Wenn er morgens aufwacht, ist eine seiner ersten Handlungen oft der Griff zu einem Zettel und einem Stift, die auf seinem Nachttisch griffbereit liegen. Immer wenn Brad Pitt sich noch erinnern kann, schreibt er direkt nach dem Aufwachen seine Träume auf. "Ich finde das sehr hilfreich. Ich finde es sehr spannend, was in meinem Kopf los ist, wenn ich es nicht steuern kann", sagt Pitt in einem Interview mit dem britischen Magazin "GQ".
Dann erzählt der 58-Jährige von einem Traum, der ihn jahrelang heimgesucht hat: "Für ungefähr vier oder fünf Jahre träumte ich immer wieder den gleichen Traum, ich wurde angesprungen und erstochen. Der Traum spielte immer nachts, es war dunkel, ich ging auf einem Bürgersteig, einer Promenade oder in einem Park entlang. Wenn ich unter einer bestimmten Straßenlaterne lang ging, sprang mich jemand von der Seite an und erstach mich zwischen den Rippen."
Brad Pitt und sein wiederkehrender Alptraum
Immer wieder wurde Pitt über Jahre in seinen Träumen erstochen, berichtet der Hollywoodschauspieler: "Manchmal bemerkte ich, dass ich verfolgt wurde, und dann rempelte mich jemand an und ich realisierte, dass mich jemand einfing. Dann wurde mir klar, dass ich in der Falle saß und sie mir ernsthaften Schaden zufügen wollten. Eine andere Version war, dass ich mit einem Kind durch ein Haus gejagt wurde, dem ich bei der Flucht helfen wollte, aber auf der Terrasse eingeklemmt wurde – und dann erstochen wurde. Immer erstochen. Jedes Mal erwachte ich erschrocken. Ich verstand nicht, warum man mich im Traum verletzen wollte. Das hörte erst vor ein oder zwei Jahren auf, als ich anfing, direkt in den Traum zurückzukehren und mich einfach zu fragen, warum?"
Die Autorin des Interviews, Ottessa Moshfegh, erkennt selbst, wofür diese Erkenntnis des Erstechens stehen könnte, wenn man den Traum von Brad Pitt psychoanalysieren würde: "Brad Pitt – der Goldjunge aus Missouri, der mit 22 aus Spaß nach Kalifornien zog und der größte Filmstar der Welt wurde, der Berichten zufolge bis zu 20 Millionen Dollar pro Film verdient, der zweimal Teil einer der vielleicht berühmtesten Beziehung der Welt war – kann nirgendwohin gehen, ohne von den Paparazzi verfolgt zu werden. Es ist leicht zu erkennen, wie sich dieser Mann gejagt und verfolgt fühlen könnte. Was vielleicht überraschend ist, ist, wie der böse Traum schließlich verschwand: Erst als er diesen Alptraum studierte – indem er ihn sorgfältig zur Kenntnis nahm und versuchte, seine Bedeutung zu analysieren – fing er an, weniger Einfluss auf ihn zu haben", schreibt die Journalistin. Bis er vor ein oder zwei Jahren ganz aus Pitts Leben verschwand.
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So deutet Pitt seine Traumreihe
Seine Deutung unterscheidet sich ein wenig von der Version der Journalistin: "Meine eigene Interpretation der Messerträume dreht sich eher um Ängste, Unsicherheit, völliges Alleinsein. Dabei scheint es sich aber hauptsächlich um unterbewusste und vergrabene Bedürfnisse zu handeln. Aber auch Aspekte der Kindheit spielen eine Rolle, die Aspekte des eigenen Ichs, die als Kind nicht aufblühen durften – wie gesunder Zorn, Individualität oder vor allem eine eigene Stimme zu haben."
Quelle: GQ