Waffeleisen sind der Inbegriff des "Nice-to-have"-Küchengeräts. Ein süßer Luxus, den vor allem Familien mit Kindern nicht missen möchten. Mehr als eine Handvoll Backorgien pro Jahr werden es dann aber doch eher selten. Üblicherweise in der Advents- und Weihnachtszeit. Vielleicht, weil das Herauspulen von Teigresten aus den Ritzen mit dem Zahnstocher weniger als halb so viel Spaß macht, wie das Abbeißen von der goldbraunen, mit Schokocreme bestrichenen Waffel. Oder weil das Waffeleisen den Großteil seines Lebens unbemerkt neben dem Raclette-Grill in einem Regal im Keller verbringt.
Doch wenn das Waffeleisen dann in der Küche seinen großen Auftritt hat, ist eins schnell wieder klar: Wir haben einen (oder mehrere) an der Waffel! Und das ist gut so. Im großen stern-Test mussten fünf Geräte ihre Backkünste unter Beweis stellen.
Diese Waffeleisen haben wir getestet
Diese Waffeleisen sind auch einen Blick wert
Fazit
Im Gegensatz zu manch anderem Test hatten im Waffeleisen-Vergleich die teuren Geräte die Nase vorn. Allen voran das WA 80 von Graef, das nicht nur optisch ein Statement setzt, sondern insgesamt gut durchdacht ist und sich auch beim Backen der Herzchenwaffeln keine Blöße gab. Deshalb ist es unser Testsieger. Hauchdünn dahinter landete das Tefal Waffeleisen aus der Snack Collection, das beim ersten Backen noch dezente Plastikdüfte verströmte, uns danach aber mit seinen kross-fluffigen Belgischen Waffeln überzeugte und auch Fans von Paninis glücklich macht.
Komplett enttäuscht hat uns keins der fünf Testgeräte, wobei wir bei den günstigeren Doppel-Waffeleisen dem Severin Duo Black Line 2118 im direkten Vergleich mit dem Steba WE 2 den Vorzug geben würden. Letzteres wirkt insgesamt weniger hochwertig und hinterließ in unserem Test beim ersten Aufheizen die unangenehmste Duftwolke. Das Gerät von Severin ist unser Tipp für den nächsten Kindergeburtstag.
Über den Tester
Ich gebe gern zu, dass ich weder beim Kochen noch beim Backen besondere Gefühle verspüre. Es sei denn, meine Söhne wünschen sich Eierkuchen (in anderen Regionen Deutschlands auch als Pfannkuchen bekannt). Die fliegen dann, von den Jungs bestaunt, per Salto Richtung Decke und zurück in die Pfanne (meistens). Auch beim Waffeln backen lasse ich mich nicht lumpen. Umso mehr freute ich mich auf den stern Waffeleisen Test, bei dem ich fünf Geräten ganz genau unter den Deckel gucken durfte. Weitere Informationen über Jan Sägert
Alle Details, Eindrücke und Testergebnisse finden Sie in den Einzeltests unter der Tabelle.
