Netflix-Film So nervenaufreibend war die Produktion von "Black Mirror – Bandersnatch"

"Bandersnatch" ab 28.12. auf Netflix : Ein junger Spieleentwickler verliert langsam seinen Verstand – oder etwa doch nicht?
© Netflix
Mit "Black Mirror – Bandersnatch" zeigt Netflix einen Film, der viele unterschiedliche Handlungsstränge besitzt. Drehbuchautor Charlie Brooker erzählt nun, wie schwierig die Arbeit daran war.

"Bandersnatch" versetzt die Serienfans in Aufregung. Kurz vor dem Jahresende veröffentlichte Netflix das interaktive Special der Serie "Black Mirror", in dem der Zuschauer selbst Entscheidungen darüber treffen muss, wie sich die Hauptfigur verhält. Manche finden das revolutionär, andere sind eher enttäuscht, aber fast jeder Streamingfan hat es zumindest ausprobiert.

Wie schwierig es ist, einen solchen "choose your own adventure"-Film mit seinen zahlreichen Möglichkeiten und Abzweigungen zu konzipieren, kann man sich als Zuschauer nur ansatzweise vorstellen. Der Film selbst vermittelt einen Eindruck davon: Auch in "Bandersnatch" geht es um den jungen Programmierer Stefan, der ein Computerspiel entwickelt, in dem es verschiedene Pfade gibt, die logisch zusammengefügt und mit großem Aufwand einzeln programmiert werden müssen. Dabei verliert Stefan immer mehr den Bezug zu seiner eigenen Lebensrealität.

"Black Mirror – Bandersnatch": Schwerstarbeit für alle Beteiligten

Nicht ganz so schlimm, aber ein wenig ähnlich erging es den Machern von "Bandersnatch". Netflix hat nun einige "Behind the scenes"-Videos veröffentlicht, in denen unter anderem Drehbuchautor Charlie Brooker davon erzählt, wie anstrengend es war, den weitverzweigten Film zu entwerfen und zu drehen. "Es gab verschiedene Punkte in dem ganzen Prozess, wo ich dachte: Das ist total verrückt", gesteht der Erfinder der Serie.

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Netflix war schon vor längerer Zeit mit der Idee eines interaktiven Films an ihn herangetreten. Auf der Streamingplattform gab es zuvor bereits einige Kinderfilme im "choose your own adventure"-Stil, erzählt Todd Yellin, Vizepräsident von Netflix, im Erwachsenensegment aber ist "Bandersnatch" das erste Projekt dieser Art. Serienschöpfer Brooker lehnte die Avancen allerdings zunächst ab – nur um dann doch zuzusagen: "Mein erster Gedanke war: Nein, das werde ich nicht tun. Und dann hatte ich unglücklicherweise eine passende Idee." So entstand das Wirrwarr von verschiedenen Handlungsoptionen, mit denen der Zuschauer das Leben des Programmierers Stefan Butler kontrollieren kann. "An manchen Punkten war es, als müsste man einen Zauberwürfel im Kopf lösen", erklärt Brooker den Schreibprozess. "Ich musste von meinem Schreibtisch aufstehen und eine Runde um den Block gehen, quasi mit meinem Kopf in der Hand."

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In dem Film stecken eine Menge Vorstellungskraft, Arbeit und auch Nerven. In allen Produktionsschritten musste ein ungleich höherer Aufwand betrieben werden, das Skript wurde wieder und wieder überarbeitet, in dem Netflix-Video spricht der Cutter Tony Kearns – wahrscheinlich stellvertretend für alle Beteiligten – von der "größten Herausforderung meines beruflichen Lebens". Und auch für die Schauspieler war "Bandersnatch" Schwerstarbeit. Vor allem Hauptdarsteller Fionn Whitehead musste sich immer wieder auf neue Ebenen innerhalb der Handlung einstellen. "Es war wirklich schwer, den Überblick zu behalten, welche Szene man gerade spielt, weil es einfach so viele gibt", berichtet Whitehead.

epp