Wenn sie sonst keine Zeit hat ... Wie Sex mit einem Escort in der Mittagspause ist

Von Pascal Schaefers
150 bekommt der Escort Pascal für seine Dienste (Symbolbild)
150 bekommt der Escort Pascal für seine Dienste (Symbolbild)
© Christin Klose/Picture Alliance/DPA / Picture Alliance
Sex in der Mittagspause, weil die Kundin sonst keine Zeit hat? Aufregend, findet Escort Pascal Schaefers.

Für unser Treffen meldet sich Luisa am Montagvormittag. "Ginge es heute kurz nach Mittag, 14.15?" Sie hätte davor ein Lunchmeeting, nicht weit von ihrer Wohnung. Ich soll im Café Hallo sagen. Dann könnten wir zu ihr gehen. Ich erblicke sie durchs Fenster. Sie scheint Mitte 30 zu sein, sie trägt Jeans und Blazer. Luisa zwinkert mir zu: "Wir bestellen dir besser nichts, lass uns gleich gehen."

Luisa hatte mich bei Ok Cupid angeschrieben. "Eine Stunde kann ich bestimmt mal blocken. Letztes Jahr hat mir mein Terminkalender nur fünfmal Sex erlaubt. Das muss sich ändern." Sie hatte über Ecken von mir erfahren. Luisa arbeitet in einer internationalen Galerie und sieht auch in echt aus wie eine Klischee-Karrierefrau: streng zurückgekämmtes Haar, harte Gesichtskanten, trainierter Körper. Sie hat keine Zeit für Datinggeplänkel und Weintrinken mit potenziellen Lovern. "Deswegen dachte ich, dass jemand mit deiner Profession eine Option für mich ist", schrieb sie.

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"Ich fühle mich wie ein Dienstleister"

Der Gedanke, eine Frau gezielt in der Mittagspause zu befriedigen und dadurch ihre Produktivität im Job zu steigern, macht mich an. Als sie die Tür des Cafés öffnet, sehe ich, dass ihre Finger etwas zittern. Wir laufen dennoch professionell nebeneinander her und reden über den anstehenden Sex. "Dring erst in mich ein, wenn ich einige Male oral gekommen bin. Ich bin dann hochsensibel und komme sofort durch die kleinsten Penisstöße." Sie schmunzelt und schaut mich an. Ich fühle mich wie ein Dienstleister.

Hinter der Wohnungstür, einer dieser Neubauten, deren Fenster bis zum Boden reichen, überreicht sie mir das Honorar, 150 Euro. Es ist aufgeräumt, die Möbel sind weiß lasiert. Ich stelle mir vor, wir vögeln auf dem Boden vor der Glasfront, und die Nachbarn schauen zu. Mein Penis beginnt anzuschwellen. In ihrem Schlafzimmer ziehen wir uns aus. Luisa setzt sich auf ein Kissen, und ich lecke ihre überraschenderweise buschige Vagina. Es dauert einen Moment, bis sie das erste Mal kommt. Es folgen zwei, drei weitere Male. Mein Bart ist durchnässt. Sie legt sich zur Seite und öffnet die Beine. Ich soll in sie eindringen.

Ich tue es ganz langsam und spüre ihre starken Muskeln. Noch gar nicht ganz in ihr versunken, kommt sie lautstark und ruft: "Wieder raus!" Ich tue, wie mir befohlen. Die Situation erregt mich sehr. Nach einer Minute flüstert sie bestimmt: "Noch mal, komm." Luisa kommt wieder, stark und schwitzend, noch bevor ich ganz in ihr drin bin. Ich komme ungefragt, nachdem sie fertig ist, neben ihr liegend, ins Kondom. Luisa ist da schon dabei, sich wieder anzuziehen.

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