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Erlangen: Steife Blutkörperchen: Forscher sind Ursache von "Long Covid"-Phänomen auf der Spur

Erlangen Steife Blutkörperchen: Forscher sind Ursache von "Long Covid"-Phänomen auf der Spur

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Wer eine Covid-19-Erkrankung überstanden hat, klagt bisweilen über lang anhaltende Symptome, wie Müdigkeit, Kurzatmigkeit oder Kopfschmerz. Hier ist man diesen Langzeitfolgen der Erkrankung auf der Spur. Wissenschaftler des Max-Planck-Zentrums für Physik und Medizin im fränkischen Erlangen haben herausgefunden, dass eine Infektion mit dem Virus die Form und Elastizität der Blutzellen dauerhaft verändern kann. Martin Kräter vom Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts berichtet. "Also, was uns primär aufgefallen ist, und das gleich nach der ersten Messung, dass gerade bei akut Erkrankten sind die Zellen, die roten Blutzellen nicht mehr charakteristisch verform. Normalerweise strecken sich rote Blutzellen sehr lang, die sind mechanisch sehr weich und passen dadurch sehr, sehr gut durch feinste Blutkapillaren. Und bei den Covid-Erkrankten haben wir eben entdeckt, dass ein großer Anteil dieser Zellen, nicht mehr diese Verformungseigenschaften hat." Wenn sich die Blutkörperchen derart verändern, wird Sauerstoff unzuverlässiger transportiert und der Mensch wird leistungsschwächer, diese Vermutung liegt zumindest nahe. Auf dem Weg zu dieser Erkenntnis mussten die Wissenschaftler Zellen vermessen und nutzen dafür eine neue Technologie, das von ihnen eigenes entwickelte RT-DC. In Hochgeschwindigkeit werden Blutzellen durch einen engen Kanal geschickt. Eine Kamera nimmt jede Zelle auf und bestimmt, welche Zelltypen vorhanden und wie verformt sind. "Mit dieser neuen Methode ist es uns das erste Mal möglich, bis zu tausend Zellen pro Sekunde aufzunehmen und deren mechanische Eigenschaften zu vermessen. Verglichen mit Technologien, die es davor gab, die ungefähr bei einer Rate von einhundert Zellen pro Stunde gemessen haben, sind wir damit 36.000 Mal schneller." Und welcher Schluss ließe sich daraus ziehen? Jochen Guck, Direktor und Wissenschaftliches Mitglied am Max-​Planck-Institut für Physik des Lichts, sieht es so: "Das sehen wir schon, das Potenzial, weil wir neue Erkenntnisse liefern, gerade die Mechanik und vielleicht auch die physikalischen Eigenschaften der Zellen vielleicht auch als neues Therapieziel ins Auge zu fassen. Dass man versucht, Medikamente zu entwickeln, die vielleicht die Größe oder die Steifheit von Zellen regulieren, damit die dann wieder besser ihren Job machen können, zum Beispiel in der Blutzirkulation." Bleibt zu hoffen, dass diese Erkenntnisse dazu beitragen, dass sich Menschen, die unter Long Covid leiden, in Zukunft rascher und besser erholen werden.
NEON Unnützes Wissen: Können Mücken betrunken werden? - zehn kuriose Fakten zu Blut

NEON Unnützes Wissen Können Mücken betrunken werden? - zehn kuriose Fakten zu Blut

1. Der menschliche Körper produziert 200 Milliarden rote Blutkörperchen am Tag.
2. Dunkle Schokolade kann den menschlichen Blutdruck senken, weiße Schokolade nicht.
3. Im menschlichen Körper zirkulieren etwa sechs Liter Blut, in dem eines Blauwals 10.000 Liter.
4. Das Rauschen, das man hört, wenn man eine Muschel ans Ohr hält, ist nicht das eigene Blut, sondern Geräusche der Umgebung, die die Muschel als eine Art Resonanzverstärker zu einem unspezifischen Rauschen verschwimmen lässt.
5. Das Blut der meisten Schnecken, Spinnen, Skorpione, Krebse und Hummer ist blau.
6. Damit ein Liter Milch entsteht, fließen durch die Drüsen eines Kuheuters 500 Liter Blut.
7. Zecken sind nach dem Blutsaugen 100 bis 200 mal schwerer als vorher.
8. Ein blutig gebratenes Steak enthält fast kein Blut. Die rote Farbe kommt von dem eisenhaltigen Protein Myoglobin.
9. Sticht eine Mücke einen betrunkenen Menschen, so hat sie danach die halbe Blutalkoholkonzentration wie ihr Opfer.
10. Blut braucht nur eine Minute, um durch den gesamten menschlichen Körper zu strömen.
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Wissenschaftler haben 5300 Jahre alte rote Blutkörperchen am Gletschermann Ötzi entdeckt. Der älteste Blutnachweis der modernen Forschung könnte für die Gerichtsmedizin von großer Bedeutung sein.