Heute: ein Dialog aus "House of Cards", der tiefer ist, als er scheint.
Weil: Im Grunde steht dieser Dialog für die gesamte Serie. Denn genau wie Remy Danton nach seinem Lobby-Einsatz für die Fleisch verarbeitende Industrie kein Fleisch mehr essen möchte, ist man nach dem Gucken der Serie froh, dass man nicht im Politikgeschäft ist. Was viel über die Qualität von "House of Cards" aussagt. Die Serie ist mein absoluter Favorit bei der Emmy-Verleihung in der Nacht zu Montag. So dicht, so gut erzählt, so gut gefilmt, so gut besetzt. Seit ich die erste Staffel gesehen habe, fiebere ich der zweiten entgegen und habe gleichzeitig Angst, enttäuscht zu werden. Dass ich nach dem Ende einer Staffel sofort die zweite sehen will, geht mir zwar bei vielen Serien so. Aber diese Angst vor Enttäuschung, die kenne ich eigentlich nicht. Und dass ich enttäuscht werden könnte, ist nicht an den Haaren herbeigezogen. Denn es wird schwer für die Macher um David Fincher, Kevin Spacey und Beau Willimon nach dieser grandiosen Staffel: Die nächste muss mindestens genauso gut werden.
Nachtrag am Tag nach der Emmy-Verleihung: Schade, hat nicht geklappt für "House of Cards". Na, die nächste Emmy-Verleihung kommt bestimmt. Und dann auch der verdiente Preis. Hoffe ich.
Woraus: "House of Cards", Staffel 1, Folge 10. Kevin Spacey spielt Francis Underwood, einen demokratischen Kongress-Abgeordneten in Washington DC mit einem enormen Zug zur Macht. Die Dialoge sind messerscharf, die Handlung sehr spannend und die Schauspieler einfach großartig - allen voran Kevin Spacey, dicht gefolgt von Robin Wright, die Underwoods Ehefrau spielt, und Kate Mara in der Rolle einer ehrgeizigen jungen Journalistin. Seit 2013. Derzeit zu sehen auf Sky Atlantic HD. Der neue Free-TV-Sender Prosieben Maxx hat angekündigt, "House of Cards" im Originalton zu senden, ein Termin ist bisher nicht bekannt. Außerdem: bei iTunes und auf DVD.