Ob eine Hochzeit klein oder groß gefeiert wird, entscheiden die Brautleute nach ihren privaten Vorstellungen: Welche familiären Verpflichtungen und Traditionen gibt es? Wie erträumt man sich die eigene Heirat? Wie viel Geld steht für den großen Tag zur Verfügung? So unterschiedlich die Entscheidungen aber auch ausfallen, lässt sich dennoch keine goldene Weisheit herausziehen, wie etwa: Wenn alles Profis machen, kann nicht schiefgehen. Oder: Wenn im kleinen Kreis gefeiert wird, ist das ein Selbstgänger. Oder: Mit kirchlicher Trauung wird es auf jeden Fall romantischer.
Unserem Leseraufruf folgten etliche Facebook-User, indem sie direkt in den Kommentaren ihre Herzen ausschütteten und zum Teil von Vorfällen auf ihrer Hochzeit berichteten, die man sich so gar nicht ausdenken kann. Wir setzen daher unsere Sammlung mit Katastrophenberichten fort, die manchmal schaurig-schön sind und manchmal eine Flut übergroßen Mitgefühls heraufbeschwören.
Horrorstorys aus Facebook-Kommentaren
Marina M. schreibt:
Kurz bevor ich letztes Jahr geheiratet habe, hatte meine Mama von meiner Schwiegermutter die Handynummer haben wollen, um mit ihr etwas zu klären (es war die heimliche Organisation einer Stretchlimo für meinen Mann und mich). Sie hat ihr also eine SMS getippt, um was es geht und wer sie ist (Brautmutter), da sich unsere Familien nicht kannten (wir wussten es endet in einer Katastrophe...). Meine Schwiegermama hat ihr eiskalt einfach nicht geantwortet. Also gut, der Hochzeitstag kam, und wir trafen uns alle vor dem Standesamt. Meine Eltern sagten zu der Familie meines Mannes Hallo – und wurden außer von meiner Schwägerin ignoriert. So ging es beim Hochzeitsmahl weiter, niemand sprach ein Wort. Es war Totenstille beim Essen und beim Kuchen. Dem Himmel sei Dank, dass ich im 8. Monat schwanger war und die Ausrede hatte, dass mir alles weh tut und ich heim will. 🙈 Was für ein Scheißtag das doch war!
Sibill K. hat sich über die Zeremonie gewundert:
Ich war mal auf einer Hochzeit, auf der der Pfarrer vergessen hat, Braut und Bräutigam zu trauen und stattdessen eine ellenlange Predigt gehalten hat, bis die Brautmutter eingeschritten ist. 😂
Christiane B. erinnert sich:
Meine Schwester hat an meiner Hochzeit allen Anwesenden verboten zu fotografieren, angeblich würden wir das nicht wollen. Wovon wir gar nichts wussten. Aus diesem kühlen Grunde gibt es kein einziges Hochzeitsfoto von uns. Aber wir sind trotzdem seit 35 Jahren glücklich verheiratet, auch ohne Bild. Meine Schwester allerdings haben wir verstoßen ... aber das hat noch viele andere Gründe.

Andrea P. hatte ein Tanten-Problem:
Oh je, da tun sich Abgründe auf! 🙈 Von meiner Hochzeit vor zehn Jahren ist meine Tante beleidigt vorm Essen abgedampft. Kaum einer der Gäste in der Kirche hatte Augen für die Braut, nur für meine Tante: eine verwaschene schwarze Schlabberhose, weißes Shirt, nicht geschminkt, strähnige Haare, jeder lästert. Und dann kommt sie und will mir die ganze Zeit unters Brautkleid schauen, was ich für Schuhe trage, weil sie weiß, dass ich eher Sneaker trage. Und ich so zu ihr: "Naja, du hättest dir auch was Passenderes anziehen können." Sie antwortet allen Ernstes: "Wieso?" Ich hab nur gemeint: "Ja, sorry, aber auf einer Hochzeit weiß man schon, dass man sich festlich kleidet und zurechtmacht." Und dann war sie weg. Tja, danach war Funkstille. 😂
Daniela H. glaubt, Warnsignale übersehen zu haben:
Bei uns gab es schon vor der Hochzeit Probleme. Der Lkw, der mein Kleid transportiert hat, verunglückte und alle Brautkleider sind auf der Autobahn verbrannt. Unsere wunderschöne Location wurde uns drei Monaten vorher abgesagt, weil die Stadt den Pachtvertrag nicht verlängert hatte. Ersatzkleid kam, neue Location gefunden, aber dann Stress mit der Wirtin, die sich ständig einmischte, wo wer sitzt, was wer tut. Unsere Floristin musste ihren Mann zum Dekorieren schicken, weil sie krank war. Außerdem war es so heiß, dass keiner Lust hatte, sich überhaupt zu bewegen und unsere Torte hat dadurch sehr gelitten. Vielleicht hätten wir es als Warnung sehen sollen. Gehalten hat die Ehe nicht.
Jenny E. hatte ihr Timing nicht im Griff:
Bei der standesamtlichen Hochzeit war ich im 8. Monat schwanger (wir haben im Ausland geheiratet – hat alles etwas länger mit den Papieren gedauert). Wir haben die Feier dann extra für ein Jahr später geplant, weil ich doch auch gerne einen Schluck Wein trinken wollte und auch ins bereits ausgesuchte Kleid passen wollte ... jooooo, bei der Feier ein Jahr später war ich dann wieder schwanger. Im 3. Monat. Hochzeitsreise gab's bisher keine. Aber der Rasselbande geht's prima.
