Matthias Schöneburg

Sie hatten ihre bizarren Sehnsüchte im Netz ausgetauscht, ein Sadomaso-Szenario verfasst. Bei ihrem ersten Treffen erwürgte Michael F. die Gespielin - ein Unfall, sagt der angesehene Wissenschaftler. Jetzt aber steht er wegen Mordes vor Gericht.

An der Strafe änderte sich auch im zweiten Prozess nichts: Zu 15 Jahren Haft, also zur Höchststrafe wegen Totschlags durch Unterlassen, hat das Landgericht Frankfurt (Oder) Sabine H. verurteilt. Die Frau hatte ihre neun Babys in Balkonkästen und Kübeln verscharrt.

Neun getötete Babys, neun Schwangerschaften und niemand will etwas bemerkt haben. Im Prozess schweigen sowohl die angeklagte Mutter als auch der Zeuge, der Licht ins Dunkel bringen könnte, der damalige Ehemann und Vater der toten Säuglinge.

Es ist der schwerste bekannte Fall von Kindstötungen in Deutschland: Eine Mutter soll neun Babys direkt nach der Geburt hat sterben lassen und in Blumenkästen, Eimern und Plastikwannen verscharrt haben. Nun beginnt der Prozess gegen sie.

Nach dem Fund von neun toten Babys im brandenburgischen Brieskow-Finkenheerd beginnt die Mutter, Sabine H., sich an Details zu erinnern. Zweifel kommen zudem an der angeblichen Unwissenheit des Ex-Mannes auf.