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Frizz, Frizz, Frizz Acht Dinge, die man nur kennt, wenn man Locken hat

Locken
Wilde Locken sind widerspenstig, kompliziert, divenhaft. Aber gleichzeitig auch interessant, auffällig und schön. 
© Edgar Gomez / Unsplash
Fremde Menschen möchten deine Haare anfassen – du willst währenddessen vor allem dem strömenden Regen draußen entkommen. Der Wetterbericht hatte doch Sonne vorausgesagt! Aber wenn es um deine Frisur geht, bereitet dir nicht nur das Wetter Sorgen.

Locken-Girls und Boys, seien wir ehrlich: Wir alle haben unsere Haare das ein oder andere Mal in der Vergangenheit verflucht. Haare trocken föhnen und aus dem Haus gehen? Pustekuchen. Die Matte auf dem Kopf braucht besondere Pflege, ist manchmal eine unausstehliche Diva und erinnert gelegentlich an einen nass gewordenen Pudel. Und obwohl ich mir als Kind nichts sehnlicher gewünscht habe, als glänzendes, glattes, konformes, ordentliches, schwungvolles Haar, möchte ich meine krause Matte heute nicht missen. Sie gehört zu mir – genauso wie schätzungsweise 598 Pflegeprodukte, 1584 Haargummis, die nacheinander den Geist aufgeben und unzählige Haarspangen, die ich gelegentlich Tage später in meiner Frisur wiederfinde. 

Acht Dinge, die du nur kennst, wenn du Locken hast

1. Die Bürste ist dein größter Feind

Für Menschen, die mit glatten Spaghetti-Haaren gesegnet sind, gehört das Haarebürsten zur Routine wie Zähneputzen und Frühstücken. Und auch, wenn es ein bisschen länger gedauert hat, um zu realisieren, dass das morgendliche – teils aggressive – Bürsten meiner Haare alles nur schlimmer und krauser gemacht hat, weiß ich heute: Eine Bürste hat in lockigen Haaren nichts, ich wiederhole, nichts (!) verloren! Die Haare dürfen nur im nassen Zustand, am besten mit einem Kamm gekämmt werden, um die Lockenstruktur nicht völlig zu zerstören. 

2. Du hast dir nichts sehnlicher gewünscht, als glatte Haare zu haben

Das erste Mal, dass mir eine Friseurin die Haare professionell mit einem Glätteisen gebändigt und geglättet hat, bestätigte mir alles, was ich vorher geahnt hatte: Glatte Haare sind einfach schöner. Diese Erkenntnis meines 16-jährigen Ichs teile ich heute so nicht mehr. Aber man will halt immer das, was man nicht hat. Zumindest phasenweise. Und besonders in der Phase Pubertät. Nach dem Aha-Erlebnis beim Friseur wurde sofort ein eigenes Glätteisen angeschafft, dazu jedes Pflegeprodukt, das "glattes, geschmeidiges, seidiges Haar" versprach. Ins Fitnessstudio brauchte ich damals jedenfalls nicht zu gehen. Das Eisen war der optimale Hanteln-Ersatz. 

Dass regelmäßiges Bearbeiten der Haare mit über 200 Grad Celsius die Locken jedoch weder geschmeidiger noch seidiger machte, wollte ich damals natürlich nicht wahrhaben. Aber das Glätteisen war immerhin eine bessere Lösung als das Bügeleisen meiner Eltern – ja, ich gestehe, auch das kam schon zum Einsatz. 

3. Vergiftete Komplimente haben alles nur schlimmer gemacht

Komplimente sind schön. Bekommt man sie aber nur, wenn die Haare glatt sind, sorgen sie eher für mulmige Gefühle. Nach der bereits erwähnten, ersten Glätteisen-Erfahrung beim Friseur sagte ein damaliger Klassenkamerad von mir: "Voll schön deine Haare. Viel besser als vorher." Danke, aber nein danke. Mit Panik dachte ich daran, dass dieser wunderschöne, glänzende Zustand nur bis zur nächsten Haarwäsche halten würde. Oder eben bis zum nächsten Regen. Und der kommt in Hamburg schneller, als man denkt. 

