Wenn jetzt im Winter der Vitamin-D-Mangel um sich greift, sind Winterdepressionen nicht weit. Tageslichtlampen sollen hier Abhilfe schaffen. Doch es reicht nicht etwa, einfach nur das Licht im Büro anzuschalten oder eine Schreibtischlampe aufzustellen. Es braucht schon die richtige Lampe mit der richtigen Ausstattung und ein korrekt durchgeführtes Lichtbad, um echte Effekte zu erzielen. stern hat Tageslichtlampen zum Test einbestellt und verrät, mit welcher Lampe und Taktik Sie nicht nur den Schreibtisch, sondern auch das Gemüt aufhellen.
Tageslichtlampen: Die ausgewählten Geräte
Weitere lohnende Modelle
Folgende Geräte haben wir nicht selbst getestet, sie sind uns aber bei der Recherche aufgefallen:
Fazit: Die beste Tageslichtlampe
Die Hersteller von Tageslichtlampen werben gerne mit einer Beleuchtungsstärke von 10.000 Lux und mehr. Die getesteten Produkte erreichten zumeist diese Werte, allerdings nur auf kurzen Distanzen. Erst mit zunehmendem Abstand zeigten sie ihre wahre Alltagstauglichkeit.
Hier konnte sich ganz klar die Beurer TL 45 von der Konkurrenz absetzen. Mit 8.200 Lux bei einem Abstand von 30 Zentimetern stellte sie die Konkurrenz in den Schatten und punktete zusätzlich mit einer einfachen Bedienung und drei unterschiedlichen Farbtemperaturen. Im Gesamten reichte es für den Testsieg.
Als Preistipp empfehlen wir die Beurer TL 30. Sie liegt zwar im Hinblick auf die Ausstattung und Leuchtkraft hinter ihrer großen Schwester TL 45, kostet mit 40 Euro aber nur knapp die Hälfte und spendet dafür immer noch ausreichend Licht. Sie bietet sich in erster Linie für alle an, die nur gelegentlich im Licht baden oder die Lampe mit auf Reisen nehmen wollen.
Wer hingegen findet, dass Tageslichtlampen in der Wohnung nicht gut genug aussehen – schließlich handelt es sich um ein medizinisches Produkt –, der kann sich noch die Lumie Halo ansehen. Sie hat eine Menge Power und sieht wie eine Designerlampe aus. Lediglich muss man bereit sein, den hohen Preis von 220 Euro dafür zu berappen.
Über den Tester
Ich bin freier Tech-Journalist und berichte über Solarenergie und Fotografie. In beiden Fällen spielt Licht eine entscheidende Rolle. Ironischerweise bekomme ich davon aber nie viel ab, da ich mich im Arbeitsalltag hauptsächlich im Büro aufhalte. Glücklicherweise durfte ich Tageslichtlampen für den stern testen. Dadurch war ich nicht nur der passende Experte, sondern auch der perfekte Proband.
Weitere Informationen über Basti Barsch
Alle Details, Eindrücke und Testergebnisse finden Sie in den Einzeltests unter der Tabelle.
