Dick Pics Mail an die Mutter - wenn Frauen sich für unerwünschte Penisfotos rächen

Dick Pics
Das 21-jährige Unterwäsche-Model Rebecca McGregor ist nicht interessiert an Fotos von Geschlechtsteilen fremder Männer
© Screenshot Instagram/_thelingeriephotographer
Was kann eine Frau tun, wenn fremde Typen ihr ungefragt Penisfotos schicken? Zum Beispiel eine Fotoausstellung mit dem unverlangt eingesandten Bildmaterial veranstalten. Oder es den Müttern der Männer weiterleiten.

Der Trend ist nicht neu, aber er hält sich beharrlich: Männer, die Frauen Fotos ihrer nackten Geschlechtsteile schicken. Vielen gerät es gar zur unangenehmen Angewohnheit - ohne zu merken, dass sie damit eher dem Typen im Trenchcoat ähneln, der im Park den Mädchen auflauert und vor ihnen den Mantel lüftet.

Es ist nicht bekannt, dass auch nur eine einzige Frau gerne mit derartigem Bildmaterial von fremden Männern versorgt wird. Nur folgerichtig, dass sich immer mehr von ihnen gegen den Penis-Selfie-Terror zur Wehr setzen. Neuester Fall: das 21-jährige Unterwäsche-Model Rebecca McGregor. Laut eigener Aussage erhält die Schottin mehrmals am Tag eindeutige Fotos von ihr unbekannten Verehrern, die zu allem Überfluss auch noch versehen sind mit eindeutigen Botschaften wie: "Ich bin 22 und sehe echt gut aus. Mein Penis ist groß und hart. Ich liebe dich."

Foto-Ausstellung: "A Lifetime of Dick Pics"

Was man als Frau dagegen unternehmen kann, hat Rebecca McGregor jetzt auf ihrer Facebook-Seite deutlich gemacht. Ein Post dokumentiert, wie sie das Nacktfoto eines gewissen "Glenn" an dessen Mutter weitergeleitet hat mit der Empfehlung: "Ich glaube, sie sollten mal mit ihrem Sohn darüber sprechen, wie man auf Frauen zugeht." McGregor findet diesen Ansatz nachahmenswert und fordert ihre Follower auf, in vergleichbarer Situation genauso zu reagieren.

Eine andere Möglichkeit, mit unerwünscht eingesandten "Dick Pics" umzugehen, zeigte die kalifornische Künstlerin Whitney Bell bereits im vergangenen Jahr auf: Sie veranstaltete eine Ausstellung mit allen Penisfotos, die ihr je geschickt wurden. Titel der Genital-Galerie: "I Didn't Ask for this: A Lifetime of Dick Pics".

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Netz rätselt: Hat dieses Supermodel etwas an?

"Wir müssen das als Belästigung betrachten"

Gegenüber "Vice" sagte Bell, dass "Dick Pics" durchaus sexy sein können - wenn sie denn von der Frau ausdrücklich angefragt werden. Würden sie jedoch ohne Vorwarnung im Postfach eintrudeln, möchte man sich als Empfängerin am liebsten die Augen ausstechen.

Es ging bei ihrer Aktion ausdrücklich nicht um Hass auf Männer oder Penisse, so Bell, im Gegenteil: "Mir gefällt ein schöner Schwanz. Was mir nicht gefällt, ist Belästigung. Und als solche müssen wir das betrachten. All diese Schwänze sind unerbeten. Sie wurden nicht angefordert. Ich habe auch schon persönlich nach 'Dick Pics' gefragt. Aber ich will nicht den Schwanz eines Typen sehen, den ich noch nie getroffen habe."

Dass nicht jeder Penisfoto-Versender mit klaren Ansagen der Empfängerinnen klarkommt, beweist allerdings abermals Rebecca McGregor mit einem aktuellen Screenshot, den sie bei Instagram gepostet hat: "Du bist ein Drecksweib und ich hoffe, du wirst vergewaltigt", schreibt dort ein User namens dennis_prager als Reaktion auf McGregors Aufruf. Die Schottin reagiert gelassen: Das männliche Ego sei nun mal "eine zerbrechliche Angelegenheit".