"Millennium"-Krimis Stieg Larsson schrieb nicht allein

Es sind heiße News für alle Stieg-Larsson-Fans, die seine langjährige Lebensgefährtin Eva Gabrielsson im stern-Interview herauslässt: Der Autor schrieb seine Erfolgskrimis mit ihr zusammen - und es gibt tatsächlich einen vierten "Millennium"-Teil. Aber wo ist er?

Die langjährige Lebensgefährtin von Stieg Larsson, Eva Gabrielsson, hat sich zum ersten Mal ausführlich über ihren Anteil an den Bestsellern des 2004 verstorbenen schwedischen Autoren geäußert. In einem Interview in der neuen Ausgabe des stern sagt sie über die posthum erschienenen "Millennium"-Krimis ("Verblendung", "Verdammnis", "Vergebung"): "Ich war aktiv beteiligt. Wenn ich heute in den Büchern lese, kann ich manchmal nur schwer unterscheiden, was ausschließlich von Stieg war und was nur von mir, das betrifft den Stil und den Inhalt."

Genauere Aufschlüsse werden in Stockholm von einem für den Herbst angekündigten Buch Gabrielssons über ihre Verbindung zu Larsson und ihre Rolle bei den Büchern erwartet. Larsson war kurz vor Erscheinen des ersten Bandes im Alter von 50 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Larssons Erbe daraus fiel an seinen Bruder und Vater, während Gabrielsson leer ausging, weil sie und Larsson nicht verheiratet waren und kein Testament vorlag.

Gabrielsson ist verbittert über Larssons Familie: "Nach seinem Tod wurde ich von Stiegs Vater und Bruder behandelt, als ob ich nicht mehr existierte, und zwar, als die Bücher sich zu verkaufen anfingen. Mit einer Ausnahme: Als sie später vermuteten, ich hielte einen vierten Teil versteckt, boten sie an, mir die andere Hälfte unserer Eigentumswohnung, die Stieg bezahlt hatte, zu schenken." Dem stern bestätigte Gabrielsson die Existenz dieses vierten Bandes, von dem etwa 200 Seiten fertig seien. Diese sind laut Gabrielsson auf Larssons mittlerweile auf rätselhafte Weise verschwundenem Laptop gespeichert.

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...im neuen stern

Dass sie nicht als offizielle Co-Autorin der Larsson-Krimis auftrat, begründet Gabrielsson im Gespräch mit dem Magazin mit der Bedrohung des Paares durch schwedische Rechtsextremisten, deren Strukturen Larsson in mehreren Artikeln enthüllt hatte: "Stieg und ich wollten unsere Namen prinzipiell nicht zusammen genannt sehen. Es war einfach zu riskant." Mehrere Male seien rachsüchtige Angreifer in ihrem Haus gewesen, aber da nur ihr Name an der Tür der gemeinsamen Wohnung stand, hätten sie Larsson nicht gefunden.