Vergleichstabelle Tageslichtlampen
| Beurer TL 45 | Beurer TL 30 | Lumie Halo | Medisana LT 460 | Lumie Task | Lunartec Sonnenlichtlampe | Caromolly Tageslichtlampe | Sotipevs Tageslichtlampe | |
| Gesamteindruck (max. 5 Sterne) | ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ Testsieger | ⭐️⭐️⭐️⭐️ Preistipp | ⭐️⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️ | Nicht in der Wertung | Nicht in der Wertung |
| Abmessungen* | 25 x 20 x 6 cm | 23,6 x 15,6 x 2,6 cm | 33 x 32 x 20 cm | 30,5 x 8,5 x 1,9 cm | 18 x 17,5 x 55 cm | 14,6 x 24 x 1,7 cm | 10 x 10 x 30 cm | 16 x 1 x 19 cm |
| Leistung | 5-26 Watt | 8 Watt | 15 Watt | 4-8 Watt | 1-15 Watt | 1-6 Watt | keine Angabe | bis zu 12 Watt* |
| Maximale Beleuchtungsstärke* | 10.000 Lux | 10.000 Lux | 10.000 Lux | 10.000 Lux | 10.000 Lux | 10.000 Lux | 10.000 Lux | 15.000 Lux |
| Beleuchtungsstärke 30 cm (gemessen bei voller Leistung) | 8200 Lux | 2300 Lux | 4500 Lux | 2300 Lux | 3800 Lux | 1500 Lux | Nicht in der Wertung | Nicht in der Wertung |
| Beleuchtungsstärke 50 cm (gemessen bei voller Leistung) | 3200 Lux | 1100 Lux | 2000 Lux | 1000 Lux | 1600 Lux | 690 Lux | Nicht in der Wertung | Nicht in der Wertung |
| Beleuchtungsstärke 100 cm (gemessen bei voller Leistung) | 890 Lux | 300 Lux | 550 Lux | 270 Lux | 500 Lux | 180 Lux | Nicht in der Wertung | Nicht in der Wertung |
| Gewicht | 480 g | 310 g | 2.040 g | 380 g | 1.500 g | 450 g | keine Angabe | keine Angabe |
| Preis (UVP) | 113,49 Euro | 92,99 Euro | 299 Euro | 89,95 Euro | 325 Euro | 66,90 Euro | 33,29 Euro | 34,99 Euro |
* Herstellerangabe
So haben wir die Produkte ausgewählt
Nach diesen Kriterien haben wir die Produkte für den Tageslichtlampen-Test ausgewählt:
- Marken- bzw. bekannte Hersteller im getesteten Bereich
- Verschiedene Preisklassen
- gute Verfügbarkeit in bekannten Onlineshops wie Amazon oder Otto
- Alle Produkte versprachen mindestens 10.000 Lux Beleuchtungsstärke
So haben wir getestet
Tageslichtlampen sollen die Sonne simulieren und müssen dafür hell genug scheinen und die passende Farbtemperatur besitzen. Auf diese Weise helfen sie, Müdigkeit, Konzentrationstiefs und Winterdepressionen vorzubeugen.
Um therapeutisch wirksam zu sein, sollte eine Tageslichtlampe mindestens eine Beleuchtungsstärke von 10.000 Lux haben. Jedoch nimmt sie mit zunehmendem Abstand ab. Zwar können Sie theoretisch länger vor der Lampe sitzen, im Alltag ist es aber nicht immer praktikabel, stundenlang zu verharren. Wir haben daher entschieden, dass eine Sitzung maximal zwei Stunden dauern sollte. Dadurch ergeben sich folgende Werte:
- 10.000 Lux: Sitzungslänge etwa 20 bis 30 Minuten
- 5.000 Lux: Sitzungslänge etwa 45 bis 60 Minuten
- 2.500 Lux: Sitzungslänge etwa 90 bis 120 Minuten
Eine Tageslichtlampe sollte also mindestens 2.500 Lux erreichen. Je nachdem, ob Sie direkt am Schreibtisch oder auf der Couch sitzen, fällt der Abstand größer oder kleiner aus. Wir haben daher alle Lampen mit einem professionellen Lichtmesser aus einer Entfernung von 30, 50 und 100 Zentimetern gemessen. Um Störeinflüsse zu verhindern, geschah das in absoluter Dunkelheit und in einem rechten Winkel zur Lampenoberfläche.
Zudem stellten wir die Lampen auf die höchste Stufe und auf die kälteste Farbtemperatur. Dadurch hatten wir einen Ausgangspunkt, um alle Produkte vergleichen zu können.
Da eine Sitzung bis zu mehreren Stunden dauern kann, haben wir zusätzlich den Stromverbrauch gemessen und die Kosten ausgerechnet. Dazu haben wir den aktuellen Durchschnittsstrompreis in Deutschland genutzt. Er lag laut dem Vergleichsportal Verivox im Oktober 2025 bei 34 Cent/kWh. Je nach Tarif fällt der tatsächliche Preis bei Ihnen zu Hause höher oder niedriger aus.