Vergleichstabelle Waffeleisen
| Graef WA 80 | Tefal Sandwich & Waffle Maker | Severin Duo Black Line 2118 | Wmf Lono | Steba Doppel-Waffeleisen WE 2 | Giles & Posner Mini-Waffeleisen | Cloer 1431 Zimtwaffeleisen | Bestron Waffeleisen | |
| Gesamteindruck (max. 5 Sterne) | ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ Testsieger | ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ Design-Tipp | ⭐️⭐️⭐️⭐️ Preis-Leistungssieger | ⭐️⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️ | nicht in der Wertung | nicht in der Wertung | nicht in der Wertung |
| Leistung in W* | 850 | 700 | 1.200 | 900 | 1.400 | 400 | 930 | 780 |
| Gewicht in kg | 2,6 | 2,7 | 2,3 | 2,1 | 2,2 | 0,8 | 2,4 | k.A. |
| Abmessungen in cm (L x B x H) | 27 x 20,5 x 8,4 | 28,5 x 20,6 x 34,5 cm | 25,5 x 35 x 11 | 26 x 22 x 8,5 | 25,5 x 34 x 8,5 | 17 x 13 x 9 | 24,5 x 22 x 9 | 32 x 22 x 10 |
| Kabellänge in cm | 110 | 75 | 65 | 80 | 155 | keine Angabe | 85 | 67 |
| Vertikale Standfunktion | Nein | Ja | Ja | Ja | Nein | Nein | Ja | Ja |
| Bräunungsstufen | per Bedienfeld (6 Stufen) | keine | per Drehregler (5 Stufen) | per Drehregler | per Schieberegler (5 Stufen) | keine | per Schieberegler (5 Stufen) | keine |
| Waffelform | Herzförmig | Quadratisch | Herzförmig | Herzförmig | Herzförmig | Rund | Quadratisch | Herzförmig am Stiel |
| Waffelanzahl | 1 (teilbar in 5 Herzen) | 2 | 2 (teilbar in 10 Herzen) | 1 (teilbar in 5 Herzen) | 2 (teilbar in 10 Herzen) | 1 | 9 | 4 |
| Waffelgröße | 18-20 cm Durchmesser | ca. 12 x 12 cm | 16,5 cm Durchmesser | 18 cm Durchmesser | 15,5 cm Durchmesser | ca. 11 cm Durchmesser | 6 x 6 cm | ca. 10 cm breit |
| Backzeit auf mittlerer Stufe (wenn vorhanden) | 2'10 Minuten | 2'45 Minuten | 2'30 Minuten | 2'45 Minuten | 3'00 Minuten | - | - | - |
| Zubehör inklusive | - | Platten-Set (2er) für Paninis, Rezeptbuch | - | - | - | - | - | 20 Holzstäbchen |
| UVP | 109,99 Euro | 129,99 Euro | 51,99 Euro | 99,99 Euro | 49,99 Euro | 19,99 Euro | 79,99 Euro | 27,99 Euro |
So haben wir die Testprodukte ausgewählt
Zunächst haben wir Wert darauf gelegt, dass sowohl Fans von Herzwaffeln als auch die Liebhaber der bekannten belgischen Waffeln ihre bevorzugte Waffelform in diesem Test wiederfinden. Dazu war uns wichtig, Optionen fürs ganz große Backen mit der Familie oder Freunden und solche für den kleinen Hunger zwischendurch anzubieten. Auch die Verfügbarkeit in relevanten und seriösen Onlineshops gehörte zu den Auswahlkriterien. Schlussendlich haben wir bei der Produktauswahl noch an die verschieden großen Geldbeutel der Leckermäuler gedacht und Waffeleisen in unterschiedlichen Preissegmenten für diesen Test auserkoren.
So haben wir getestet
Highlight und das entscheidende Testkriterium im stern Waffeleisen-Test war zweifellos das Ausbacken der süßen Teigteilchen. Um die Backergebnisse vergleichbar zu halten, wählten wir in der ersten Runde einen fertigen Waffelteig in der Flasche von Ruf, dem wir laut Anleitung Milch zugaben und durch kräftiges Schütteln in wenigen Sekunden backfertig machten. Wie in der zweiten Runde, für die wir einen von Profis zubereiteten und deutlich dickflüssigeren Teig nutzten, mussten die Waffeleisen dann auf der mittleren Stufe ihre Backkünste unter Beweis stellen. Das Ergebnis bewerteten wir zunächst nach Optik, dann nach Konsistenz und Biss. Da jeweils derselbe Teig benutzt wurde, haben wir den Geschmack als Testkriterium ausgeklammert. Zudem dokumentierten wir die Backzeit pro Waffel und musterten das Waffeleisen während des Backvorgangs auf mögliche Kleckereien. Dazu haben wir beim Vorheizen und Backen auf die Stoppuhr geschaut und die Backzeiten einzelnen Geräte notiert, bis die ersten Waffeln fertig waren.
