Lieber Weihnachtsmann,
wir Eltern hatten ein hartes Jahr: Wir haben Bananen falsch geschält. Oder nur zur Hälfte geschält. Oder die Banane angefasst. War alles nicht okay. Wir haben den Joghurtdeckel in Gänze abgerissen und nicht nur ein Stückchen, wie es richtig gewesen wäre. Wir haben Brote in Quadrate geschnitten, nicht in Dreiecke. Haben die Nudeln mit Tomatensauce vermengt, also echter Tomatensauce, statt den Ketchup zu nehmen. Wir haben dem Kleinen die falsche Hose ausgesucht, das falsche T-Shirt, die falschen Socken. Wir haben das Kind angezogen, obwohl es das doch selbst machen wollte. Wir haben uns zuerst die Schuhe ausgezogen, dabei wollte unser Mädchen schneller sein, herrje. Es lief ziemlich viel schief für uns. Das kommende Jahr kann nur besser werden, oder? Wir wünschen uns es jedenfalls – und, also wenn du so nett wärst, auch noch 40 andere Dinge:
- Von allen Verwandten und Freunden: Gutschein fürs Babysitten
- (Auch mal wieder) Zeit zu zweit, mit dem Partner oder der Partnerin
- Nur Fünf- statt 75-minütiges Kind-zu-Bett-Bringen
- Dass sich das Kind von alleine abstillt, so wie das bei den Insta-Mamis immer ganz locker zu klappen scheint
- Einen Gutschein für Lieferando oder Wolt. Für ein Abendessen ohne Abwasch
- Dass sich Oma und Opa auch mal wieder über die eigenen Kinder so freuen wie über die Enkelkinder
- Einen Film mal wieder richtig im Kino sehen – und nicht nur gestreamt im Halbdämmer auf der Couch
- Ein Essen ohne Unterbrechungen
- Ein Essen nur für mich allein. Ich will nicht immer teilen müssen!
- Urlaub. Langer Urlaub – allein!
- Eine Wohnung, die sich selbst sauber macht. Oder eine Putzhilfe. Ach, für den Anfang würde auch schon ein Saug-Wisch-Roboter reichen
- Wäsche, die sich wäscht, zusammenlegt und in die Schränke flattert
- Einen Koch oder eine Köchin, damit der Alltag leichter wird
- Für Eltern, die gerade mit dem Neugeborenen aus dem Krankenhaus kommen: einen Topf mit Spaghettisauce oder ein anderes Gericht als Überraschung vor der Haustür, damit man Zeit hat, sich in die neue Elternrolle einzufinden
- KEINE Erziehungsratgeber! KEINE Schlüsselanhänger mit "Superdad"! KEINE Tassen mit Aufdruck "Mama ist die Beste"!
- Ein Sparkonto, auf das alle ein paar Euro einzahlen für spätere, größere Anschaffungen wie Roller, Fahrrad etc.
- Einladungen zur Grillparty, zum Essen, auf die Fete oder einfach nur zu einem Heimkino-Abend, zu denen man das Kind mitbringen (!) darf
- Lego! Und zwar nur für mich
- Einen Sack voll Nerven
- Eine bezahlbare Wohnung mit schön eingerichteten Kinderzimmern
- Kitaplätze für alle
- Mehr und besser bezahlte Erzieher:innen
- Einen extra Familientag unter der Woche – ohne Arbeit und ohne Kita
- Einen extra Tag für Eltern – ohne Arbeit und ohne Kind
- Den ganzen Tag auf der Couch liegen und nicht gestört werden
- Bis mittags schlafen dürfen, ohne "Kinderweckdienst"
- Oder: endlich wieder durchschlafen
- Keine Kinderkrankheiten in den kalten Monaten
- Meine Freizeitgestaltung nicht nach den Kindern ausrichten zu müssen
- Einmal alles richtig machen: die Banane richtig schälen, den richtigen Pulli auswählen, zur richtigen Zeit an der Kita ankommen – und nicht vom Kind wieder weggeschickt zu werden mit der Begründung, man sei zu früh da
- Das perfekte Weihnachtsgeschenk für's Kind auszusuchen, damit man danach nichts mehr tun muss
- Aber wiederum auch: KEIN Spielzeug, das lärmt und blinkt
- Weniger Stunden in Wartezimmern und Notfallambulanzen verbringen müssen
- Eigene Kassen im Supermarkt für Einkaufende mit kleinen Kindern
- Ein entspanntes Vollbad – ohne, dass das Kind weinend vor der Tür steht
- Alleine auf die Toilette gehen – ohne, dass das Kind weinend vor der Tür steht
- Einen Tag lang kein "Warum?" zu hören. Warum? Ja, genau
- Nicht Kater und Kinderdienst zugleich zu haben am Tag nach dem Feiern
- Dass auch mal jemand Fotos von mir als Mama mit dem Kind schießt. Es gibt nur Fotos vom Kind oder vom Kind mit Papa, aber gibt es mich eigentlich noch?
- Dass mir mein Partner den Mental Load an Weihnachten abnimmt: Welche Geschenke brauchen wir noch für's Kind, für Oma, für die Tante, den Onkel...?