Unser Testsieger: Beurer TL 45
Ausstattung: Die Beurer TL 45 war neben der Lumie Halo eine der größten Tageslichtlampen in unserem Test und protzte mit einer Leuchtfläche von rund 400 Quadratzentimetern. Zudem steht sie stabil, da sie 6 Zentimeter mehr in der Tiefe misst. Einige Konkurrenten sind nur in etwa so dick wie ein 7-Zoll-Tablet. Das macht sie zwar leichter verstaubar, sie stehen aber auch oft wackeliger.
Trotz der Größe wiegt die Beurer TL 45 wenig. Gerade mal 480 g zeigte unsere Waage an. Dafür hat sie optisch und funktional nicht viel zu bieten. Sie schalten sie lediglich an und aus oder wählen eine von drei unterschiedlichen Farbtemperaturen: 6.500 Kelvin, 5.000 Kelvin und 3.000 Kelvin. Damit simulieren Sie einen künstlichen Tages-Nacht-Rhythmus. Etwaige Extras wie einen Timer oder einen Dimmer gibt es nicht. Auch der Aufstellwinkel ist starr. Die Bedienung ist entsprechend simpel.
Beleuchtungsstärke: Bei der Beleuchtungsstärke überzeugt die Beurer TL 45 auf ganzer Linie, da sie ein weiches und gleichmäßiges Licht abgibt und das mit ordentlich Power. Bei einem Abstand von 30 Zentimetern landen beim Patienten satte 8.200 Lux im Gesicht. Das ist der mit Abstand beste Wert in unserem Test. Die zweitstärkste Lampe – die Lumie Halo – packt "nur" 4.500 Lux. Aber auch bei größerem Abstand lässt die Beurer nicht nach. Bei 50 Zentimetern liegt sie immer noch bei 3.200 Lux. Dadurch können wir gut während der Therapie parallel arbeiten und lesen.
Stromverbrauch: Die hohe Leuchtkraft hat ihren Preis, und den bezahlen Sie mit Strom. Je nach Farbtemperatur schwankt der Verbrauch. In der kältesten Einstellung genehmigt sich die Lampe am meisten Strom: Wir haben 26 Watt gemessen. Bei einem Strompreis von 34 Cent/kWh würde eine Stunde Betrieb unter 1 Cent kosten. Ein sehr gutes Ergebnis. Um es greifbarer zu machen: Wer 90 Tage lang jeden Tag zwei Stunden im Licht badet, hat für die gesamte Zeit gerade mal Stromkosten von rund 1 Euro.
Fazit: Die Beurer TL 45 sticht nicht durch ihre Ausstattung oder ihr Design heraus, sondern durch ihre hervorragende Beleuchtungsstärke, die nur minimale Kosten verursacht. Keine andere Tageslichtlampe in unserem Test schien so hell und gleichmäßig, was ihr auch den Testsieg einbrachte. Auch das geringe Gewicht ist hervorzuheben. Trotz ihrer Größe lässt sie sich gut verstauen und umpositionieren. Preislich liegt die Beurer TL 45 bei rund 85 Euro, was fair ist. Es gibt zwar auch günstigere Produkte auf dem Markt, die Konkurrenz macht aber Abstriche bei der Lichtintensität. Daher: Lieber ein paar Euro mehr ausgeben, schließlich dient es der Gesundheit.
Unser Preistipp: Beurer TL 30
Ausstattung: Die Beurer TL 30 ist gewissermaßen die kleine Schwester der TL 45. Sie ist dünner, die Leuchtfläche kleiner und auch bei der Ausstattung tritt sie kürzer. Sie kennt nur die Zustände "An" und "Aus", mehr dürfen wir nicht einstellen. Weder gibt es Dimmer noch Timer, noch unterschiedliche Farbtemperaturen. Das Licht bleibt konstant kühl-bläulich wie an einem klaren Sommertag. Die TL 30 hat jedoch einen kleinen Plastikfuß, den wir überall am Rahmenrand einhaken können. Dadurch legen wir selbst fest, ob die Lampe lieber quer oder hochkant stehen soll. Der Aufstellwinkel ist fix. Auch nett: Beurer legt eine kleine Tasche bei. Da die Lampe mit 2,6 Zentimetern recht flach ist, bietet sie sich gut fürs Reisegepäck an.
