert es aber mitunter geschlagene fünf Minuten, ehe der frisch gewischte Boden wieder trocken ist. Das ist schon arg lang und kann beim Putzen für nasse Socken oder Hausschuhe sorgen. Ein weiteres Ärgernis sind herausfallende Staubreste oder Schmutzwasser. Das passiert uns beim Umsetzen und Ausschalten des Gerätes und sorgt für Stellen, die wir erneut reinigen müssen. Das weiß Philips und schreibt darum auch den Hinweis in die Anleitung, wir sollten "nötigenfalls nachwischen". Aber das wollen wir ja eigentlich gerade nicht.
Reinigung: Auch Philips hat ein Reinigungsprogramm für die Walzen. Das nimmt rund fünf Minuten in Anspruch. Im Anschluss sind allerdings wir noch einmal gefragt – und zwar etwas mehr, als uns lieb ist. Der Empfehlung des Herstellers, die Walzen zur besseren Trocknung nach der Selbstreinigung aus dem Gerät zu nehmen, können wir nur unter hohem Kraftaufwand folgen. Die seitlich angebrachten Verschlusskappen vor den Walzen sind mit bloßer Hand kaum aus ihrer Arretierung zu lösen, einmal müssen wir mit einer Zange nachhelfen. Beim Einsetzen klemmen wir ein paar Fasern der Walzen in den zugedrehten Verschlusskappen ein. Leichtes Drehen an den Walzen löst das Problem zwar schnell, aber eine perfekte Konstruktion sieht in unseren Augen anders aus.
Fazit: Der größte Raumbedarf für die Standplatte, die nicht einmal automatisch lädt, das Herausnehmen der Walzen nach Gebrauch und das fummelige Wiedereinsetzen, das Nachtropfen, der hohe Schwerpunkt, die kürzeste Akku-Laufzeit – all diese Erkenntnisse trüben die Freude an diesem grundsätzlich leistungsstarken Nass-Trockensauger. Der Philips AquaTrio 9000 hat nicht nur einen schweren Stand beim Anlehnen, sondern auch im stark besetzten Teilnehmerfeld.
Weitere lohnende Nass-Trockensauger
Der macht fast alles mit: Kärcher WD3
Kein Nass-Trockensauger-Test ohne Kärcher. Die Marke für den ambitionierten Eigenheimbesitzer hat natürlich auch etwas Passendes im Programm. Wir schauen uns stellvertretend für die Produktkategorie den Kärcher WD3 genauer an, der nicht nur trockenen, sondern auch nassen Schmutz aufsaugt. Er macht mit einer Spezialfunktion auf sich aufmerksam: Schließen Sie etwa den Absaugstutzen einer Stichsäge per Adapter an den Kärcher, nimmt er die Sägespäne unmittelbar auf. Boden und Luft bleiben rein.
Wer ordentlich einstecken kann und soll, kommt optisch manchmal etwas gröber daher. So auch der Kärcher WD3, der vom Körperbau her viel Ähnlichkeit mit dem putzigen Star-Wars-Roboter R2-D2 hat. Er läuft auf vier frei drehbaren Doppelrollen und hat einen zylindrischen Körper, der bis zu 17 Liter Flüssigkeit aufnimmt. Wer will oder muss, saugt also auch eine Gulaschkanone damit leer. In einem Clip auf der Homepage nimmt dieser Nass-Trockensauger in schneller Abfolge Blätter auf dem Gehweg, eingelegte Obststücke aus einer heruntergefallenen Konserve, Wasser aus einem Aquarium und Muttererde auf. Das Gebläse lässt sich zudem umschalten, um nicht absaugbare Flächen wie etwa ein Kiesbeet von Laub oder die noch vollgestellte Werkbank von Spänen und anderem Schmutz zu befreien.
Das alles kostet natürlich Kraft. So viel, dass der WD3, der 1000 Watt Leistung aufnimmt, auf den Anschluss an das heimische 230-Volt-Netz angewiesen ist. Neben dem normalen Saugkopf sind noch eine Auto- und eine Fugendüse im Lieferumfang enthalten. Den WD3 gibt es in verschiedenen Ausführungen für unter 100 Euro. Sie bekommen dafür einen robusten Alleshelfer in rustikalem Auftritt, dessen angestammter Platz eher in der Garage als im Wohnzimmer ist.
