Tags zuvor hatte Hisbollah-Chef Naim Kassem gegen die Entwaffnung seiner Miliz gewettert. Wer dies verlange, diene "dem israelischen Projekt" sagte Kassem in einer Fernsehansprache anlässlich des ersten Jahrestages der gezielten Tötung des hochrangigen Kommandeurs Fuad Shukr durch Israel.
Den US-Gesandten Tom Barrack beschuldigte Kassem, den Libanon "einzuschüchtern". Barrack setze Drohungen ein, um "Israel zu unterstützen". Barrack hatte am Montag nach einem Treffen mit dem libanesischen Regierungschef Nawaf Salam in Beirut auf die Entwaffnung der Hisbollah gedrängt.
In dem Krieg zwischen Israel und der pro-iranischen Miliz war im November eine Waffenruhe vereinbart worden. Der Libanon beklagt jedoch Verstöße Israels gegen die Waffenruhe. Israel machte die Entwaffnung der Hisbollah zur Bedingung für das Einstellen der Attacken auf den Libanon. Im Gegenzug für eine Entwaffnung der Hisbollah drängte der Libanon aber nach Angaben aus Regierungskreisen auf Garantien für einen vollständigen Abzug Israels.
Die Hisbollah hatte unmittelbar nach dem Beginn des durch den Angriff der mit ihr verbündeten radikalislamischen Hamas auf Israel ausgelösten Gaza-Krieges im Oktober 2023 mit verstärktem Raketenbeschuss auf Israel begonnen. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen auf Ziele im Libanon und schließlich mit einer Bodenoffensive.