Beleuchtungsstärke: Die Beurer TL 30 hinkt im Hinblick auf die Ausstattung der Beurer TL 45 hinterher, aber auch bei der Beleuchtungsstärke müssen Lichtduscher Abstriche machen. Mit 2.300 Lux bei einem Abstand von 30 Zentimetern erreicht sie gerade mal ein Viertel der Beleuchtungsstärke der großen Schwester. Bei 50 Zentimetern liegt die Intensität nur noch bei 1.100 Lux, bei 100 Zentimetern bei unbrauchbaren 300 Lux. Da die Lampe mit 23,6 x 15,6 x 2,6 cm kompakt ausfällt, gibt sie sich mit wenig Raum zufrieden. Sie passt etwa zwischen Anwender und Laptop und bestrahlt ihn somit von unten. Auch auf dem Nachttisch findet sie Platz. Dennoch sollte eine Sitzung zwei Stunden dauern.
Stromverbrauch: Weniger Licht bedeutet aber auch einen geringeren Stromverbrauch. Lediglich 8 Watt zieht die Lampe dauerhaft und verursacht somit Kosten von weit unter 1 Cent pro Stunde.
Fazit: Die Beurer TL 30 steht im Schatten der Beurer TL 45 und kann in vielen Punkten nicht mithalten. Die Ausstattung ist knapp, die Beleuchtungsstärke gering. Sie verlangt nach kurzen Abständen zum Anwender, was dank schlankem Design und wahlweise Hoch- oder Querformat immerhin praktikabel ist. Zudem bietet sich die TL 30 als guter Reisebegleiter an. Aktuell kostet sie unter 40 Euro, und vergleichbare Produkte schwächeln entweder bei der Beleuchtungsstärke oder kosten etwas mehr. Die TL 30 bietet hier einen guten Kompromiss. Unterm Strich verdient sie sich daher das Prädikat "Preistipp".
Die Design-Alternative: Lumie Halo
Ausstattung: Wer die Lumie Halo in einer Wohnung erblickt, hält sie wahrscheinlich nicht für ein Medizinprodukt. Sie besitzt ein schickes Design, und während die Konkurrenz auf Plastik setzt, kommt hier ein edles Metall-Gehäuse zum Einsatz. Das macht die Tageslichtlampe aber auch besonders schwer und unhandlich. Häufig die Position wechseln, ist mit rund 2 Kilogramm nicht drin. Sie sollten sich daher besser für einen Aufstellort entscheiden, an dem Sie viel Zeit verbringen. Auch den Aufstellwinkel konnten wir nicht verändern. Dafür kann die Lumie Halo durch unterschiedliche Farbtemperaturen und einen Dimmer punkten. Die Helligkeit lässt sich per Touch-Bedienung einstellen: Einfach mit dem Finger über das Logo streichen, und schon werde es Licht. Das klappte überraschend präzise. Die Hintergrundbeleuchtung erfüllt zwar keinen therapeutischen Zweck, unterstreicht aber die Zweinutzung als Lichtaccessoire.
Beleuchtungsstärke: Die Lumie Halo war die zweitstärkste Tageslichtlampe in unserem Test und erreichte bei einem Abstand von 30 Zentimetern 4.500 Lux. Damit liegt sie zwar immer noch weit hinter der Beurer LT 45, die 8.200 Lux schaffte, sie ist aber hell genug, um eine tägliche Sitzung unter einer Stunde zu ermöglichen. Mit zunehmendem Abstand nimmt auch hier die Leuchtkraft ab. Bei 50 Zentimetern liegt sie noch bei guten 2.000 Lux und bei 100 Zentimetern bei rund 550 Lux Beleuchtungsstärke. Das sind gute Werte.
Stromverbrauch: Da die Lumie Halo unterschiedliche Farbtemperaturen und Helligkeitsgrade besitzt, schwankt der Stromverbrauch. Unter Volllast zieht sie 15 Watt. Über den gesamten Winter hinweg kämen wir bei einer täglichen Nutzung von zwei Stunden auch hier auf Stromkosten von unter einem Euro.