Wichtig: Bei allen Testprodukten haben wir vor dem ersten Einschalten die Bedienungsanleitung studiert und diese als Grundlage fürs Vorbereiten, das Backen selbst und die Reinigung genutzt. Apropos: Auch das möglichst einfache und schnelle Reinigen der Geräte floss in unseren Test und die Bewertung ein.
1. Herzallerliebst: Graef WA 80
Unser erster Testkandidat war direkt ein Schwergewicht. Stattliche 2,6 Kilogramm mussten wir aus dem Karton wuchten. Das Graef WA 80 kommt in schicker Edelstahloptik aus dem Werk und backt Waffeln in Herzform mit einem Durchmesser von knapp 20 Zentimetern. Dazu braucht es keinen Schnickschnack. Das Eisen ist insgesamt hochwertig und sauber verarbeitet, bedient wird es mit zwei Pfeiltasten, die den Bräunungsgrad zwischen eins (sehr hell) bis fünf (knackig braun) bestimmen. Was direkt auffällt: Die Mulde, in die der Teig später eingefüllt wird, ist erfreulich tief, was sich später beim Backen noch als Vorteil herausstellen sollte. Sonst gab es nach dem Auspacken nicht allzu viel zu entdecken. Das Gerät stand im Test stabil auf der Arbeitsplatte – im geschlossenen wie im aufgeklappten Zustand. Ebenfalls nützlich: An der Unterseite kann das Netzkabel platzsparend und sicher verstaut werden.
Die Vorbereitung
Fürs erste Backen hangelten wir uns an der Bedienungsanleitung entlang. Etwa fünf Minuten benötigte das WA 80 in unserem Test zum Aufheizen auf der mittleren, vom Hersteller empfohlenen Stufe drei. Schön: Der Deckel blieb dabei handwarm. Vom unteren Teil des Waffeleisen sollten während des Waffelbackens allerdings die Finger gelassen werden. Wichtig: Erst wenn die LED-Anzeige der gewählten Bräunungsstufe von Rot auf Blau springt, ist das WA 80 auf Betriebstemperatur. Zur Sicherheit gibt es zusätzlich ein akustisches, gut hörbares Signal.
Was im Test bei allen anderen Geräten nervte (und deshalb nur an dieser Stelle einmal erwähnt wird): Das erste fertige Gebäck landete "aus hygienischen Gründen" nicht im Mund, sondern im Mülleimer.
Das Backen
Wieviel Teig in die Backmulde gefüllt werden soll, geht aus der Anleitung nicht hervor. Statt wie empfohlen per Schöpfkelle gossen wir den flüssigen Fertigteig deshalb direkt aus der Flasche und nach Gefühl in die Backmulde. Und hatten dabei offenbar ein gutes Händchen. Klappe zu! Auf den ersten und auch zweiten Blick konnten wir im dicht aufsteigenden Wasserdampf keinen überflüssigen oder gar am Gerät herunter triefenden Teig ausmachen. Beim Backen mit dem Profi-Waffelteig probierten wir es dann mit dem Schöpfkellentrick. Und tatsächlich: Eine knapp randvoll mit Teig gefüllte Kelle (ca. 80 ml) reichte exakt für eine Waffel aus dem Graef WA 80. Auch hier lag die gleichmäßig gebräunte Waffel schon nach etwas mehr als zwei Minuten zum Schlemmen im Eisen bereit. Auch ohne den berühmten Schnitz Butter oder Öl flutschte das Gebäck fluffig leicht von der Platte auf den Teller. Anfangs sogar noch etwas knusprig, später dann zwar weich, aber reichhaltig.
Fazit
Hochwertig verarbeitet, mit Sinn und Verstand zu bedienen und Herzwaffeln, die nicht nur optisch überzeugen. Wir haben nichts auszusetzen am Graef WA 80 Waffeleisen. Wenn wir das Haar im Teig suchen sollen, würden wir nur die fehlende vertikale Standfunktion finden. Die UVP hat es mit knapp 110 Euro in sich. Unser Tipp: Augen auf und Angebote checken. Mehr als 75 Euro müssen es selbst beim Graef Waffeleisen nicht sein.
