Europa-Premiere "Eat Pray Love" Roberts: "Alles hat ein bisschen mit Liebe zu tun"

Vor 20 Jahren wurde sie als "Pretty Woman" zum Jungstar. Mittlerweile ist Julia Roberts Oscar-Preisträgerin, Mutter dreier Kinder und eine reife Frau. Doch mit ihrem Lächeln kann sie immer noch die Massen verzaubern - wie jetzt in Rom bei der Europa-Premiere von "Eat Pray Love".

Sie ist fast 43 Jahre alt, aber ihr Lächeln, das die aus einer armen Schaustellerfamilie stammende Schauspielerin vor zwei Jahrzehnten mit "Pretty Woman" zum Star machte, ist immer noch dasselbe. Zu Besuch in Rom anlässlich der Europapremiere ihres aktuellen Streifens "Eat Pray Love" - unter Fans schlicht "EPL" - verzauberte Julia Roberts nun die Ewige Stadt. Die Nachrichtenagentur dpa sprach mit ihr über Leben, Karriere und den Film.

"Eat", "Pray" oder "Love"?: Die erste Frage an Julia Roberts nach dem Film und ihrem Leben ist im Moment immer dieselbe. Was ist nun das Wichtigste? Essen, Beten oder Lieben? "In meinem Alter habe ich verstanden, dass das alles ein bisschen dasselbe ist: Alles hat ein bisschen mit Liebe zu tun", sagt Julia Roberts. "Daher kommt die Liebe für mich zuallererst."

Wie in der gleichnamigen Romanvorlage von Elizabeth Gilbert geht es auch bei Ryan Murphys ("Nip/Tuck - Schönheit hat ihren Preis") Roadmovie um die schwierige Frage nach dem Sinn des Lebens. Hauptfigur Liz Gilbert steckt mitten in einer Lebenskrise - Roberts verkörpert diese Frau mit Verve: Sie isst, betet, liebt - und überzeugt.

Sie habe sich sehr gut in Liz hineinversetzen können, sagt die Schauspielerin, auch wenn sie selbst glücklicherweise noch nie an diesem "Punkt der totalen Leere" angelangt sei. "Aber ich denke, dass wir alle auf der Suche sind, immer wieder Fragen stellen und immer wieder Dinge neu definieren müssen." Denn schließlich verändere sich das Leben kontinuierlich.

Roberts kann ein Lied von Veränderungen singen. Nach fast zwei Dutzend längeren und kürzeren Liebschaften, die ihr die Hollywood- Klatschspalten nachsagen - von Kiefer Sutherland über Liam Neeson bis zu Benjamin Bratt und Dylan McDermott -, scheint sie ihr privates Glück gefunden zu haben. Seit 2002 ist sie mit Kameramann Danny Moder verheiratet, das Paar hat drei Kinder: die fast sechsjährigen Zwillinge Hazel und Finn sowie den dreijährigen Henry Daniel. "Mein Leben ist ein Traum. Und er geht weiter, das ist das Fantastische dabei", sagt sie.

Für ihre Karriere habe sich hingegen nicht so viel geändert, obwohl: "Ich kann nicht mehr nur mit einem Koffer reisen", sagt der Hollywoodstar schmunzelnd. Während der monatelangen Dreharbeiten in Italien, Indien und Bali sei ihre Familie stets dabei gewesen, und habe gemeinsam gelitten. "Das Schlimmste war die Hitze", gibt Roberts zu. "Manchmal wären wir am liebsten in unserem Wasserglas verschwunden."

Über private Erfahrungen und ihre religiösen Ansichten redet Roberts nicht gern; Journalisten tritt sie sowieso mehr als skeptisch gegenüber. "Ich rede nicht gerne so viel, und das ist ein zu wichtiges Thema", wimmelt sie jede Frage nach ihrer angeblichen Bekehrung zum Hinduismus während der Dreharbeiten in Indien leicht irritiert ab. Da ist die Frage nach dem Essen ("Eat") schon etwas anderes. "Ich liebe es, zu essen, zu kochen, zu genießen", schwärmt der Star vom Genussland Italien. Und wer die Spaghetti-Szene des Films vor Augen hat, glaubt ihr aufs Wort.

Über die von Klatschmedien berichteten und vielleicht auch um die Hüften erkennbaren paar Kilos mehr - ein Neben-Effekt ihres Italien-Aufenthalts - will sich "Pretty Woman" dabei nicht weiter auslassen. "Ich bin einfach niemand, der sich große Gedanken über sowas macht", sagt Roberts sichtlich sorgenlos strahlend - zudem sei sie wohl auch mit einer "guten Verbrennung" gesegnet.

Auch wenn die filmische Reise auf der Suche nach dem Sinn des Lebens in seichteren Gewässern bleibt als die Buchvorlage, gelingt es dem Streifen, auf heitere Weise zu inspirieren. Und das ist vor allem Roberts zu verdanken, ihrer Bravour und einmal mehr ihrem Lächeln.

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Katie Kahle, DPA

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