Der große Schock liegt inzwischen fast 25 Jahre zurück: 2001 wurde die erste PISA-Studie, eine internationale Schulleistungsuntersuchung unter den OECD-Staaten veröffentlicht. Deutsche Schülerinnen und Schüler schnitten damals unterdurchschnittlich ab. An der prekären Lage des deutschen Bildungssystems hat sich seiher wenig verbessert: Bei der letzten PISA-Studie im Jahr 2022 erreichte Deutschland den 25. Platz. Was also läuft an Schulen hierzulande schief? Und was machen die aktuelle Spitzenreiter-Nation Singapur und der europäische Spitzenreiter Estland besser? Diese Fragen stellt Linda Zervakis in ihrer zweiten großen ProSieben-Reportage "LINDA ZERVAKIS. Dumm, dümmer, Deutschland? Raus aus der Bildungskrise!"
Auf der Suche nach Antworten trifft die Journalistin und zweifache Mutter Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Eltern sowie Expertinnen und Experten aus Politik und Bildung. Was sie dabei erfährt, ist oft schockierend: Jedes Jahr, so heißt es etwa, verlassen 50.000 Jugendliche das Schulsystem ohne Abschluss. Kein Wunder also, wenn später Fachkräfte fehlen.
"Wir ignorieren die gravierenden Probleme im Bildungssystem"
Besonders gravierend fallen die Unterschiede beim Vergleich mit anderen Ländern aus: "In anderen Ländern hat Bildung einen ganz anderen Stellenwert als in Deutschland", kritisiert Zervakis im Interview zur Sendung: "Wir ruhen uns immer noch auf der Bezeichnung 'Deutschland, das Land der Dichter und Denker' aus und ignorieren die gravierenden Probleme im Bildungssystem."
Dennoch gibt es Grund zur Hoffnung: In Baden-Württemberg besucht Zervakis etwa eine Gesamtschule, die aus dem Lehrermangel eine Stärke entwickelt hat: "Es wird reziprokes Lernen, die sogenannte Schmetterlingspädagogik, praktiziert", erklärt Zervakis. "Das heißt: Ältere Schüler geben den jüngeren Unterricht. Statt Lehrern gibt es Lernbegleiter." Wie gut das funktioniert, zeigt die Reportage.
LINDA ZERVAKIS. Dumm, dümmer, Deutschland? Raus aus der Bildungskrise! – Mo. 24.11. – ProSieben: 20.15 Uhr