Rose Stahl hatte das Schlimmste befürchtet, als sie ihren Ehemann Nick vor zehn Tagen telefonisch plötzlich nicht mehr erreichen konnte. Die 30-Jährige weiß um die mentale Instabilität des "Termintator 3"-Stars, weiß um seine Drogensucht.
Am 14. Mai ging Rose Stahl zur Polizei und meldete ihren Mann - von dem sie seit Januar getrennt lebt - als vermisst. Die Beamten der Drogenkommission suchten nach Stahl in den bekannten Heroin-Umschlagplätzen in Downtown L.A. Ohne Erfolg.
Am Wochenende dann die glückliche Wende. Das erste Lebenszeichen kam via E-Mail. "Ich bin total erleichtert", so die Ehefrau, die sich zu diesem Zeitpunkt bereits mehrfach geäußert hatte, dass ihr Mann vielleicht gar nicht mehr am Leben sei.
Tiefer Fall eines Kinderstars
Die E-Mail ging übrigens nicht direkt an die Ehefrau. Stahl schickte sie an Freunde und an seinen eigenen Account, zu dem Rose Zugang hat. Zum Inhalt der elektronischen Post, die am späten Freitag in der Inbox blinkte, sagte sie nur, sie sei "emotionslos und ohne ein Wort der Entschuldigung" gewesen. Stahl kündigte an, sich in eine Rehaklinik begeben zu wollen. Kein Wort verlor er darüber, warum er so viele Tage ohne ein Lebenszeichen abgetaucht war.
Der einstige Kinderstar, er feierte mit 13 Jahren an der Seite von Mel Gibson in dem Streifen "Der Mann ohne Gesicht" sein Kinodebüt, habe seit vielen Jahren schon unter Drogenproblemen gelitten und sei bei den Versuchen, diese Sucht in den Griff zu bekommen, bereits mehrfach gescheitert. Auch in der Vergangenheit war Stahl schon mehrfach über einige Tage abgetaucht, "aber niemals über einen solch langen Zeitraum", so seine Ehefrau.
Als er dann am Samstag tatsächlich in eine bisher unbekannte Entzugsklinik eincheckte, war bei seinen Familienangehörigen und auch der Ehefrau die Freude groß. "Er will zunächst ein 30 Tage langes Enztugsprogramm durchlaufen", so Rose Stahl.
Risikofaktor jeder Produktion
Nick Stahl hat - wie viele seiner Kollegen, die in frühen Jahren große Erfolge in Hollywood feiern konnnten - seit einigen Jahren schon Probleme, gute Kinorollen zu finden.
Sein größter Erfolg ist noch immer der aus dem Jahre 2003 stammende Film "Terminator 3: Rebellion der Maschinen", als er in der Rolle des jungen John Connor neben Schwarzenegger und Claire Danes zu sehen war. Er ergatterte kleinere Rollen in Streifen wie "Sin City" und "In the Bedroom", galt aber bei vielen Casting-Agenturen und Studio-Bossen als unzuverlässig und als ein "Risikofaktor".
Bleibt zu hoffen, dass der Aufenthalt in einer Enzugsklinik hilft, um den talentierten Schauspieler wieder auf die Beine zu bringen. Das hofft auch Arnold Schwarzenegger, der seinem einstigen Kollegen am Sonntag "alles Gute auf dem Wege der Besserung" wünschte.