Politik Nazis im Hörsaal?

Politik: Nazis im Hörsaal?
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»Das ist ein Nazi. Das vergessen die meisten Leute, wenn die Leute über Heino reden«, sagte Jan Delay vor Kurzem in einem Interview über den 75-jährigen Musiker. Der wehrte sich prompt mit einer Anzeige. Nazivergleiche haben seit einiger Zeit Hochkonjunktur und sind gerade in der Ukraine-Krise schnell bei der Hand. Aber was tun, wenn die Nazis kein rhetorisches Mittel sind und keine alten Männer, die Lieder nachsingen – sondern mit einem ganz real in derselben Univorlesung sitzen?

Viele deutsche Hochschulen haben ein Problem mit rechten Studenten. Nicht mit den ewig gestrigen Burschenschaften, sondern mit handfesten NPD-Anhängern. Als die Uni Potsdam kürzlich einem Studenten die Zulassung zur Prüfung verweigern wollte, der sein dafür verpflichtendes Praktikum in der NPD-Parteizentrale gemacht hatte, klagte dieser dagegen. Und das Potsdamer Verwaltungsgericht gab ihm Recht. An anderen Unis wurden rechtsextreme Studenten von linksextremen Kommilitonen zwangsgeoutet oder gleich mit Farbbeuteln beworfen.

Habt oder hattet Ihr Neonazis in euren Unikursen? Wie wurde damit umgegangen? Wie sollte die Uni eurer Meinung nach damit umgehen? Ist auf eurer (jetzigen oder ehemaligen) Uni ein Rechter zwangsgeoutet worden? Für eine NEON-Geschichte suchen wir Studenten oder Ex-Studenten, die damit Erfahrungen gemacht haben. Ihr könnt auch anonym unter diesem Artikel schreiben, was ihr erlebt habt.