Fazit: Die Lumie Halo macht einiges richtig. Sie leuchtet hell, bietet ein paar Einstellungsmöglichkeiten und sticht mit ihrem modernen Design aus der Masse heraus. Dadurch kann man sie als Designelement auch im Wohn- oder Arbeitszimmer stehen lassen. Und das sollte man auch, denn durch das hohe Gewicht macht das Umstellen keinen wirklichen Spaß. Auch der Preis hellt die Stimmung nicht auf: 230 Euro möchte Lumie für sein Designer-Stück haben – also knapp das Dreifache unseres Testsiegers. Wer hohe Ansprüche ans Design hat und dennoch eine vernünftige Therapielampe sucht, der muss die Pille wohl schlucken. Für alle anderen empfehlen wir klar die Beurer TL 45.
Für den Schreibtisch: Lumie Task
Ausstattung: Die Lumie Task sieht zwar aus wie eine Schreibtischlampe, besitzt aber auch Eigenschaften einer Tageslichtlampe. Wir schwenken den Kopf und lassen uns direkt ins Gesicht strahlen. Da sie auf dem Schreibtisch relativ nah steht, kann sie hohe therapeutische Effekte erzielen. Wichtig ist nur, sich direkt anleuchten zu lassen, sonst absorbiert die Tischplatte zu viel Licht. Wie die Lumie Halo versteckt die Task den Dimmer im berührungsempfindlichen Markennamen. Dabei spüren wir auch das metallische Gehäuse, durch das sie edel und stabil wirkt. Sollte sie auch, schließlich wiegt sie rund 1,5 kg.
Beleuchtungsstärke: Auch die Lumie Task leuchtet kräftig, liegt aber dennoch hinter der Beurer TL 45 und der Lumie Halo. 3.800 Lux erreicht sie bei einem Abstand von 30 Zentimetern. Bei 50 Zentimetern sind es noch 1.600 Lux. Sie sollte also nicht zu weit vom Lichtduscher entfernt stehen. Dennoch reicht die Leuchtkraft aus, um eine sinnvolle Therapie zu ermöglichen. Zumal man am Schreibtisch zumeist ein paar Stunden verbringt.
Stromverbrauch: Auch wenn die Lumie Task nicht ganz so kräftig leuchtet wie die Lumie Halo, verbraucht sie genauso viel Strom. Bei voller Leistung saugt sie 15 Watt, womit sie immer noch im Mittelfeld liegt. Die Gesamtkosten bleiben überschaubar: Bei zwei Stunden am Tag zahlt man unter einen Euro für den gesamten Winter. Zwar wird man wahrscheinlich ein paar Stunden länger am Schreibtisch verbringen als bei einer reinen Therapiesitzung, wodurch der Stromverbrauch insgesamt steigt. Jedoch arbeiten nur die wenigsten jeden Tag, wodurch sich der Mehrverbrauch relativieren kann.
Fazit: Die Lumie Task hat ein cleveres Konzept: Sie setzt dort an, wo die Lichtdusche nebenbei geschehen kann – nämlich beim Arbeiten am Schreibtisch. Sie als Schreibtischlampe zu designen, ist daher ein kluger Schachzug. Rein technisch haben wir nichts auszusetzen. Der Stromverbrauch ist im Rahmen und die Leuchtkraft ausreichend hoch. Dennoch gibt es einen Haken: den Preis. Der fällt mit 260 Euro außerordentlich hoch aus. Während die Lumie Halo noch als Designerstück durchgeht, sieht die Task aus wie eine moderne Büroleuchte, mehr aber auch nicht. Die Task würden wir daher nur denjenigen empfehlen, die von diesem Konzept überzeugt sind. Wem es hauptsächlich um die Therapie geht, der greift besser zu Alternativen. Die sind vielleicht nicht so schick, passen aber ebenfalls auf jeden Schreibtisch und haben den gleichen Effekt zu einem erheblich kleineren Preis.
