Wissen Hand aufs Herz

Es gibt Situationen, in denen kommt man nur schwer drumherum, seinem Chef die Wahrheit zu sagen. Etwa wenn man als Kanalbauer eingestellt wird und feststellt, dass man an Platzangst leidet. Oder wenn man im Tierheim arbeitet und eine Katzenhaar-Allergie bekommt. In solchen Fällen sind die eigentlich privaten Probleme kaum mit dem Beruf vereinbar. Früher oder später muss man sie vor dem Vorgesetzten ansprechen.

Es gibt aber auch Situationen, in denen es nicht so klar ist. Dann, wenn sich private Probleme nicht so unmittelbar mit der Arbeit überlagern. Dazu gibt es unzählige Beispiele. Es fängt bei kleinen Dingen an: Man hat die Nacht durchgefeiert und ist bei Arbeitsbeginn völlig übermüdet. Man hat Liebeskummer und kann sich nicht konzentrieren. Man hat Schulden und weiß nicht, wie man über die Runden kommen soll. Und es hört bei großen Dingen auf: Ein Verwandter ist gestorben und man ist Gedanken bei ihm und nicht bei der Arbeit.

Natürlich gibt es für viele solcher Fälle häufig eine simple Lösung: krankschreiben lassen. Man ist schließlich nicht verpflichtet, dem Chef zu sagen, warum man zuhause bleibt und findet fast immer irgendeinen Arzt, der einem wohlgesonnen ist. Die Frage ist nur, ob das wirklich eine gute Lösung ist? Ist es nicht viel besser für die Arbeitsbeziehung, ehrlich zu sein? Was meint Ihr?

Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Hattet Ihr schon mal Liebeskummer und habt Euch krankschreiben lassen? Habt Ihr Eurem Chef gebeichtet, dass Ihr mit Alkohol am Steuer erwischt wurdet und deshalb jetzt immer nach der Arbeit an der Bushaltestelle steht? Oder habt Ihr Euren Kollegen gestanden, dass Ihr nicht mehr mit ihnen in die Kantine geht, weil Ihr zu viele Schulden habt?