Problemflieger 737 MAX Boeing zahlt Witwer von Absturzopfer mehr als 28 Millionen Dollar

Nach dem Absturz einer Boeing 737 MAX in Äthiopien untersuchen Ermittler im März 2019 die Wrackteile an der Absturzstelle
Nach dem Absturz einer Boeing 737 MAX in Äthiopien untersuchen Ermittler im März 2019 die Wrackteile an der Absturzstelle
© Jemal Countess
Beim Absturz einer Boeing 737 MAX war 2019 unter den 157 Todesopfern auch eine Frau aus Indien. Nun hat ein Gericht in Chicago geurteilt, wie viel Geld ihrem Witwer zusteht.

Gut sechseinhalb Jahre nach dem Absturz einer Boeing-Maschine vom Typ 737 MAX in Äthiopien ist der Flugzeugbauer zu einer Millionen-Entschädigung verurteilt worden. Boeing muss dem Witwer einer getöteten Frau aus Indien 28,45 Millionen Dollar (rund 24,5 Millionen Euro) Schmerzensgeld zahlen, wie die Geschworenen am Mittwoch zum Abschluss eines Zivilprozesses in Chicago urteilten. Der Kläger äußerte sich "zufrieden" mit dem Urteil.

Bei dem Crash von Ethiopian-Airlines-Flug ET302 am 10. März 2019 waren insgesamt 157 Menschen ums Leben gekommen, darunter fünf deutsche Staatsbürger. Mit den Hinterbliebenen eines zweiten Absturzopfers – einer Frau aus Kenia – hatte sich Boeing zuvor außergerichtlich geeinigt. Die Kläger warfen Boeing unter anderem Fahrlässigkeit und eine Mitverantwortung für den Tod der Frauen vor.

Zeitweises Flugverbot für Boeing 737 MAX

Nach dem Absturz wurde ein weltweites Flugverbot für Maschinen vom Typ Boeing 737 MAX verhängt. Wenige Monate zuvor, im Oktober 2018, war bereits eine Boeing desselben Typs vor der indonesischen Insel Java abgestürzt, alle 189 Insassen kamen ums Leben.

Untersuchungen zu den beiden Abstürzen ergaben, dass es bei der 737 MAX unter anderem ein Problem mit der Stabilisierungssoftware MCAS und Mängel bei der Ausbildung von Piloten gab. Boeing hat die Software inzwischen überarbeitet.

Das Flugverbot stürzte Boeing zwischenzeitlich in eine tiefe Krise. Es wurde ab Ende 2020 schrittweise wieder aufgehoben.

AFP
tkr

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