Einfach, aber schwach auf der Brust: Medisana LT 460
Ausstattung: Egal, ob für die Reise oder um sie schnell zu verstauen – die Medisana LT 460 punktet durch ihre geringe Größe. Mit ihren Abmessungen von 30,5 x 8,5 x 1,9 cm und dem geringen Gewicht von 380 Gramm passt sie in jedes Gepäckstück und jede Schublade. Auch der Aufbau geht schnell von der Hand. Wir mussten lediglich einen kleinen Metallstab in vorgestanzte Löcher auf der Rückseite stecken. Da mehrere zur Auswahl stehen, konnten wir die Tageslichtlampe sowohl im Quer- als auch im Hochformat nutzen. Das ist zwar nicht das beste System, da wir in einem Loch zu viel Spiel hatten. Die Lampe stand jedoch immer stabil. Technisch gesehen gibt es wenig Besonderheiten. Die Medisana kennt lediglich zwei Helligkeitsstufen bei einer Farbtemperatur. Weitere Einstellungsmöglichkeiten gibt es nicht.
Beleuchtungsstärke: Die Medisana LT 460 ähnelt in puncto Beleuchtungsstärke der Beurer TL 30. 2.300 Lux haben wir bei einem Abstand von 30 Zentimetern gemessen, 1.000 waren es noch bei 50 Zentimetern. Wer eine Lichtdusche genießen will, sollte also nah rangehen. Da die Medisana eine größere Leuchtfläche besitzt, hatten wir auf eine höhere Ausbeute als bei der Beurer gehofft. Allerdings blieben sie bis zum Schluss auf Augenhöhe.
Stromverbrauch: Abhängig von der gewählten Helligkeitsstufe benötigt die Medisana LT 460 entweder 4 Watt oder 8 Watt Leistung. Beide Werte sind gut und verursachen kaum Stromkosten, die Sparsamkeit führt jedoch auch zu einer geringen Leuchtkraft.
Fazit: Die Medisana LT 460 ist klein, kompakt und wird mit einer kleinen Tasche geliefert. Dadurch lässt sie sich einfach verstauen und mit auf Reisen oder ins Büro nehmen. Auch der Preis von knapp über 50 Euro ist fair. Zudem nimmt sie auf keinem Tisch viel Platz weg. Wem das wichtig ist, dem raten wir jedoch zur Beurer TL 30. Sie hat eine ähnliche Größe und die gleiche Leuchtkraft, kostet aber mit rund 45 Euro etwas weniger.
Punktet mit Ausstattung, patzt bei der Kerndisziplin: Lunartec Sonnenlichtlampe
Ausstattung: Die Lunartec Sonnenlichtlampe kommt mit den umfangreichsten Einstellungsmöglichkeiten. Sie besitzt gleich fünf Helligkeitsstufen, die Farbtemperatur regulieren wir stufenlos, sie funktioniert im Hoch- und im Querformat und sie besitzt als einzige Lampe in unserem Testfeld einen Timer. Das heißt, nach der eingestellten Zeit schaltet sie sich automatisch aus. Trotz der umfangreichen Ausstattung fehlt aber etwas Wichtiges: Im Paket wurde nämlich kein Schuko-Stecker mitgeliefert. Lediglich ein USB-A-auf-USB-C-Kabel lag bei. In der Praxis bedeutet das: Wer keinen Schuko-Adapter hat, kann sie nicht an die Steckdose anschließen. Man muss also das Ladegerät vom Smartphone zweckentfremden oder ein zweites kaufen. Alternativ schließen Sie die Lampe an einem Laptop an. Jedoch besitzen viele neuere Modelle keinen USB-A-Stecker mehr, was die Situation nicht erleichtert.
Beleuchtungsstärke: Die Lunartec ist die kleinste Tageslichtlampe in unserem Test, und das zeigt sich auch in der Lichtintensität. Bei einem Abstand von 30 Zentimetern schafft sie gerade mal 1.500 Lux. Viel zu wenig für eine sinnvolle Therapie. Mit zunehmendem Abstand sieht es noch schlimmer aus. Nur 690 Lux kommen bei 50 Zentimetern noch zusammen. Damit schneidet sie bei unserem Test am schlechtesten ab.