Christina R. hatte das gleiche Glück:
Unsere Hochzeit war super durchgeplant und organisiert, nur die Familienplanung war schlampig. Ich hab mich geärgert, dass ich meine mühevoll gesucht und gefundenen Brautschuhe nicht mehr tragen konnte, weil meine Füße Ende des 6. Monats leider nicht mehr in die Schuhe passten. Der kleine Störenfried wird in drei Wochen 15 und wir haben es alle überlebt. Nur das mit der Hochzeitsreise, das müssen wir noch nachholen. 😂 😂
Ici S. ist nicht satt geworden:
Ich hatte mal so Kolhldampf nach einer Hochzeit. Es gab viel zu wenig zu Essen für die Anzahl der Gäste. Und schnell abhauen kannst du ja auch nicht. Wäre auch blöd für die Gastgeber. Also, fast verhungern, sich davonschleichen und sich an der nächsten Ecke 'nen Gyros Teller reinpfeiffen ...
Bianca K. musste Spontaneität beweisen:
Unsere Location hat uns 2 Tage vor der Hochzeitsparty mitgeteilt, dass sie insolvent sind und die Feier nicht stattfinden kann. Wir haben freitags standesamtlich geheiratet, waren mit der Familie in einem Restaurant essen. Nach den Feierlichkeiten sind wir mit ein paar Freunden in die neue Location (Gott sei Dank konnten wir dank des Einsatzes eines Freundes auf unser Stadt-Theater ausweichen), haben alles, was wir brauchten, Essen, Getränke etc., selber besorgt und bis spät abends alles für den nächsten Tag vorbereitet.
Via WhatsApp und Anrufen mussten wir dann noch 220 Gästen mitteilen, dass sich die Location geändert hat und es stand noch jemand vor der alten Location, falls sich Gäste dorthin verirren, damit er mitteilen konnte, wo die neue Location ist. Wir hätten fast keine Hochzeitstorte gehabt, da alles im Preis inbegriffen war bei der alten Location, die uns dann aber die Eltern unserer Freunde bis tief in die Nacht noch gebacken haben und sie war köstlich!!! Im Stress habe ich sogar vergessen, einen Brautstrauß zu kaufen. Den habe ich dann mit meiner Mutter abends um halb 7 noch besorgt. Es war super stressig, alles was man Monate vorher geplant hatte, wurde innerhalb von zwei Tagen umgeworfen. Aber alles in allem war am Ende alles perfekt und wir glücklich! Und nach einem Jahr kann man dann auch schon fast drüber lachen.
Sina M. S. wurde nicht erkannt:
Damals, auf der Hochzeit eines Großcousins, durften mein Bruder und ich NICHT mit aufs Hochzeitsfoto, weil wir laut seiner Schwiegermutter nicht zur Familie gehörten. Meine Mutter hingegen war mit auf dem Bild. Fand ich als Kind damals echt blöd! Aber nun ja, ich glaube, dass die Dame überhaupt nicht wusste, zu wem wir gehören ...
Nadine H. hat Kinder vermisst:
Wir waren mal auf einer Hochzeit eingeladen, auf der Kinder ausgeladen waren. Fand ich irgendwie merkwürdig. Gut, muss jeder für sich selbst entscheiden, aber für mich persönlich gehören Kinder in jedem Fall dazu! Was ist denn das sonst für eine Familienfeier ohne Kinder?
Nadine H. saß nicht schön:
Oha, die Hochzeit meines Schwagers war eh 'ne Farce. Ist auch glücklicherweise schon wieder geschieden. Bei der "Traumhochzeit" bekamen wir als Bruder des Bräutigams einen tollen exklusiven Sitzplatz beim Essen. Wir saßen so weit vom Brautpaar weg, dass wir sie noch nicht einmal sehen konnten. Hatte auch seine Vorteile ...
Janina S. K. hat das ebenfalls erlebt:
Wir auch bei der Hochzeit eines engeren Familienmitglieds meines Mannes. 😂 Wurden zu Wildfremden bei der Tür hingesetzt, kam schon 'ner Ausladung gleich. 😅 Amüsieren tun wir uns bis heute, Kontakt wurde letzten Endes abgebrochen, weil sie mich überall blockierte ... direkt, nachdem mein Mann mir einen Heiratsantrag gemacht hatte. 😂
Nici D. erlebte ein überraschendes Ende:
Wir waren mal zu einer kirchlichen Hochzeit eingeladen. Um 15:30h wurde uns nichts zu trinken mehr serviert. Der Bräutigam hatte das veranlasst und die "Party" für beendet erklärt. Alle Gäste durften dann gehen. Die Familie kam 600 km gefahren, hatte sich extra fürs ganze Wochenende in eine Ferienwohnungen eingemietet und stand damals wie 'n Ochse vorm Berg, als es hieß, die Party sei vorbei. Werde ich nie vergessen.
Wibke R. war aus anderen Gründen erstaunt:
Ich war mal auf einer kirchlichen Hochzeit mit anschließender Feier, da waren 70 Prozent der Gäste eine halbe Stunde nach dem Abendessen weg – Schalke hatte gespielt!