Frizz, Frizz, Frizz: Acht Dinge, die man nur kennt, wenn man Locken hat

4. Mariah Carey, Whitney Houston, Aretha Franklin – diese Diven sind nichts gegen deine Haare!

Wobei wir beim nächsten Thema wären: dem Wetter. Regnet es draußen, kannst du den "Good Hair Day" sowieso direkt in die Tonne treten. Wind ist allerdings auch Mist. Und zu heiß und schwül darf es auch nicht werden, dann krisselt das Deckhaar und du siehst aus, als hättest du in eine Steckdose gefasst. Übersteigt die Luftfeuchtigkeit eine gewisse Höhe, kannst du eigentlich direkt zuhause bleiben. Ob du die Barbados-Folgen von "Friends" zum ersten oder zum 1346. Mal guckst: Du fühlst mit Monica Geller und ihren Weird-Al-Yankovic-Haaren mit. Hohe Luftfeuchtigkeit is a bitch! Monica konnte ihr Problem nur durch eng geflochtene Cornrows beheben.

5. "Darf ich mal anfassen?"

"Sind das deine natürlichen Haare?", "Darf ich mal anfassen?". Die Antworten auf diese Fragen lauten immer: "Ja" und "Na ja, klar, aber eigentlich auch nicht." Du möchtest niemanden rüde zurückweisen, aber Hände in den Haaren bedeuten bei Locken vor allem eines: Frizz, Frizz, und noch mehr Frizz. 

6. Vor jedem Friseurbesuch hast du ein bisschen Angst

Friseurbesuche sind was Schönes. Dir werden die Haare gewaschen, im besten Fall kriegst du eine ausgiebige Kopfmassage und anschließend kümmert sich ein/e Stylist/in fürsorglich um dich. Wenn du allerdings Locken hast, beginnt spätestens nach der Kopfmassage das große Zittern: Weiß der Friseur oder die Friseurin überhaupt, wie man Locken schneiden muss? Zu wenig Stufen sorgen für einen Triangel-Look, den man seinem schlimmsten Feind nicht wünscht. Zu viele, und das Haar erinnert schwer an einen Wischmopp. Ein Bob ist zwar voll im Trend, wird bei Locken aber schnell zum Afro. The struggle is real. 

7. Einen Good Hair Day gibt es nicht

Vielleicht eine Good Hair Minute. Oder eine Good Hair Hour. Aber dass die Frisur einen ganzen Tag lang so sitzt, wie du es dir wünschst? Träum' weiter.

8. Du kämpfst auch heute noch. Aber eigentlich liebst du deine Haare

Den Kampf mit, gegen und um die (perfekte) Locke kämpfst du schon dein ganzes Leben. Und das Erfolgsrezept für schwungvolles Haar ohne Frizz suchst du vermutlich noch immer. Aber irgendwie gehören deine Locken zu dir. Wie dein Name an der Tür. Nein, jetzt reicht's, lassen wir das. 

Locken
© Privat

Die Locken und ich – es ist eine Hassliebe. Auch mit 29 Jahren lerne ich immer wieder dazu. Die jüngste Erkenntnis: Sulfatfreie Shampoos und Conditioner wirken Wunder! Denn Sulfate sind aggressive Reiniger, die dem Haar die natürlichen Öle rauben. Hat man glänzendes, glattes Haar, ist das kein Problem. Trockenes Haar machen Sulfate hingegen nur noch spröder. Also: weglassen, unbedingt. Was sonst noch hilft? Ich bleibe dran. Auch wenn bis dahin bestimmt noch einige Zopfgummis dran glauben müssen. 

Dieser Artikel erschien zum ersten Mal im August 2018 bei NEON.

ls

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