Zwischen 2010 und 2024 wurden den Angaben zufolge mindestens 241 Frauen hingerichtet, davon 114 wegen Mordes und 107 wegen Drogen. Von den wegen Mordes hingerichteten Frauen waren laut IHR 70 Prozent zuvor wegen der Tötung ihres Ehemanns oder Partners verurteilt worden waren, häufig im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt oder sexuellem Missbrauch. Viele der Frauen handelten "aus Verzweiflung" erklärte die Organisation.
Im islamischen Recht im Iran gilt das Prinzip der Vergeltung. So muss ein Mord mit dem Verlust eines anderen Lebens "bezahlt" werden - es sei denn, die Familie des Opfers vergibt oder akzeptiert eine Ausgleichszahlung. Diese Regel bedeute, dass das iranische Rechtssystem das Vorkommen von Gewalt innerhalb der Familie "selten als mildernde Umstände ansieht", erklärte Iran Human Rights.
Menschenrechtsaktivisten zeigen sich besorgt über die steigende Zahl von Hinrichtungen im Iran. Sie vermuten, dass die islamischen Behörden die Todesstrafe vor allem nach den Massenprotesten in 2022 zur Einschüchterung der Bevölkerung einsetzt. Laut der Organisation IHR wurden allein im Oktober des vergangenen Jahres 166 Hinrichtungen vollstreckt - was einen Rekord für einen einzigen Monat darstellte.