Missbrauchprozess Michael Jackson weint im Gerichtssaal

Eingangs der vierten Prozesswoche erschien Michael Jackson erneut verspätet und unter starken Schmerzen im Gericht. Zu Tränen könnte ihn auch die Aussage des Kinderpsychologen getrieben haben.

Im Missbrauchprozess gegen Michael Jackson hat ein Kinderpsychologe das Verhalten des angeblichen Opfers als typisch dargestellt. Sexuell missbrauchte Kinder würden häufig erst Monate nach der Tat darüber sprechen und oft nur ungenaue Angaben machen, sagte ein von der Anklage bestellter Experte am Montag vor Gericht in Santa Maria. Der jetzt 15 Jahre alte Junge, der Jackson des Missbrauchs beschuldigt, hatte in Polizeivernehmungen von bis zu sieben Vorfällen berichtet, kürzlich im Zeugenstand aber nur zwei Situationen beschreiben können.

Jackson erneut unpünktlich

Die vierte Prozesswoche hatte am Montagmorgen mit Verspätung begonnen, nachdem der Popstar erneut nicht pünktlich zum Verhandlungsbeginn erschienen war. Mit steifen, langsamen Schritte, von einem Leibwächter und Bruder Jackie gestützt, traf der Sänger einige Minuten zu spät vor Gericht ein. Prozessbeobachtern zufolge litt er offensichtlich unter Schmerzen. Jackson zitterte und weinte im Gerichtssaal, berichtete der Sender Fox News.

Ohne weitere Erklärung über den Gesundheitszustand des Angeklagten setzte der Richter das Verfahren aber fort. Jackson habe am Sonntag erneut über starke Schmerzen geklagt, wurde die Sprecherin des Popstars vom Sender MSNBC zitiert.

Bei einer einstündigen Verspätung am 10. März hatte der Richter mit einem Haftbefehl gedroht, falls der Sänger nicht zügig erscheine. Jacksons Anwälte entschuldigten damals die Verspätung mit akuten Rückenschmerzen, die der Sänger in einem Krankenhaus behandeln ließ. Jackson wird vorgeworfen, im Frühjahr 2003 einen 13 Jahre alten Jungen sexuell missbraucht zu haben. Er soll ihn auch mit Alkohol gefügig gemacht haben. Der Popstar hat die Anschuldigungen wiederholt bestritten.

Eine Stewardess, die Jackson früher auf Flügen begleitete, gab am Montag im Zeugenstand zu Protokoll, dass sie dem Popstar Weißwein in Cola-Dosen servierte. Sie habe aber nie betrunkene Kinder an Bord gesehen, räumte die Frau im Kreuzverhör mit Jacksons Anwälten ein.

DPA
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