Als ich mit 17 Jahren erste Erfolge als Tennisspieler feierte, habe ich bei den Preisverleihungen erkannt, was für einen Wert Mode hat. Es machte mir Spaß zu sehen, wie jemand strahlt, wenn er gut aussieht. Und untergeht, wenn er das Falsche trägt.
Auch ich habe oft versagt. Bei einer Bambi-Verleihung vor zehn Jahren trug ich einen Dolce & Gabbana-Anzug aus Plüschstoff. Er war eng geschnitten und gefüttert mit einem Leopardenmuster-Stoff. Ich fand mich supercool. Später dachte ich: Wie peinlich war das, bitte? Ich habe mich in Sachen Mode von Frauen eigentlich selten beraten lassen. Selbst bei meiner Ex-Frau Barbara, die doch einen extravaganten Geschmack hat, gab es über Mode selten Diskussionen.
Morgens brauche ich zehn Minuten, um mich anzukleiden, fünf Minuten im Bad. Ich weiß sofort, welche Kombination ich tragen werde, das ist wie eine Intuition. Ich finde es schlimm, wenn ein Mann in meinem Alter einfach nur jeden Modetrend mitmacht.
Mich inspirieren Männer wie Brad Pitt. Sein Stil gefällt mir noch besser als der von George Clooney, der auch immer gut aussieht, aber oft zu gleich, zu dunkel, zu schlicht. Brad Pitt ist mutiger.
Ich finde, jeder Mann sollte einen eleganten schwarzen Anzug für Veranstaltungen besitzen. Eine dunkle Krawatte, Lackschuhe, einen grauen und einen beigefarbenen Businessanzug. Dann noch eine Lederjacke, mit der er schon Motorrad gefahren ist und im Flugzeug oder Bordell übernachtet hat. Sie sollte ein Leben erzählen. Dazu gehört ebenfalls eine abgewetzte Levi’s 501.
Ich gehe gern shoppen. In den Läden vergesse ich für einen Moment negative Gedanken oder Probleme. Man darf mich dann bloß nicht beraten! Wenn ein Verkäufer penetrant ist, verlasse ich den Laden. Sofort.