2. Mit Herz & Verstand: Wmf Lono Waffeleisen
Rein optisch könnten die Waffeleisen von Wmf und Graef Zwillinge sein. Gemeinsam haben sie in jedem Fall die hochwertige Edelstahloptik. Auch das Chassis ist fast baugleich. Zudem zaubern beide Geräte etwa gleich große, durch fünf teilbare, Herzwaffeln. Beim genaueren Hinsehen fallen dann aber doch auch einige Unterschiede auf. Wmf hat das Gewicht optimiert – das spürten wir direkt beim Auspacken. Mit etwas mehr zwei Kilogramm ist das Waffeleisen das leichteste im Test. Zum Aussteuern der Waffelbräunung ist ein Drehregler vorgesehen, der stufenlos funktioniert, also nicht in feste Bräunungsstufen unterteilt ist. Auffällig sind zudem die 16 Lüftungsschlitze auf der Oberseite. Zu deren Funktion gleich mehr. Beim Blick unter den Deckel erahnen wir, dass hier mit weniger Teig pro Waffel gearbeitet werden sollte, denn die Mulde für den Teig ist flacher als beim Graef WA 80.
Die Vorbereitung
Das Unboxing ist erwartungsgemäß unspektakulär. Danach sollten wir dem Gerät zunächst ohne Waffelteig auf höchster Stufe einheizen. Optisches Indiz: eine rote LED. Für uns die Chance, sich den ominösen Lüftungsschlitzen auf dem Deckel zu widmen. Um diesen über den gesamten Backvorgang handwarm zu halten, saugt das Gerät über die Schlitze Umgebungsluft an und kühlt damit den oberen Teil des wärmeisolierten Gehäuses. Das Lüftergeräusch ist leise, aber auch während des Backens hörbar. Dafür besteht eine geringere Gefahr, sich die Finger zu verbrennen.
Das Backen
Im ersten Rutsch fütterten wir das Waffeleisen wieder mit einem kräftigen Schluck aus der Fertigteigpulle. Erneut nach Augenmaß und der Formel "Pi mal Daumen", weil es auch von Wmf keinerlei Hinweis darauf gibt, welche Teigmenge in die Backform passt, ohne ein klebriges Malheur zu riskieren. Für den besseren Vergleich stellten wir den Drehregler auch hier auf die mittlere Position. Im Gegensatz zum Gerät von Graef stieg hier deutlich weniger Wasserdampf auf, was wohl auch an den Lüftungsschlitzen auf der Oberseite liegt. Die saugen Umgebungsluft an und regulieren so die Hitze am und unter dem Waffeleisen. Tatsächlich wurde der Deckel des Lono während des Backens bei Weitem nicht so heiß wie die anderen Waffeleisen im Test.
Schon nach weniger als drei Minuten meldete das Lono Vollzug. Im ersten Anlauf klebte die fertige Waffel beim Öffnen zwar etwas am Deckel, ließ sich mit etwas Gefühl dann aber gut aus dem Waffeleisen lösen. Fluffig lief es auch beim Backen mit dem Teig vom Profi. Im Vergleich zum Graef kamen uns die auf mittlerer Stufe gebackenen Waffeln etwas dünner, heller und nicht ganz so gleichmäßig gebräunt vor.
Fazit
Wmf liefert auch bei seinem Herzwaffeleisen die gewohnt gute Qualität ab. Mit etwas Feintuning und einem guten Teig zaubert das Lono Waffeleisen sehr gute Waffeln, die auch einen Tag nach dem Backen noch für leuchtende Kinderaugen sorgen. Es punktet zudem mit der cleveren Temperaturregulierung, die in keinem anderen Testgerät verbaut wurde. Abgesehen von der dezenten Brise Plastik, die uns beim ersten Backen kurz die Nase rümpfen ließ, gibt es am Gesamtpaket des Waffeleisens nichts auszusetzen.
