Vor allem in der Industrie sind die Aussichten trüb: Dort wollen 41 Prozent der befragten Unternehmen Stellen abbauen, neue Arbeitsplätze will nur etwa jede siebte Industriefirma schaffen.
Auch die Investitionen dürften zurückgehen: Nur 23 Prozent der Unternehmen wollen laut Umfrage im kommenden Jahr mehr investieren als 2025. 33 Prozent wollen hingegen weniger investieren. "Damit verschärft sich die Investitionskrise in Deutschland", prognostizieren die IW-Forschenden. Eine über fünf Halbjahre anhaltende Phase negativer Investitionserwartungen habe es bei der IW-Konjunkturumfrage seit dem Start der bundesweiten Erhebung nicht gegeben.
Regional gehen die Geschäftserwartungen dabei weit auseinander. Optimismus herrscht der Umfrage zufolge im Norden und in Bayern, wo viele Betriebe für 2026 mit steigender Produktion rechnen. Im Rest des Landes überwiegt schlechte Stimmung – besonders im Nordosten: Hier erwartet fast die Hälfte der Unternehmen einen Rückgang der Produktion, nur 17 Prozent rechnen mit besseren Geschäften.
"Stellenabbau statt Wirtschaftswende: Die Unternehmen leiden unter dem großen geopolitischen Stress", kommentierte IW-Konjunkturexperte Michael Grömling die Umfrageergebnisse. Dazu kämen hausgemachte Standortprobleme – hohe Kosten für Energie, Sozialversicherungen und Bürokratie. "Ohne staatliche Reformen wird es immer unwahrscheinlicher, dass die milliardenschweren Sonderprogramme der Bundesregierung die erhoffte und notwendige Wirkung entfalten."