Stromverbrauch: Die geringe Leuchtkraft wirkt sich positiv auf den Stromverbrauch aus: Die Leistung lag bei drei der fünf Modi unter 1 Watt und war teils für unser Messgerät nicht mehr erkennbar. In der höchsten Stufe zog die Lunartec 6 Watt und wäre damit die stromsparendste Lampe in unserem Test. In den untersten Stufen liefert sie kaum noch eine brauchbare Beleuchtungsstärke, weshalb die Freude über den geringen Stromverbrauch schnell verpufft.
Fazit: Auf dem Papier klingt die Lunartec nach einer starken Tageslichtlampe. Sie besitzt viele Einstellungsmöglichkeiten und verbraucht wenig Strom. Auch ihre geringe Größe von 14,6 x 24 x 1,7 cm prädestiniert sie als Reiseutensil. Jedoch kommt in der Praxis nicht genügend Licht zusammen, um eine vernünftige Therapiewirkung zu erzielen. Da hilft auch der Preis von rund 30 Euro nichts mehr, zumal ein Ladegerät fehlt. Wer nicht zufällig noch den passenden Stecker herumliegen hat, muss hier noch ein paar Euro ausgeben. Wir empfehlen daher, direkt zur Beurer TL 30 zu greifen. Sie kostet mit 45 Euro etwas mehr, ist aber komplett ausgestattet und eine ganze Ecke heller.
Weitere lohnende Tageslichtlampen
Caromolly Tageslichtlampe
Die Caromolly Tageslichtlampe war uns in unseren Recherchen durch ihr interessantes Design aufgefallen. Die anderen Lampen in unserem Test scheinen nämlich immer nur in eine Richtung, während die Caromolly durch ihre Zylinderform ihr Licht in alle Richtungen wirft. Dadurch kann man sie beispielsweise auch auf einen Esstisch stellen, an dem mehrere Personen sitzen. Zudem wirkt sie durch ihren Sockel im Holzlook nicht wie ein Medizinprodukt und besitzt drei verschiedene Farbtemperaturen sowie fünf Helligkeitsstufen. Da der Hersteller die Helligkeit mit bis zu 10.000 Lux angibt, die Leuchtfläche jedoch schmal ist, wird ihre Wirkung wahrscheinlich schon bei kleineren Abständen stark abnehmen.
Sotipevs Tageslichtlampe
Die Lampe von Sotipevs sieht wie jede andere klassische Tageslichtlampe aus, bietet aber viele Einstellungsmöglichkeiten. Fünf Helligkeitsstufen, drei Farbtemperaturen, einen Timer, eine Speicherfunktion für die persönlichen Einstellungen sowie eine Halterung für die Wand machen die Tageslichtlampe vielseitig einsetzbar. Die Lampe ist uns wegen der hohen Beleuchtungsstärke aufgefallen. Während die von uns getesteten Produkte mit bis zu 10.000 Lux beworben wurden, soll die Sotipevs bis zu 15.000 Lux schaffen. Ob sie sie wirklich erreicht, können wir ohne Messung nicht sagen. Auch bei ihr nehmen wir an, dass sich die Leuchtkraft mit zunehmendem Abstand verringert. Doch auf dem Papier ist sie interessant. Zudem kostet sie mit rund 30 Euro wenig.
Tageslichtlampe: Die wichtigsten Fragen & Antworten
Was bringt eine Tageslichtlampe?
Eine Tageslichtlampe simuliert das natürliche Tageslicht und kann so helfen, die Symptome von Lichtmangel in Innenräumen zu reduzieren. Anders als normale Zimmerlampen erzeugt sie nicht nur eine höhere Helligkeit, sondern auch ein gleichmäßiges Lichtspektrum, das dem Sonnenlicht sehr ähnlich ist. Dadurch bekommt der Körper das Signal, die Produktion des Schlafhormons Melatonin zu senken. Das Resultat: Wir fühlen uns wacher und ausgeglichener.