3. Kleckern & klotzen: Tefal 2-in-1 Waffle Maker
Kandidat drei im großen stern Waffeleisen-Test gibt sich mit den süßen Leckereien allein nicht zufrieden. Mit zwei zusätzlichen Platten und einem cleveren Klicksystem verwandelt sich das Tefal 2-in-1 Waffeleisen in einen Sandwichmaker, der knusprige Paninis zaubert. Wir haben uns im Test aus Fairnessgründen ausschließlich den Waffeln gewidmet.
Das Gerät backt als einziges im Test die bekannten belgischen Waffeln mit den markanten Waben. Auf den ersten Blick wirkt es deutlich klobiger als die Konkurrenz, ansonsten macht das Waffeleisen des bekannten Küchengeräteherstellers mit Hauptsitz in Frankreich einen hochwertigen und stabilen Eindruck. "Le Bleu" findet sich dann auch zufällig im Design wieder. Für das sympathische Blau des Gehäuses gibt einen Extrapunkt. Extra ist hier auch der separate On-Off-Schalter, den das Tefal-Gerät im Test exklusiv hatte. Schön: Für beide Platten-Pärchen liegt eine stabile Plastikschachtel zum Verstauen bei, in der sich zudem ein Booklet mit Rezeptvorschlägen für Waffeln und Paninis finden.
Die Vorbereitung
Auch das Tefal-Waffeleisen mussten wir vorheizen. Dabei machte das Gerät keine besonders gute Figur. Bei keinem anderen Waffeleisen stieg uns im ersten Betrieb derart unangenehmer Plastikgeruch in die Nase, der nach kurzem Lüften allerdings schnell verflog. Dennoch kein guter Start. Nach knapp sechs Minuten signalisierte eine grüne LED, dass die Platten heiß genug und damit bereit für den Waffelteig sind. An den Schnapper zum Anheben des Deckels kamen wir nur mit etwas Fingerakrobatik. Nach ein paar Versuchen hatten wir die Technik aber raus. Im Gegensatz zu den anderen Testgeräten lässt sich der Deckel wegen des Schnappers nur mit zwei Händen öffnen. Dafür rastet er beim Schließen hörbar ein. Fett, Öl oder ein Backtrennspray sind beim Waffeleisen nicht vorgesehen.
Das Backen
Unser erster Backversuch führt zu zwei Teigpfützen rechts und links des Waffeleisens. Das Dosieren der Teigmenge fiel uns bei diesem Gerät besonders schwer. Wohl auch, weil sich die obere und untere Platte beim Schließen berühren und dabei überschüssiger Teig aus der Form gequetscht wird. Ob das ein Phänomen belgischer Waffeleisen ist, konnten wir nicht klären, weil Tefal das einzige dieser Kategorie im Test stellte. Erfreulich: Der überschüssige Waffelteig ließ sich schon kurz nach dem Einfüllen problem- und rückstandslos vom Gehäuse lösen. Um das Aufnehmen der Pfützen von der Arbeitsfläche kamen wir nicht herum. Trotz Kleckerei lag nach knapp drei Minuten Backzeit zwar eine knusprig-braune, aber vor allem außen löchrige Waffel im Eisen. Unsere Erklärung ist der eher flüssige Fertigteig. Bei deutlich zäheren zweiten Teig tropfte zwar auch Teig neben das Gerät – Löcher hatten die Waffeln aber keine. Wer die perfekte Menge Teig für die perfekte Waffel herausfinden möchte, braucht beim Tefal-Waffeleisen etwas Geduld und zur Sicherheit eine Rolle Küchenkrepp.
Insgesamt ließen sich die Waffeln mit einem Pfannenwender aus Holz geschmeidig und ohne klebrige Reste entnehmen. Keine im Test war in den ersten Minuten knuspriger (und dunkelbrauner). Wer seine Waffeln lieber etwas heller mag, sollte nicht auf die grüne LED warten, die aufleuchtet, sobald der interne Timer abgelaufen ist. Hier sehen wir auch den einzigen Nachteil des Geräts: Der Bräunungsgrad kann nicht manuell gewählt werden.
