Überlebender reicht Klage ein Großonkel von König Charles III.: Missbrauchsvorwürfe gegen Lord Mountbatten erstmals Thema vor Gericht

König Charles
Der in Verruf geratene Lord Mountbatten war der Großonkel von König Charles III. (hier im Bild) 
© Hollie Adams / AFP
Institutioneller Missbrauch in mindestens zwei Fällen – so lautet der Vorwurf gegen Lord Louis Mountbatten, den verstorbenen Großonkel von König Charles. Der Fall wird nun erstmals vor Gericht behandelt. 

Lord Louis Mountbatten, dem Großonkel von König Charles III., wird schon länger eine Verbindung zu einem historischen Fall institutionellen Missbrauchs im Großbritannien der 1970er Jahre nachgesagt. Nun werden die Vorwürfe gegen den verstorbenen Adeligen erstmals vor Gericht behandelt, wie Omid Scobie, Journalist der "New York Times" auf Twitter berichtet. 

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Der US-amerikanische Autor teilt in seinem Tweet ein Schreiben von der Anwaltskanzlei "KRW Law". Darin heißt es: "Wir handeln im Namen von Arthur Smyth, einem Überlebenden des historischen institutionellen Missbrauchs im Osten von Belfast der 1970er." Im Auftrag des Mandaten seien bereits Klageschriften an mehrere staatliche Institutionen versendet worden, darunter das "Belfast Health and Social Care Trust", das Außenministerium sowie das Gesundheitsministerium. Der Vorwurf: Fahrlässigkeit und Verletzung der Fürsorgepflicht.

Missbrauchsvorwürfe gegen Lord Louis Mountbatten 

Im Fokus des Gerichtsverfahrens stehen die Missbrauchsvorwürfe gegen Lord Louis Mountbatten. Arthur Smyth ist der erste Betroffene, der sich in diesem Zusammenhang dafür entscheidet, seine Anonymität aufzugeben und mit Klarnamen gegen den verstorbenen Royal vorzugehen. 

Smyth war als kleiner Junge im Kincora und North Road Children's Home untergebracht. In dieser Zeit wurde er nach eigenen Angaben im Alter von elf Jahren zwei Mal von Lord Louis Mountbatten missbraucht. Und er ist nicht der Einzige, wenn man den anonymen Vorwürfen der letzten Jahre Glauben schenkt. Die Kanzlei zitiert in diesem Zusammenhang auch einen aktuellen Bericht über die Vorfälle in Kincora. Demnach gab es verheerende Versäumnisse bei den Ermittlungsarbeiten der Polizei.

Kein Statement von König Charles III. oder anderen Royals

Arthur Smyth will nun endlich Gerechtigkeit für das, was ihm als Kind widerfahren ist. Und der Zeitpunkt für den potenziell geschichtsträchtigen Prozess könnte nicht brisanter sein. Die Klageschriften kommen nur wenige Wochen nachdem Queen Elizabeth II. gestorben ist, ans Licht der Öffentlichkeit. Großbritannien hat seitdem ein neues royales Oberhaupt: König Charles III.. Bisher hat sich noch keiner der Königsfamilie zu den jüngsten Ereignissen geäußert. 

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