Es kostet ihn sichtlich Anstrengung, die Worte über die Lippen zu bekommen. Erst vor Kurzem haben ihm Ärzte den Beatmungsschlauch entfernt. Doch Elias Hashimi will sich bei allen für die unglaubliche Unterstützung bedanken, die ihm nach seinem schweren Unfall widerfahren ist. In einem knapp zweiminütigen Video bedankt sich der 28-Jährige aus dem Krankenbett heraus für die unglaubliche Welle der Hilfsbereitschaft.
"Viele Grüße an alle, die mich kennen. Und auch die, die mich nicht kennen. Die meine Story gelesen haben. Aber trotzdem dazu beigetragen haben, mich zu unterstützen, mir dabei zu helfen, hier raus zu kommen", sagt er mit leiser, heißerer Stimme. "Ich danke euch vielmals. Danke für die Unterstützung, die ich von euch allen bekommen habe. Danke für einfach alles. (...) Es tut mir leid, dass ich nicht so gut reden kann. Die Story, die mir widerfahren ist, ist halt ziemlich schwer."
Spendenaufruf auf "Go Fund Me" erlangt Rekordstatus
Elias muss immer wieder kleinere Pausen machen beim Sprechen, so sehr strengt es ihn an. Er habe bis vor Kurzem noch einen Unterstützungsschlauch gehabt, damit er "richtig atmen" konnte. Auch, wenn dieser jetzt weg ist, so falle ihm das Reden noch ziemlich schwer. Mit den Worten "Ich danke euch für eure Unterstützung und hoffe weiter auf eure Unterstützung. Vielen Dank, Leute" beendet Elias die Videobotschaft.
Unfall in Thailand mit schweren Folgen
Der Informatikstudent war vor rund vier Wochen gemeinsam mit zwei Freunden im Thailand-Urlaub mit dem Auto verunglückt. Zwei Tage lang lag er im Koma, musste mehrfach operiert werden. Aufgrund der katastrophalen hygienischen Bedingungen erlitten seine Wunden und Organe Infektionen. Das Problem: Elias hatte keine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen. Neben der teuren Behandlung muss die Familie daher auch den Transport nach Deutschland bezahlen. Um das Geld zusammenzubekommen, richtete der Bruder von Elias auf "Go Fund Me" eine Spendenaktion ein. Mehr als 6000 Menschen beteiligten sich an der Kampagne. Auch Prominente wie Kool Savas, Haftbefehl oder Jan Leyk beteiligten sich und baten ihre Social-Media-Follower um Unterstützung. In nur fünf Tagen kamen mehr als 150.000 Euro zusammen – ein absoluter Rekord.
Die Familie von Elias zeigt sich auf der Facebook-Seite "Help for Elias" überwältigt von der Hilfsbereitschaft. "Liebe Freunde, nach den wirklich extrem aufregenden letzten Tagen haben wir gemeinsam das unfassbare erreicht. 6222 Menschen haben in fünf Tagen 153.019 Euro gespendet. Jedem einzelnen von Euch gebührt unser Dank. Auch wenn diese Spendenkampagne nun vorbei ist, so werden wir Euch trotzdem weiterhin auf dem Laufenden halten und über Elias Genesung berichten", heißt es.

Das Geld, welches am Ende übrig bleibt, will die Familie weiter spenden. "Wir werden dann gemeinsam mit Euch hier entscheiden, wofür wir das Geld spenden wollen", heißt es. "Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg und als allererstes müssen wir Elias jetzt gesund und munter zurück in die Heimat bringen. Danach warten mindestens ein Jahr Reha auf ihn, um ihn wieder fit zu bekommen."

Aktuell wachen der Schwager seines Bruders, seine Eltern und seine Schwester an Elias‘ Krankenbett. Langsam erholt er sich von der Infektion. Doch er hat noch immer eine unbehandelte Fraktur der Lendenwirbelsäule. Wann Elias wieder nach Hause kann, ist noch unklar. "Die Ärzte glauben, dass er bereits Ende dieser Woche operiert werden kann", so Elias' Bruder Mohamed gegenüber dem stern. "Allerdings haben wir noch nicht entschieden, ob wir die Operation vor Ort machen lassen oder ihn vorher nach Deutschland bringen. Sein größter Wunsch ist es natürlich, so schnell wie möglich nach Hause zu kommen."