Fazit
Tefal liefert mit seinem 2-in-1 Waffle & Sandwichmaker ein starkes Gesamtpaket, das an zwei Stellen kleine, aus unserer Sicht aber verschmerzbare, Dellen hat. Bei längeren Backsessions bilden sich auf dem Gehäuse kleine Pfützen aus Kondenswasser. Dazu vermissten wir die Option, den Grad der Waffelbräunung selbst wählen zu können. Wer seine Waffeln weniger braun haben möchte, als Tefal das vorgesehen hat, muss sich an die perfekte Bräunung herantasten, indem er regelmäßig unter den Deckel schaut, bevor das grüne Licht angeht. Mit der richtigen Teigmenge backt das Gerät nicht nur knusprige, sondern auch innen fluffig-weiche belgische Waffeln. Insgesamt ein gut durchdachtes Gerät mit kleinen Schwächen, das wir besonders Familien mit Kindern ans Herz legen.
4. Auf wackligen Füßen: Steba Doppel-Waffeleisen WE 2
Ob doppelt wirklich besser schmeckt, wollten wir bei den Waffeleisen von Steba und Severin herausfinden. Los geht's mit dem Doppel-Waffeleisen, das auch in den Shops und Fillialen von Tchibo angeboten wird und mit einer UVP von knapp 50 Euro das günstigste Gerät in unserem Test war. Leider sammelte Steba direkt beim ersten Eindruck Minuspunkte. Das Scharnier unseres Testgeräts hatte Spiel, was beim Öffnen des Deckels deutlich zu spüren war. Dazu wurde beim wackligen Schieberegler fürs Einstellen der Bräunung gespart. Da hatten wir selbst bei diesem Preis etwas mehr erwartet. Nun mussten also die Waffeln glänzen, um uns von der Doppelherz-Strategie überzeugen.
Die Vorbereitung
Ähnlich wie bei den anderen getesteten Waffeleisen genehmigte sich auch das Steba-Gerät einen Probelauf auf maximaler Hitzestufe ohne Teig. Und auch hier lag in dieser Zeit leichter Plastikgeruch in der Luft. Was noch auffiel: Der Deckel wurde in den zehn Minuten, die das Gerät fürs erste Vorheizen brauchte, sehr heiß. Hier ist also Vorsicht geboten. Eine grüne LED auf der Oberseite signalisiert beim Doppel-Waffeleisen, dass die Platten heiß genug sind für den Waffelteig. Während wir den Teig einfüllten, schaltete die Ampel wieder auf Rot.
Das Backen
Das Spiel der LED-Ampel blieb uns während des Tests etwas unklar. Nachdem sich der dichte Qualm gelichtet und der erste Teig fünf Minuten gebacken hatte, lüfteten wir den Deckel. Im ersten (kläglichen) Versuch auf mittlerer Stufe war zu unserer Verwunderung nicht viel passiert. Beide Waffeln blass und wenn überhaupt mit minimalen Bräunungsspuren. Ein spontaner 3-Minuten-Boost auf Stufe fünf brachte den gewünschten Erfolg. Im zweiten Anlauf und mit dem Teig aus der Küche erhielten wir schon nach drei Minuten auf Stufe vier ein sehr ansehnliches Backergebnis, wobei die sehr dünnen Waffeln komplett durchgebacken waren und schon nach kurzer Zeit keksknusprig auf dem Teller lagen. Wer also nichts auf das weiche Innere einer Waffel gibt, bekommt bei Steba solide gebackene, sehr knusprige Waffelherzchen. Erfreulich: Nerviges Kleckern durch Überlaufen war beim Waffeleisen kein Thema.
Fazit
Die Steba-Waffeln sind weit entfernt von fluffig, dafür haben sie viel Biss. Wir brauchten zwei bis drei Anläufe, um mit dem Gerät warm zu werden. Insgesamt fiel das Steba Doppel-Waffeleisen WE 2 etwas hinter den anderen Testgeräten ab. Das lag vor allem am wackligen ersten Eindruck und dem missglückten ersten Backversuch, für den wir keine plausible Erklärung finden konnten. Zwei Waffeln auf einen Streich finden wir grundsätzlich super. Kann das fast baugleiche Modell von Severin auch in der A-Note überzeugen?
