Günstig und schnell verfügbar: Fast Fashion dominiert die Einkaufsstraßen und Online-Shops. Doch immer mehr Menschen fragen sich: Muss es wirklich das T-Shirt für 5 und die Jeans für 20 Euro sein, um sich stilvoll und nach aktuellen Trends zu kleiden? Nachhaltige Mode klingt demgegenüber oft nach teuer und kompliziert - das ist allerdings ein Mythos. Mit den richtigen Entscheidungen beim Kauf, Tragen und Pflegen der Kleidung lässt sich nicht nur der ökologische Fußabdruck deutlich verkleinern, sondern der eigene Modestil erhält auch ein hochwertiges Update.
Weniger kaufen, dafür besser
Statt jeden Trend mitzunehmen, hilft es, sich Gedanken über den persönlichen Stil zu machen und dann in hochwertige Basics zu investieren. Dabei helfen Fashion-Konzepte wie Capsule Wardrobe, die auf wenige, aber vielseitig kombinierbare Kleidungsstücke ausgerichtet sind, die zum individuellen Typ passen und lange halten. So wird jeder Griff in den Kleidungsschrank ein Treffer.
Second Hand, Upcycling und Reparieren
Mode ist ein Kreislauf: Was einmal Trend war, kommt wieder zurück. Vintage- und Secondhandläden sind deshalb wahre Schatzkammern. Mithilfe von Upcycling lassen sich aus alten Kleidungsstücken neue Lieblingsteile zaubern.
Ist doch einmal ein Loch in der Jeans, ist das außerdem kein Grund zum Wegwerfen. Plattformen wie Mended verbinden ihre Nutzer mit Profis, die die kaputten Lieblingsstücke flicken, reparieren, oder daraus etwas ganz Neues machen. Immer mehr Bekleidungsmarken wie zum Beispiel Carhartt, Armedangels oder Kuyichi setzen auf derartige Kooperationen, um ihrer Kundschaft ein nachhaltigeres Kauferlebnis zu ermöglichen.
Pflegeleicht statt pflegeintensiv
Den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, fängt schon beim Waschen an. Viele Kleidungsstücke brauchen oft gar nicht so oft einen Waschgang wie ihnen zugemutet wird. Oft reicht es auch einfach, den Pullover, das T-Shirt oder die Jeans kurz an der frischen Luft auszulüften, wenn keine Flecken zu sehen sind. Wenn doch eine Wäsche nötig wird, kann man, um Energie und Wasser zu sparen, auch eine Kaltwäsche wählen, und danach auf den Trockner verzichten. Weniger zu waschen, spart zudem Zeit im Alltag. Weniger Wäsche aufhängen und bügeln, klingt doch gut?
Innovative Materialien entdecken
Neue Technologien machen die Modewelt grüner. Das nachhaltige Jeans-Label Armedangels setzt zum Beispiel bei der Produktion der neuen DetoxDenim Autum 2025 Kollektion auf das Refibra-Verfahren, bei dem aus Baumwollresten und Holzfasern der Stoff Lyocell hergestellt wird. Für die zeitlosen und von Giftstoffen freien Jeanshosen kombiniert das Label Bio-Baumwolle mit den recycelten Fasern. Das Ergebnis sind langlebige Jeans, die weniger Ressourcen verbrauchen und trotzdem stylisch sind. Durch die verwendete Technologie wird zusätzlich der Wasser- und Energie-Verbrauch reduziert.
Andere Labels setzen zum Beispiel auf recyceltes Nylon, das aus Kunststoffabfällen von Mülldeponien und aus dem Meer hergestellt wird, oder auch auf Leder-Ersatz auf Myzel-Basis - umgangssprachlich würde man bei dem Material von Pilzwurzeln sprechen. Auch Schuhe aus Reis, Zuckerrohr oder Mais gibt es mittlerweile.
Auf Siegel und Transparenz achten
Wer eher auf klassische Materialien setzt, aber beim Shoppen auf Zertifikate wie GOTS, Fair Wear oder Fairtrade Cotton achtet, kann sich in der Regel wirklich sicher sein, dass in den Kleidungsstücken auch Nachhaltigkeit drinsteckt. Seriöse Marken legen immer offen, wo und wie produziert wird.
Mit all diesen Tipps und Hintergründen ist nachhaltiger Modekonsum kein Verzicht mehr, sondern ein Gewinn für alle: für Modebegeisterte, für einen Schritt in Richtung grüner Kleiderschrank sowie unseren Planeten. Wer bewusster einkauft, Kleidung länger trägt und sich traut, neue Wege auszuprobieren, wird schnell feststellen, dass Mode und Nachhaltigkeit perfekt zusammenpassen.