Spirituose Weißer Rum: Diese vier Abfüllungen muss man probieren

Mit Weißem Rum kann man kraftvolle Drinks wie einen Ti Punch zubereiten
Mit Weißem Rum kann man kraftvolle Drinks wie einen Ti Punch zubereiten
© Getty Images
Weißer Rum hat ein schlechteres Image als dunkler, fassgelagerter Rum. zu Unrecht. Wir stellen vier spannende Abfüllungen vor, die man probiert haben sollte.

Rum ist in der Spirituosen-Welt immer mehr im Kommen. Doch meist richtet sich die Aufmerksamkeit nahezu ausschließlich auf braunen, also fassgelagerten Rum. Je dunkler dessen Farbe, desto hochwertiger ist er – das glauben jedenfalls viele Konsumentinnen und Konsumenten. Deshalb verwenden viele Hersteller Zuckercouleur zum Färben, wie Rum-Experte Nicolas Kröger im Gespräch mit dem stern aufzeigt.

Weißer Rum – also Rum, der nicht im Holzfass reifte und deshalb keine Farbe besitzt – gilt vielen dagegen immer noch als weniger qualitativ. Das ist ein Trugschluss. Denn einige weiße Rums gelten geradezu als Geheimtipps unter Fans dieser Spirituosen-Kategorie. Wir stellen vier spannende Abfüllungen vor.

Rum Artesanal Burke's White Rum

Was für ein Kracher! Der Burke's Single Blended White Rum aus dem Hause Rum Artesanal – ein unabhängiger Abfüller aus Deutschland – ist ein Mix aus Destillaten der beiden Länder Jamaika und La Réunion. Dank des hohen Estergehalts (mehr dazu können Sie hier nachlesen) dominieren in dieser Abfüllung die Jamaika-typischen Funk-Noten, was ihm fruchtige Aromen von Äpfeln, Ananas und Bananen verleiht. Der Burke's Rum ist komplett ungesüßt und mit 61 Volumenprozent zugegeben nichts für den Pur-Genuss. Dafür eignet er sich hervorragend als Mix-Rum, etwa für eine Atomic Daiquiri. Aber auch ein East India Negroni – je nach Geschmack 40-50 ml Rum, 25 ml Sherry, 25 ml Campari – funktioniert damit vorzüglich. Preis-Leistungs-technisch ein echtes Pfund.

Preis: Etwa 30 Euro für 0,7 Liter

Clairin

Auch auf Haiti wird Rum gebrannt. Und was für welcher: Der landestypische Clairin ist ein ungelagerter weißer Rum aus Zuckerrohrsaft und wird noch vollkommen natürlich hergestellt. Das Zuckerrohr wird zunächst per Hand geerntet, dann mit Eseln in die Destillen gebracht und dort auf alten Mühlen gepresst. Die Fermentation erfolgt in offenen Fässern mit wilden Hefen. Dadurch unterscheidet sich der Rum geschmacklich je nach Region – in der Weinwelt ist dieses Prinzip als Terroir bekannt.

Das ist nicht nur spannend, sondern sorgt für eine immense Geschmacksvielfalt: Der Clairin Sajous schmeckt grasig-floral und punktet mit einer natürlichen Süße. Trotz vergleichsweise hoher 56,4 Prozent besitzt er eine einzigartige Leichtigkeit. Er schmeckt prima als Mojito oder mit Tonic! Ganz anders dagegen ist das Aromaprofil des Clairin Le Rocher, der salzig mit Noten von Speck und krossem Bacon schmeckt. Wer hätte gedacht, das Rum so schmecken kann? Mutige können sich mit einer Dirty Martini auf Clairin-Basis austoben. Die Clairin-Rums eignen sich damit perfekt als Geschenk für all jene, die vermeintlich schon alles in Sachen Spirituosen haben.

Preis:  je nach Abfüllung 35 bis 50 Euro

Bacardi Facundo

Der Bacardi Facundo Neo Silver ist eine Besonderheit unter den weißen Rums. Denn im Grunde handelt es sich bei dieser nach dem Bacardi-Gründer benannten Abfüllung um eine gelagerte Variante (der Blend besteht aus bis zu acht Jahre alten Rums), der anschließend durch Holzkohle gefiltert wird und somit seine dunkle Farbe verliert. So erhält man die Milde und Aromen (unter anderem Vanille, Karamell, Mandeln) eines fassgelagerten Rums mit der klaren Optik eines blutjungen Vertreters. Zugegeben: Ein bisschen Etikettenschwindel. Aber so lange es schmeckt? Eiskalt gerührt mit einem Spritzer weißem Wermut erhält man jedenfalls eine vorzügliche Neo Martini. Hier ist der Bacardi Facundo Neo Silver erhältlich.

Preis: etwa 45 Euro für 0,7 Liter

Paranubes

Oaxaca, Mexiko – da denken Cocktail-Kenner sofort an Tequila! In Huautla de Jimenez, einer Kleinstadt in dem berühmten mexikanischen Bundesstaat entsteht oben in den Bergen einer der außergewöhnlichsten Rums des Landes. Beim Paranubes handelt es sich um einen Rum im Agricole-Stil. Dafür wird der täglich frisch gepresste Zuckerrohrsaft wild – also ohne Zugabe von künstlichen Hefen – fermentiert. Im Geschmack dominieren Noten von grünem Gras, frischem Zuckerrohr und eine Prise Salz. Schmeckt hervorragend als Ti Punch. Dafür 50 ml Paranubes Rum und 15 ml Zuckersirup auf Eis direkt im Tumbler verrühren. Dann eine Handvoll frische Limettenachtel nehmen und je nach Geschmack mit frischem Saft ergänzen.  

Preis: etwa 40 Euro je 0,7 Liter

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