Fast 20 Jahre lang lebte Adrian Brown als Mädchen – und fühlte sich zunehmend unwohl damit. Im September des vergangenen Jahres teilte er seiner Familie mit, dass er in Zukunft als Junge leben wolle. Für Adrian war das ein schwieriger Schritt: "Die Entscheidung hat mir Angst gemacht", erzählte der junge Mann aus Louisville im US-Bundesstaat Kentucky dem lokalen Fernsehsender Wave3. Doch auch seine Mutter stellte das Coming-Out vor Probleme.
"Es gibt kein Regelbuch dafür, was eine Mutter in einem solchen Fall tun soll", sagte Heather Green dem Sender: "Für mich war das Neuland." Sie habe ihrem Sohn zeigen wollen, dass sie seine Entscheidung nicht nur akzeptiere, sondern ihn dabei auch unterstütze: "Ich wollte es feiern." Da kam ihr die Idee mit dem Fotoshooting.
Baby-Fotoshooting zum 20. Geburtstag
Zu dem 20. Geburtstag ihres Sohnes organisierte sie ein Shooting, wie es viele werdende Eltern zum Beispiel veranstalten, um das Geschlecht ihres ungeborenen Kindes bekanntzugeben, oder um jeden Monat die Entwicklung ihrer Babys mit Bildern zu dokumentieren. Adrian liegt auf einem Kissen neben einem Teddybär – "es ist ein Junge" verkündet die Mutter stolz. "Du bist zweifellos der faszinierendste Mensch, den ich kenne, und ich werde immer dein größter Fan sein", schrieb Heather Green auf Facebook dazu.
In dem sozialen Netzwerk wurden ihre Bilder mittlerweile schon über 16.000 Mal geteilt, viele User loben sie für die Aktion. "Die Liebe einer Mutter kennt kein Geschlecht", schreibt ein Kommentator. Adrian könne sich glücklich schätzen, solch eine Mutter zu haben – viele in seiner Situation haben andere Erfahrungen mit ihren Eltern gemacht.
Adrian musste sich zunächst an die Idee gewöhnen, fand sie letztendlich aber doch ganz cool: "Als meine Mutter mir erzählte, dass sie mich in eine Decke einwickeln wollte, dachte ich zuerst, sie wäre verrückt", sagte er "USA Today". "Aber als wir damit angefangen haben, hatten wir viel Spaß und haben viel gelacht." Sein drei Jahre jüngerer Bruder übrigens habe ganz trocken auf das Coming-Out reagiert: "Er sagte nur: Dann musst du dein Namensschild auf der Arbeit ändern."
Quellen: The Washington Post, Wave3, USA Today, Facebook
