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"Spitzenvater des Jahres" "Kannste dir nicht ausdenken": Mann bekommt Preis, weil er Elternzeit nimmt – Wut im Netz

Spitzenvater des Jahres
Ein Mann nimmt sich Elternzeit für das dritte gemeinsame Kind – und wird deshalb als "Spitzenvater des Jahres" ausgezeichnet (Symbolbild) 
© Juliane Liebermann/Unsplash
Wer sich als "Spitzenvater des Jahres" bezeichnen darf, sollte schon etwas Besonderes geleistet haben. Oder? Nun, manchmal reicht offenbar auch eine Kleinigkeit – und schon wird die Frage diskutiert: Wann ist ein Vater ein "Held"?

Die Großbäckerei Mestemacher verleiht schon seit 13 Jahren die Auszeichnung "Spitzenvater des Jahres" – aber in diesem Jahr sorgt der an sich ehrenwerte Preis zur "Förderung von Männeremanzipation" erstmals für hitzige Diskussionen.

Grund: Einer von drei neuen Trägern des mit 5000 Euro dotierten Preises ist Daniel Eich, der Ehemann von Insa Thiele-Eich, die 2020 als erste deutsche Astronautin zur Internationalen Raumstation fliegen wird. Ausgezeichnet wird Eich, weil er auch für das dritte gemeinsame Kind Elternzeit nehme – ein ganzes Jahr lang, sodass seine Frau sich auf ihren Einsatz im All vorbereiten kann. Die Laudatoren sagen: "Er übernimmt in diesen turbulenten Zeiten den Löwenanteil der Haushalts- und Erziehungstätigkeiten."

"Spitzenvater des Jahres": Twitter-Reaktionen

Die Reaktionen auf diese dünne Begründung fallen im Netz erwartungsgemäß wenig euphorisch aus. Genauer gesagt regen sich viele User darüber auf:

Trotzdem sagt Mestemacher-Miteignerin Ulrike Detmers im "Handelsblatt", dass es nicht selbstverständlich sei, was Eich mache: "Es ist ja leider immer noch nicht gelebter Alltag." Tatsächlich nehme nur jeder dritte Vater Elternzeit in Anspruch, die meisten Väter blieben dann auch nur zwei Monate zuhause. Deshalb sagt Detmers auch: "Wir brauchen solche Preise wohl noch viele Jahre lang, um immer wieder wach zu rütteln und Vorbilder zu zeigen."

"Unsere erste Reaktion: Irritation"

Auch Insa Thiele-Eich hat sich via Twitter zur Debatte geäußert, deshalb soll ihr an dieser Stelle das vorläufige Schlusswort gehören:

tim

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