5. Verdammt heißes Eisen: Severin Duo Black Line 2118
Süßes aus dem Sauerland verspricht das Duo Waffeleisen Black Line 2118. Wie Steba setzt auch das Traditionsunternehmen Severin bei seinen Waffeln auf das Motto: Dünner, dafür doppelt. Geht diese Taktik auf? Der Look des Duo ähnelt stark dem Doppelwaffeleisen von Steba, wobei das Gehäuse mattschwarz und damit etwas edler daherkommt. Auch beim Bedienelement hatten die Entwickler aus Sundern eine andere Idee. Drehen statt schieben. Fünf verschiedene, über einen stabilen Drehknopf wählbare Bräunungsstufen bietet das Gerät. Ein LED-Streifen in der Mitte soll grünes Licht geben, sobald das Waffeleisen auf Temperatur ist.
Die Vorbereitung
Ohne Vorheizen im Leerlauf ging auch beim Duo von Severin nichts. Erfreulich: Im Gegensatz zu fast alle anderen Waffeleisen im Test, kam es beim ersten Betrieb auf höchster Stufe und ohne Teig fast ohne unappetitliche Gerüche aus. Die 1200 Watt sorgten dafür, dass die Backampel schon nach knapp vier Minuten von Rot auf Grün sprang, wobei das Gehäuse von oben zwar warm, aber nicht zu heiß wurde. Beim Vorheizen erreichte Severin einen der besten Werte im Test, was das Gerät zu einem Tipp für jede Geburtstagsparty mit ungeduldigen Dreikäsehochs macht. Wenn jetzt auch noch das Backen kleckerfrei von der Hand geht ...
Das Backen
Und auch beim Backen gab sich das Duo Waffeleisen von Severin keine Blöße. Wir füllten jede Backmulde mit einem Schwapp dickflüssigen Teig. Deckel zu, Drehregler auf Stufe drei und los ging die wilde Fahrt. Schon nach gut zwei Minuten bettelten zwei hübsch gebräunte und fluffige Herzwaffeln darum, vernascht zu werden. An den Rändern hätte das Gebäck auf der Oberseite noch etwas brauner sein können. Insgesamt kamen die Waffeln aber schon sehr nah an das heran, was wir erwartet hatten. Auch das Lösen vom Eisen war weder mit den Fingern, noch mit dem Pfannenwender aus Holz eine Herausforderung. Wichtig: Wie bei den anderen Waffeleisen haben wir der Beschichtung vertraut und auf zusätzliches Öl oder Fett gegen mögliches Anbacken verzichtet. Die Herzen ließen sich problemlos voneinander lösen. Nach unserem Eindruck waren sie deutlich dicker und innen kuchenartiger, dafür nicht ganz so knusprig wie die Waffeln aus dem Steba Doppel-Waffeleisen. Wer auf krosses Gebäck steht, stellt das Gerät am besten auf Stufe vier.
Fazit
Das Severin Duo Black Line 2118 ist die Wunderwaffe(l) für jede Geburtstagsparty. Solide verarbeitet, kreiert das Gerät ohne lange Wartezeiten Waffeln im Doppelpack. Die sind längst nicht so dick wie belgische Waffeln, haben dafür aber ein ähnlich fluffiges Innenleben und beglücken gleich fünf hungrige Leckermäuler mit einem süßen gold-braunen Herzchen. Die Waffeln lassen sich geschmeidig aus dem Waffeleisen lösen. Wird der Teig behutsam eingefüllt, ist auch das Reinigen ein Kinderspiel. Einzig das Netzkabel könnte etwas länger sein. Das erschwert die Suche nach einem geeigneten Standort und schließt womöglich manche Option zunächst aus.
Waffeleisen: Die wichtigsten Fragen & Antworten
Was muss man beim ersten Gebrauch eines Waffeleisens beachten?