Der darf auch auf den Teppich: Shark Hydrovac WD210EU
Das ist eine Ausnahme: Hersteller Shark erlaubt seinem Hydrovac WD210EU auch den Einsatz auf Läufern und Fußmatten. Das übernimmt sein "Auffrischungsmodus": Die Auslegeware wird laut Anbieter nicht nur wieder sauber, sondern auch von Gerüchen befreit. Dazu trägt nicht nur die kontinuierliche Reinigung der Walze im laufenden Betrieb bei. Sie ist zudem mit einem Biozid behandelt (für alle Chemiker: Silbernatriumhydrogenzirkoniumphosphat), sodass beim Saubermachen und zwischen den Einsätzen keine unangenehmen Gerüche entstehen oder sich Bakterien vermehren können. Das im Lieferumfang enthaltene Reinigungsmittel trägt laut Hersteller dazu bei, die Entstehung von Gerüchen zu verhindern.
Auch dieser Nass-Trockensauger ist mit einem Selbstreinigungsmodus ausgestattet, den Sie in der Ladestation starten. Die Tanks sind mit 500 ml Frischwasser und 360 ml Schmutzwasser nicht übermäßig dimensioniert. Shark verspricht bis zu 88 Quadratmeter Reinigungsfläche mit einer Akkuladung, wobei Sie in dieser Zeit zweimal den Frischwassertank auffüllen müssen. Gut fanden wir im Test die Nass-Trockensauger, bei denen der Schwerpunkt schön tief liegt, weil die Hand nicht so viel Masse bewegen muss. Da der Shark ebenso konstruiert ist, spricht vieles für ein angenehmes Handling.
Ebenfalls erfreulich: Registrieren Sie das Gerät beim Hersteller, gibt Shark drei Jahre Garantie. Mit Blick auf den aktuellen Online-Preis von derzeit unter 200 Euro (299 Euro UVP) ist das Gesamtpaket einen genaueren Blick wert.
Der dreht in beide Richtungen: Dreame H12 Pro Ultra
Der Dreame H12 Pro Ultra ist ein ungewöhnlich selbstständiger Mithelfer beim Hausputz. Er nimmt Ihnen Arbeiten ab, die bei anderen Nass-Trockensaugern an Ihnen hängen bleiben: Die Walze läuft im und gegen den Uhrzeigersinn, um festhängende Haare oder andere gröbere Verschmutzungen an einem eigens dafür vorgesehenen Schaber zu lösen und per Unterdruck in den Schmutzwassertank zu befördern.
Auch die eigentliche Arbeit meistert dieser Nass-Trockensauger auf Wunsch weitestgehend im Alleingang: Ein Schmutzsensor liefert die nötigen Daten, damit die Automatik den jeweils passenden Modus auswählt. Einer davon arbeitet ohne Einsatz von Wasser. Der 0,9 Liter große Frischwassertank soll laut Hersteller mit dem Akku für 35 Minuten oder 200 Quadratmeter Bodenfläche reichen. Achtung: Der Schmutzwassertank misst mit 0,7 Litern weniger Volumen als der Frischwassertank. Hier also aufpassen, dass nichts überläuft, wenn Sie größere Mengen bereits verteilter Flüssigkeiten aufnehmen wollen. Nach dem Einsatz übernimmt die Selbstreinigung. Sie gehört mit 60 Grad heißem Wasser und anschließender Heißlufttrocknung innerhalb von 30 Minuten zu den fortgeschritteneren ihrer Art.
Das alles macht den Dreame H12 Pro Ultra zu einer interessanten Alternative, zumal sein Preis mit etwa 180 Euro (UVP: 299 Euro) recht moderat ausfällt.
Nass-Trockensauger: Die wichtigsten Fragen & Antworten
Warum sollte ich mir einen Nass-Trockensauger kaufen?
Die Vorteile liegen auf der Hand: Statt lästigem Wischen mit Mopp und Wassereimer nach dem Saugen geht mit einem entsprechend ausgestatteten Nass-Trockensauger alles in einem Durchgang und ohne sich viel zu bücken und die Finger schmutzig machen zu müssen. Nass-Trockensauger sind für alle Hartböden geeignet, also insbesondere Laminat, jede Form versiegelter Holzböden, Linoleum und Fliesen. Haben Sie zu Hause vor allem solche Böden, kann der Kauf eines Nass-Trockensaugers die Hausarbeit ein ganzes Stück angenehmer und auch effizienter machen. Für Teppich- bzw. textile Bodenbeläge sind diese Geräte aber in der Regel nicht geeignet.