Tageslichtlampen sind besonders hilfreich in den dunklen Wintermonaten oder bei langen Arbeitstagen in schlecht beleuchteten Räumen. Sie können dazu beitragen, einer sogenannten Winterdepression vorzubeugen oder diese zu lindern. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Lichttherapie mit Tageslichtlampen ähnlich wirksam sein kann wie leichte Antidepressiva. Der Effekt ist allerdings individuell verschieden und nicht jeder reagiert gleich stark auf das Licht.
Wie wende ich eine Tageslichtlampe richtig an?
Tageslichtlampen integrieren Sie idealerweise in den Alltag, zum Beispiel am Schreibtisch oder beim Frühstück. Das Licht sollte seitlich ins Gesicht fallen, ohne dass Sie direkt hineinblicken. Da sich die Beleuchtungsstärke mit zunehmendem Abstand verringert, sollten Sie möglichst nah an der Lampe sitzen. Für einen Therapieeffekt reichen bei 30 Zentimeter Abstand etwa 30 Minuten täglich, bei einer Entfernung von bis zu 50 Zentimetern und schwächeren Tageslichtlampen kann eine Sitzung von bis zu zwei Stunden nötig sein. Die Anwendung ist morgens ideal und zeigt oft nach einer Woche Wirkung.
Wie viel Lux hat eine Tageslichtlampe?
Die Hersteller von Tageslichtlampen werben mit einer Beleuchtungsstärke von bis zu 10.000 Lux, manchmal auch mehr. Allerdings erreichen sie diese Werte nur in einem geringen Abstand von ca. 10 Zentimetern. Bei einem Abstand von bis zu 50 Zentimetern können sie auf 1.000 Lux und weniger sinken. Daher ist es wichtig, sich über unabhängige Tests über die tatsächliche Leuchtkraft zu informieren.
Welche Tageslichtlampe ist die beste?
Unser Test hat ergeben, dass die beste Tageslichtlampe die Beurer TL 45 ist. Sie überzeugt vor allem durch ihre herausragende Beleuchtungsstärke von bis zu 8.200 Lux bei 30 Zentimetern Abstand. Trotz schlichter Ausstattung und einfachem Design setzt sie sich durch ihre Leistung, das geringe Gewicht und den fairen Preis von rund 85 Euro deutlich von der Konkurrenz ab.
Worauf sollte ich bei Tageslichtlampen achten?
Bei Tageslichtlampen sollten Sie vor allem auf die Lichtfarbe, die Helligkeit und die Qualität der Farbwiedergabe achten. Eine gute Tageslichtlampe besitzt eine Farbtemperatur von etwa 5.000 bis 6.500 Kelvin, denn dieser Bereich entspricht natürlichem Tageslicht und wirkt aktivierend. Ebenso wichtig ist eine ausreichend hohe Beleuchtungsstärke bei einem angenehmen Sitzabstand. Erst dann eignet sich die Lampe für eine Lichttherapie und zur Stimmungsaufhellung.
Wie lange sollte ich eine Tageslichtlampe benutzen?
Eine Tageslichtlampe sollte jeden Tag zum Einsatz kommen, um eine therapeutische Wirkung zu erzielen. Wie lang aber eine Sitzung geht, hängt von der Lichtmenge ab, die am eigenen Sitzplatz ankommt. Folgende Werte geben eine gute Orientierung:
- 10.000 Lux: Sitzungslänge etwa 20 bis 30 Minuten
- 5.000 Lux: Sitzungslänge etwa 45 bis 60 Minuten
- 2.500 Lux: Sitzungslänge etwa 90 bis 120 Minuten
Was kostet eine gute Tageslichtlampe?
Eine gute Tageslichtlampe muss nicht teuer sein. Die besten Modelle wie die Beurer TL 45 kosten unter 100 Euro, und es gibt auch günstige Modelle unter 40 Euro. Allerdings gehen Sie dann oft Kompromisse bei der Beleuchtungsstärke ein und sparen an der falschen Stelle. Denn nur durch eine hohe Beleuchtungsstärke gelingt eine sinnvolle Lichttherapie.
Quellen: Medizinischer Dienst, Verivox