Je nach Hersteller wird empfohlen, ein neu erworbenes Waffeleisen vor dem ersten Backen einmal ohne Teig in Betrieb zu nehmen, damit mögliche Fertigungsrückstände verdampfen und die ersten Waffeln auch so schmecken, wie sie schmecken sollen. Ob das beim gekauften Gerät notwendig ist, kann meist in der Betriebsanleitung nachgeschlagen werden. Ebenfalls wichtig: Wie bei jedem neuen technischen Gerät ist es sinnvoll, das Waffeleisen und das Kabel auf Beschädigungen zu untersuchen, bevor der Stecker in die Steckdose gesteckt wird.
Welche Wattzahl sollte ein gutes Waffeleisen haben?
Die Wattzahl des Waffeleisens ist nicht zwingend ein Qualitätsmerkmal. Klar ist aber: Der Wert beeinflusst, wie schnell das Waffeleisen betriebsbereit ist und der Teig eingefüllt werden kann. Zudem können Geräte mit größerer Leistung die gewünschte Backtemperatur konstanter halten. Ist weniger Teig im Waffeleisen (wie beispielsweise bei Modellen für Singles) reicht dafür oft einer niedrigere Leistung aus. Doppel-Waffeleisen brauchen entsprechend mehr Power, um unter der Haube goldbraune Waffeln zu zaubern.
Muss man ein Waffeleisen einfetten / worauf sollte man achten, damit die Waffeln nicht kleben bleiben?
Die meisten Waffeln sind ähnlich wie viele Bratpfannen so beschichtet, dass sich fertig gebackene Waffeln rückstandslos von den Platten oder aus dem Teigmulden lösen lassen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann vor den Backdurchgängen einige Tropfen neutrales Öl (z.B. Sonnenblumenöl) auf die heißen Platten träufeln und diese mit einem Silkonpinsel gleichmäßig verteilen. In unserem Test war das bei keinem Eisen notwendig. Möglicherweise funktioniert die Antihaft-Beschichtung nach einer gewissen nicht mehr ganz zuverlässig. In diesem Fall erspart etwas Öl das nervige Teigkrümel kratzen nach dem Backen.
Welche Teige eignen sich für Backen mit einem Waffeleisen?
Die gute Nachricht: Eine Bäckerlehre braucht es nicht, um einen geeigneten Teig für süße Waffeln herzustellen. Für das Grundrezept sollte neben Mehl, Zucker, Milch, Eiern und Butter noch Backpulver und Vanillezucker im Haus sein.
Grundrezept für 8 - 10 süße Waffeln
- 250 g Mehl
- 100 g Zucker
- 125 g weiche Butter
- 250 ml Milch
- 3 Eier
- 2 TL Backpulver
- 1 Päckchen Vanillezucker
Neben der süßen Variante können in Waffeleisen auch Teige für herzhafte Waffeln gebacken werden. Hier einfach den Zucker weglassen und eine Brise Pfeffer für den Pfiff hinzufügen. Zum Verfeinern eignen sich geriebener Käse, gehackte Frühlingszwiebeln, Kräuter oder Schinkenwürfel.
Wer vegane Ernährung bevorzugt, sollte diese Zutaten besorgen:
- 250 g Weizen- oder Dinkelmehl
- 2 EL Zucker oder Zuckerersatz wie Ahornsirup
- 300 ml Hafer-, Soja- oder Mandelmilch
- 50 ml Raps- oder Sonnenblumenöl
- Vanillezucker
- Backpulver
- 1 TL Apfelessig (für besonders fluffige Waffeln)
Der aus diesen Zutaten gemixte Teig reicht für ca. 6 Waffeln.
Wie reinigt man ein Waffeleisen richtig?
Egal, in welchen Ritzen und Scharnieren sich die Teigreste beim Backen verstecken: Versuchen Sie das Gerät niemals mit einem Werkzeug aus Metall zu reinigen. Die Edelstahlplatten, auf denen die Waffeln gebacken werden, sind zumeist antihaftbeschichtet. Greifen Sie also besser zu Zahnstochern aus Holz, wenn sich nach der Grundreinigung noch Teig am Waffeleisen versteckt. Um die Backplatten zu säubern, genügt etwas Küchenkrepp. Das Gehäuse lässt sich am besten mit einem feuchten Lappen abwischen.