Haben Nass-Trockensauger auch Nachteile?
Zunächst haben sie vor allem Vorteile: Sie machen manuelles Feudeln überflüssig und kombinieren meist mehrere Funktionen wie Saugen und Wischen. Nachteilig können sich die zum Teil überschaubaren Akkulaufzeiten auswirken, wenn die Wohnung noch teilweise schmutzig ist, das Gerät aber schon wieder für einige Stunden in der Ladestation steht. Fest verbaute Akkus in Nass-Trockensaugern lassen sich nicht ohne größeren Aufwand und Kosten bei nachlassender Kapazität austauschen. Besonders leichte Geräte haben in aller Regel zudem keine großen Tanks, sodass bei größeren zu reinigenden Flächen das Nachfüllen von Frisch-, oder das zwischenzeitliche Ausleeren des Schmutzwassers erforderlich ist.
Sind Nass-Trockensauger und Nasswischgerät das gleiche?
Nein, allerdings sind diese beiden und weitere, ähnliche Bezeichnungen für die vielen verfügbaren Formen von Bodenreinigungsgeräten nicht eindeutig definiert und voneinander abzugrenzen. Es kann durchaus vorkommen, dass zwei Hersteller den gleichen Begriff verwenden, die Geräte aber unterschiedliche Funktionen haben. Auch andersherum sind Verwechslungen möglich: Kärcher versteht etwa unter einem Nass-Trockensauger etwas völlig anderes als Dyson. Am besten lesen Sie sich aufmerksam die genauen Produktfeatures durch und werfen einen Blick in die Anleitung, die normalerweise leicht online zu finden ist und die Funktionen genauer beschreibt als ein Werbetext im Netz.
Auf welche Eigenschaften sollte ich achten?
Bei der gebotenen Vielfalt an Nass-Trockensaugern ist es vor dem Kauf äußerst sinnvoll, sein angedachtes Einsatzgebiet mit einem passenden Gerät zu matchen: Wie groß ist die zu reinigende Fläche und muss deshalb womöglich ein kabelgebundener Sauger her? Achten Sie auf entsprechende Akkulaufzeiten und Tankgrößen. Einige Geräte erlauben sogar das Auffrischen von Läufern und Teppichen (z. B. Shark Hydrovac WD210EU).
Sind Geräte mit Akkubetrieb stark genug?
Definitiv, das hat der Praxistest gezeigt. Dem hohen Komfort, kein Kabel hinter sich herziehen und von Raum zu Raum die Steckdose wechseln zu müssen, stehen allerdings zwei Aspekte entgegen, die Ihnen bewusst sein sollten: Erstens hat ein Akku eine begrenzte Lebensdauer. Irgendwann lässt sein Durchhaltevermögen nach und er muss getauscht oder – wenn der Hersteller einen solchen Tausch in der Konstruktion nicht vorsieht – ein neues Gerät angeschafft werden. Zweitens ist der Akku beim täglichen Einsatz irgendwann leer. Wollen Sie regelmäßig große Flächen reinigen, achten Sie auf eine lange Akku-Laufzeit oder darauf, dass sich der leere Akku einfach und schnell gegen einen vollen tauschen lässt.
Wie aufwändig ist das Reinigen eines Nass-Trockensaugers?
Sagen wir es mal so: Das elektrische Feudeln macht deutlich mehr Spaß, als im Anschluss Tanks, Filter und weitere Bauteile für den nächsten Einsatz wieder vorzubereiten. Auch hier gibt es je nach Fabrikat und Modell unterschiedlich viele Arbeitsschritte, die an Ihnen hängenbleiben können. Viele Geräte haben aber immerhin eine Selbstreinigung für die Walze an Bord.
Hat Stiftung Warentest Nass-Trockensauger getestet?
Nein, einen Test von Nass-Trockensaugern gab es bei Stiftung Warentest bislang nicht. Lesen Sie aber diesen Artikel gerade, weil es Ihnen vor allem um das Aufnehmen von feuchten Verschmutzungen auf Hartböden geht, könnte der Saugwischer-Test der Stiftung für Sie eine interessante Lektüre (Sommer 2025) sein.
Quellen: Rowenta-Infoseite, Hersteller-Website von Roborock, Kunden-Chat am 12.11.25