Äthiopien hatte das 145 Meter hohe und 1,8 Kilometer lange Wasserkraftwerk im Westen trotz scharfer Proteste anderer Nil-Anrainer gebaut. Addis Abeba argumentiert, die Talsperre sei unerlässlich für seine Versorgungssicherheit. Im Februar 2022 wurde dort erstmals Strom produziert. Bislang hat die Anlage aber noch nicht ihre volle Kapazität erreicht.
Mit einer Speicherkapazität von 74 Milliarden Kubikmetern Wasser und einer Leistung von mehr als 5000 Megawatt wäre der Damm die bedeutendste Wasserkraftanlage Afrikas. Sie liegt im Norden Äthiopiens, rund 30 Kilometer von der Grenze zum Sudan entfernt. Das Gerd-Projekt hatte zu erheblichen Spannungen mit den nördlichen Nil-Anrainern Sudan und Ägypten geführt, die ihre Wasserversorgung bedroht sehen.