USA Kellnerin bepöbelte Gäste, weil sie zu wenig Trinkgeld gaben

USA: Kellnerin bepöbelte Gäste, weil sie zu wenig Trinkgeld gaben
Zehn Dollar Trinkgeld waren einer Kellnerin aus den USA nicht genug
© asiseeit/Getty Images
Eine Kellnerin aus den USA war wegen ihres zu geringen Trinkgeldes so frustriert, dass sie die Kunden bepöbelte. Einer schießt nun bei Imgur zurück.

Wer regelmäßig Essen geht oder bestellt, überlegt jedes Mal aufs Neue: Wie viel Trinkgeld soll ich der Bedienung geben? Laut FDP-Chef Christian Lindner sind zwei Euro schon großzügig. Die gibt er dem Pizzalieferanten immer, wenn er etwas bestellt. Das gab er jüngst in der ARD-Sendung "Hart aber fair" zu.

In den USA hätte eine solche Äußerung vermutlich eine Welle der Empörung ausgelöst. Schließlich sind Servicekräfte in den Staaten auf das Trinkgeld angewiesen, weil es Hauptbestandteil des Gehaltes ist. Deshalb ist es auch normal, dass man bei Restaurant-Besuchen etwa 15-20 Prozent gibt. Aber selbst wenn man sich daran hält, heißt das nicht automatisch, dass die Bedienung damit auch zufrieden ist. Das erfuhr Imgur-User Noctynight am eigenen Leib, wie er auf der Community-Seite erzählte. 

"Such dir ein anderes Restaurant"

Dabei sollte es eigentlich ein schöner Abend werden. Er hatte ein Date und führte es in ein schönes Restaurant aus. Es lief auch zunächst alles gut. Das Essen sei großartig gewesen, die Bedienung freundlich und seiner Begleitung habe es auch gefallen. Doch dann kam die Rechnung. 

"Ich hatte mir zwar zuvor im Internet die Preise angeguckt, hatte aber vergessen, das Trinkgeld drauf zu rechnen (in den USA werden Steuern und Trinkgeld immer nachträglich draufgerechnet, Anm. d. Red.)", schreibt Noctynight. Deshalb sei es damit auch knapp geworden. Seine Begleitung gab aber zum Glück etwas dazu und so gaben sie bei einer Rechnung von 70 Dollar zehn dazu. Das sind 14 Prozent Trinkgeld. 

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© iStock / Getty Images Plus
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Die Kellnerin habe das zunächst auch "mit einem Lächeln" entgegengenommen. Nach kurzer Zeit kam sie aber zurück und fragte, ob sie nicht zufrieden waren. "Sie tat das aber in einem so unfreundlichen Ton", so der Imgur-Nutzer. "Das Schlimmste, was sie sagte, war: 'Wenn du dir das Trinkgeld nicht leisten kannst, dann schlage ich vor, dass du in Zukunft in ein passenderes Restaurant gehst.'" 

Noctynight und sein Date seien auf die Äußerung gar nicht eingegangen, weil ihnen die Situation ziemlich unangenehm gewesen sei. Schließlich habe die Hälfte der Gäste ihren Aufstand mitbekommen. Deshalb verließen die beiden auch umgehend das Restaurant, um eine weitere Eskalation zu verhindern. 

User hinterfragt das Verhalten der Kellnerin

Letzten Endes verstehe er zwar, warum sich die Bedienung aufrege, aber die Art und Weise sei nicht in Ordnung gewesen: "Kellnern ist ein harter Job. Es gibt nervige Gäste und Kollegen. Die Bezahlung ist schlecht. Besonders schlimm ist es dann, wenn im Privatleben nicht alles rund läuft. Dennoch rechtfertigt das nicht, einen Kunden wegen niedrigen Trinkgelds während der Arbeit anzupöbeln", sagt Noctynight abschließend.

In der Community bekam er für seine Worte viel Zustimmung. Allerdings ist dennoch fraglich, warum der User im Vorfeld vergessen hat, das Trinkgeld auf die Preise draufzurechnen. Das weiß in den USA eigentlich jeder – zumal er, wie er es geschrieben hat, selbst in der Gastronomie gearbeitet hat.

rpw