Starward Warum australischer Whisky gerade für Aufsehen sorgt

Der Starward Left-Field ist ein Alltags-Whisky, den man entspannt zum Essen trinken kann.
Der Starward Left-Field ist ein Alltags-Whisky, den man entspannt zum Essen trinken kann.
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Whisky aus Australien ist bislang nur eine Nische. Das möchte David Vitale aus Melbourne ändern: Mit Starward Whisky setzt er auf vollmundigen Geschmack und weinselige Aromen.

Schottland galt in Sachen Whisky lange Zeit als das Maß aller Dinge. Egal ob man rauchige, fruchtige oder torfige Abfüllungen bevorzugt, von Islay bis zur Speyside werden alle Geschmäcker bedient. Doch in den vergangenen Jahren rückten zunehmend auch andere Nationen in den Fokus: Viel Aufmerksamkeit zieht Japan auf sich, auch Whisky aus Dänemark und Deutschland haben mittlerweile eine treue Anhängerschaft.

Australien ist dagegen bislang vorrangig für seine vielfältigen Weine bekannt. Doch nun will Down Under auch verstärkt in der globalen Whisky-Szene mitmischen - und versucht dafür beide Welten zu vereinen. Und niemand verfolgt diesen Ansatz so radikal wie David Vitale, der Gründer der Starward Distillery aus Melbourne. Die Metropole im Süden des Kontinents ist geprägt von einer innovativen Food- und Bar-Szene und bringt als eine Art Schmelztiegel das kulinarisch Beste vieler Kulturen zusammen.

Das Fass macht den Unterschied

Vitale will der Spirituosenkategorie einen eigenen Stempel aufdrücken, indem er besondere Fässer zur Reifung verwendet. "Wir reifen unsere Whiskys komplett in ehemaligen Weinfässern", erklärt Vitale. "Das macht uns besonders." Tatsächlich ist dieser Ansatz ein Statement. Whisky lagert üblicherweise in frisch ausgekohlten Eichenfässern (Bourbon) oder ehemaligen Bourbon-Fässern (Scotch). Zwar ist ein Finish, also ein kurzes Nachreifen kurz vor Abfüllung, in Weinfässern durchaus verbreitet. Aber so radikal über das gesamte Produkt-Portfolio geht bislang kein anderer vor. Die Fässer stammen übrigens aus einigen der führenden australischen Weinregionen, etwa dem Barossa Valley und dem Yarra Valley.

Starward-Gründer David Vitale will aus Australien heraus die Whisky-Welt aufwirbeln - und setzt dafür auf eine weinselige Note.
Starward-Gründer David Vitale will aus Australien heraus die Whisky-Welt aufwirbeln - und setzt dafür auf eine weinselige Note.
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Vitales Ambitionen sind groß, das verdeutlicht schon der Name - "Starward", empor zu den Sternen. 2007 hat er Starward gegründet, doch erst in den letzten Jahren ist sein Unternehmen so richtig in der Whisky-Szene angekommen. Nun will er mit der neuen Abfüllung namens "Left-Field" seinen globalen Siegeszug fortsetzen. Es ist ein Alltags-Whisky, den man nicht erst stundenlang atmen lassen muss, sondern einfach zum Dinner trinken kann. Der auch Menschen für Whisky begeistern soll, die nicht stundenlang über die Eigenheiten von Torf und Finishes referieren können. Unter anderem deshalb wurde er auch auf die Trinkstärke von 40 Volumenprozent verdünnt und nicht in originaler Fassstärke abgefüllt. Er ist fruchtig und dennoch etwas kantig.

Es geht um Geschmack, nicht das Alter

Der Starward Left Field reift drei bis vier Jahre in ehemaligen Rotweinfässern aus französischer Eiche, erklärt Vitale. Eine vergleichsweise kurze Dauer, viele Standardabfüllungen anderer Hersteller reifen acht bis zehn Jahre. Doch die Zahl auf dem Etikett allein sagt wenig über den Geschmack aus. "Melbourne ist bekannt dafür, alle vier Jahreszeiten an einem Tag zu durchleben", erklärt Vitale. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt nennen das liebevoll "four seasons in a day".

Die Region sei klimatisch sehr besonders, führt Vitale fort. "Wir haben die heißen, trockenen Winde des Outbacks im Landesinneren. Aber wir haben noch eine andere Wüste, die nicht so weit weg ist - die Antarktis." Wechselt der Wind, gelangt sehr schnell kalte, feuchte Luft in die Region und sorgt für Temperaturstürze von 10 Grad. "Aus Sicht eines Whisky-Produzenten bedeutet das, dass unsere Fässer permanent arbeiten. Ich würde sogar sagen: Nirgendwo arbeiten die Fässer mehr als bei uns." Am Ende entsteht innerhalb weniger Jahre ein Produkt, das woanders auf der Welt vielfach länger lagern müsste.

"Whisky erfindet sich derzeit auf der ganzen Welt neu. Er muss keine 25 Jahre mehr alt sein, um ernst genommen zu werden", sagt auch Alex Munch, Gründer der renommierten Stauning-Destille aus Dänemark. "Es geht um den Geschmack, nicht um das Alter auf dem Etikett. Ist er lebhaft, weich, würzig, süß? Am Ende kann man es auf eine Frage herunterbrechen: Mag man ihn oder nicht?"

Mit knapp 30 Euro ist der Left-Field Single Malt gewissermaßen die Abfüllung für Einsteiger: Intensiv vollmundig im Geschmack mit leichten Weinnoten am Gaumen. Ein Whisky, der sowohl pur als auch mit Tonic in Cocktails funktioniert. Empfehlenswert ist damit etwa ein Old Fashioned oder ein Whisky Negroni.

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