In Moskau ist der Berufungsprozess im Fall der verurteilten Sängerinnen der russischen Punkband Pussy Riot fortgesetzt worden. Die drei Musikerinnen Marina Alechina, Jekaterina Samuzewitsch und Nadeschda Tolokonnikowa wollen die Revision ihrer Verurteilung zu zwei Jahren Lagerhaft wegen Rowdytums erreichen. Sie waren Mitte August verurteilt worden, weil sie im Februar in einer Moskauer Kathedrale ein "Punkgebet" gesungen und den Rückzug des damaligen Ministerpräsidenten und jetzigen Staatschefs Wladimir Putin aus der Politik gefordert hatten.
Der Berufungsprozess war Anfang Oktober vertagt worden, weil Samuzewitsch sich von ihrer Anwältin trennte. Die Verteidigung der Frauen geht nicht davon aus, dass die Berufung Erfolg hat, sondern rechnet maximal mit einer Reduzierung der Strafe.