Kämpferin gegen Rassismus Broadway-Star Lena Horne im Alter von 92 Jahren gestorben

Die US-Schauspielerin und Jazzsängerin Lena Horne ist am Sonntag im Alter von 92 Jahren in einem New Yorker Krankenhaus gestorben. Horne hatte in den 40er und 50er Jahren dank ihrer temperamentvollen Stimme, ihrer Schönheit und ihres Sex-Appeals den Aufstieg zum Kino- und Broadway-Star geschafft.

Die US-Schauspielerin und Jazzsängerin Lena Horne ist am Sonntag im Alter von 92 Jahren in einem New Yorker Krankenhaus gestorben. Horne hatte in den 40er und 50er Jahren dank ihrer temperamentvollen Stimme, ihrer Schönheit und ihres Sex-Appeals den Aufstieg zum Kino- und Broadway-Star geschafft. Später machte sie sich einen Namen als Vorkämpferin gegen die Rassentrennung in USA.

Die Afroamerikanerin kam 1917 in New York zur Welt und wuchs in einer einflussreichen bürgerlichen Familie auf. Hornes Bühnenkarriere nahm bereits im Alter von 16 Jahren ihren Anfang. So trat sie erstmals im New Yorker Nachtclub "Cotton Club" auf, wo sich auch bekannte Jazzgrößen wie Louis Armstrong und Ella Fitzgerald die Klinke in die Hand gaben. Ihre erste große Rolle hatte Horne 1943 in dem Musical "Stormy Weather", in dem nur Schwarze mitspielten. Ihre Darbietung des Titelsongs wurde zum großen Hit und bereitete ihr den Weg zum Ruhm. 1957 gelang ihr dann am Broadway der Durchbruch mit "Jamaica".

Ob Blues oder Jazz, ob auf der großen Musicalbühne am Broadway oder in Hollywoodfilmen - Horne war in einer Vielzahl von Musikstilen und Darbietungsformen zu Hause.

Zunehmend frustriert war Horne vom Rassismus in der amerikanischen Gesellschaft. Ein einschneidendes Erlebnis im Jahr 1945 führte zum aktiven Engagement gegen die Rassentrennung: Bei einem Auftritt in einem US-Militärlager für Kriegsgefangene wurde sie Zeuge der Diskriminierung schwarzer US-Soldaten. Während die deutschen Insassen in der ersten Reihe sitzen durften, waren schwarzen US-Soldaten nur die hinteren Plätze zugewiesen worden.

Sie schloss sich der Bürgerrechtsbewegung an und nahm 1963 an dem friedlichen Marsch nach Washington teil, wo Martin Luther King Jr. seine berühmte Rede "I have a dream" hielt. So wurde sie zu einer prominenten Vorkämpferin für die Rechte der Afroamerikaner.

In den Jahren 1970 und 1971 musste Horne schwere Schicksalsschläge hinnehmen. Ihr Vater, ihr Sohn und ihr Ehemann starben in kurzen Zeitabständen. Die Künstlerin zog sich zurück und gab ihre Karriere zunächst auf. Ein enger Freund ermutigte sie aber schließlich zu einem Comeback: "Es war eine lange Zeit her, aber als ich wieder auf die Bühne kam, fing das Leben für mich wieder an", sagte sie.

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Verena Dobnik, APN

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