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BioNTech liefert Impfstoff-Produktionsanlagen nach Afrika
BioNTech will im kommenden Jahr mit der Herstellung von Impfstoffen in Afrika starten. Der Aufbau der ersten mRNA-Produktionstätte soll Mitte 2022 beginnen, wie das Mainzer Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Bei einem Treffen am Standort Marburg präsentierte Biontech die neuartigen Produktionsanlagen, in Anwesenheit des Chefs der Weltgesundheitsorganisation WHO, der Präsidenten des Senegal, Ruandas und Ghanas. Auch Entwicklungsministerin Svenja Schulze wr vcor Ort. Ugur Sahin, Vorstandsvorsitzender von Biontech, sagte: "Die Innovation, die wir entwickelt haben, folgt dem elementaren Prinzip der Verringerung der Komplexität durch Kopieren der Produktionseinheiten und deren Übertragung an einen anderen Ort." Die von Biontech entwickelten "BioNTainer" sollen für die Herstellung verschiedener mRNA-Impfstoffe ausgerüstet sein wie für das Covid-19-Vakzin der Firma und ihres Partners Pfizer, aber auch für die Malaria- und Tuberkuloseimpfstoffe von Biontech, die noch in der Entwicklung sind. Die Anlage besteht aus insgesamt zwölf Containern von je zwölf Metern Länge. Ziel ist die Herstellung des Wirkstoffs sowie des abfüllfertigen, formulierten Impfstoffs. Eine Anlage soll zunächst eine Produktionskapazität von beispielsweise bis zu 50 Millionen Dosen des Covid-Impfstoffs pro Jahr haben. Die Abfüllung und Verpackung sollen Partner vor Ort übernehmen. Der Produktionsbeginn wird zwölf Monate nach Lieferung der "BioNTainer", so erwartet das Unternehmen. Geplante Partnerländern sind der Senegal, Ruanda und gegebenenfalls Südafrika, ein neues Projekt in Ghana soll die Herstellung mit Kapazitäten zur Abfüllung und Verarbeitung unterstützen. Noch importiert Afrika 99 Prozent seiner Impfstoffe. Rund 11,5 Prozent der Menschen auf dem Kontinent sind laut Portal Our World in Data vollständig gegen Covid-19 geimpft.