Schon das Buchcover sticht hervor: Eine glücklich lächelnde Romy Schneider ist darauf zu sehen, die in einem Pool ihre kleine Tochter im Arm hält, sie küsst und an sich drückt. Es ist ein Foto voller Liebe und zeigt die berühmte Schauspielerin so anders, als es oft getan wird. Kein dunkles, tragisches Bild der so früh verstorbenen Schneider, stattdessen: Mutterliebe pur. "La beauté du ciel" ("Die Schönheit des Himmels") heißt das Buch und geschrieben hat es Sarah Biasini, die Tochter von Schneider und das kleine Mädchen auf dem Foto.
"Ich wollte schon immer etwas schreiben", erzählt die 43-Jährige. Der Auslöser für das Buch war dann ausgerechnet ein bedrückender Telefonanruf im Jahr 2017. Darin wurde Biasini mitgeteilt, dass das Grab ihrer Mutter auf einem Pariser Friedhof geschändet wurde. Unbekannte hatten versucht, die Gruft zu öffnen.
Ein Neuanfang auf gleich zwei Ebenen
Als Schneider 1982 an Herzversagen starb, war Biasini knapp fünf Jahre alt. Sie wächst bei ihrem Vater Daniel Biasini auf, dem zweiten Ehemann ihrer Mutter. Sarah Biasini lässt das Grab wieder herrichten, kann sich noch einmal still dort von Romy Schneider verabschieden. Nun kann sie endlich Frieden schließen mit dem frühen Tod der Mutter. Und sie erfährt keine drei Wochen später, dass sie schwanger ist. Nach unzähligen gescheiterten Versuchen ein kleines Wunder für Biasini, die ebenfalls als Schauspielerin arbeitet. "Ich dachte mir, dass diese beiden Ereignisse doch einen tollen Buchanfang geben würden", so Biasini.
Zum Ende der Schwangerschaft beginnt sie zu tippen - und schreibt das Ganze als Liebesbrief an ihre Tochter Anna Rosalie. In dem Buch geht sie den Fragen nach, was Mutterliebe bedeutet, wie sie als Mutter sein möchte und wie sie ihre eigene Familiengeschichte geprägt hat. Der Name Romy Schneider fällt nur ein einziges Mal - aber die berühmte Mutter ist allgegenwärtig. "Die Schauspielerin interessiert mich nicht. Mich interessiert nur meine Mutter. Sie Mutter zu nennen, ist das Schönste auf der ganzen Welt", sagt Sarah Biasini.