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Popliteratur Vier Bücher über die Liebe zur Musik – und wie sie unser Leben verändern kann

Take That
In einer neuen Buchreihe schreibt u. a. die Journalistin Anja Rützel über ihre irrationale Liebe zu Take That
© Mark Beltran/Landmark Media/ / Picture Alliance
Die Liebe zur Musik ist ein Gefühl, das man eigentlich nicht beschreiben kann. Das hindert vier Autorinnen und Autoren, darunter Sophie Passmann und Thees Uhlmann, nicht daran, es zu versuchen. Und ihre Oden an Bands wie Take That oder Die Toten Hosen sind ziemlich furios geraten.

Es gibt Menschen, die antworten auf die Frage, welche Musik sie gerne hören: "Eigentlich alles." Es sind Menschen, die nicht wissen, welche Wunder die Musik vollbringen kann. Menschen, denen geholfen werden muss. Am besten von Experten.

Wobei: Experten sind die Autoren der neuen "Musikbibliothek" des Verlages Kiepenheuer & Witsch eben gerade nicht. Sie sind im besten Sinne Laien, die eine Liebeserklärung schreiben an diese eine Band, diesen einen Act, der ihnen mindestens für einen Moment im Leben die Welt bedeutet hat – sehr subjektiv, sehr leidenschaftlich.

Vier Bücher über die Liebe zur Musik

In den ersten vier Büchern der neuen Reihe finden sich deshalb auch vier sehr unterschiedliche Ansätze: Bei Thees Uhlmann wird ein Konzert der Toten Hosen zum pubertären Erweckungsgerlebnis; Anja Rützel seziert die Vorzüge der fünf Boys von Take That wie eine schelmische Chirurgin; Sophie Passmann lässt sich von Frank Ocean durch einen beschissenen Sommer helfen; und Tino Hanekamp erhofft sich von Nick Cave nicht weniger als die Erleuchtung.

Das hätte alles sehr peinlich werden können, viel zu persönlich, Musik ist schließlich eine sehr intime Angelegenheit, wenn man sich auf die richtige Art mit ihr befasst. Doch tatsächlich entpuppt sich die fehlende Furcht der Autoren vor der seelischen Entblößung als Trumpf bei ihrem Versuch, die eigentlich nicht zu beschreibende Liebe zur Musik eben doch in ein paar wallende Worte zu packen.

Die Musikbibliothek von Kiepenheuer & Witsch: Tino Hanekamp über Nick Cave (144 Seiten); Sophie Passmann über Frank Ocean (96 Seiten); Anja Rützel über Take That (160 Seiten); Thees Uhlmann über Die Toten Hosen (192 Seiten)
Die Musikbibliothek von Kiepenheuer & Witsch: Tino Hanekamp über Nick Cave (144 Seiten); Sophie Passmann über Frank Ocean (96 Seiten); Anja Rützel über Take That (160 Seiten); Thees Uhlmann über Die Toten Hosen (192 Seiten)
© Kiepenheuer & Witsch

Der Leser muss kein Fan von Take That sein, um sich über Anja Rützels lustvollen Hang zur Uncoolness zu amüsieren. Er muss die Hosen nicht mögen, um Thees Uhlmanns Konzertreise wie ein Teenager mitzufühlen. Er muss Frank Ocean nicht hören, um die Wirkung seiner Songs auf Sophie Passmann nachzuvollziehen. Und er muss Nick Cave nicht mal kennen, um sich von Tino Hanekamps Roadtrip mitreißen zu lassen.

Die Musik ihrer Lieblingskünstler hat das Leben aller genannten Autoren verändert, soviel sei verraten. Aber wie genau, das sollte jeder selbst lesen: Jeder, der Musik liebt. Und erst recht jeder, der "eigentlich alles" hört.

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