Gletscherschwund

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Klimaerwärmung: Kühner Plan scheint aufzugehen: Schweden retten Helags-Gletscher mit Wolldecken

Klimaerwärmung Kühner Plan scheint aufzugehen: Schweden retten Helags-Gletscher mit Wolldecken

Sehen Sie im Video: Wie ambitionierte Schweden den Helags-Gletscher mit Wolldecken retten.




Als sich die Mitglieder einer privaten Initiative in diesem Sommer aufmachten, um zu Testzwecken ein Stück des Helags Gletschers in Schweden vor dem Abschmelzen zu bewahren, da hätten sie nie gedacht, wie stark die Klimaerwärmung dem Eisriesen in nur wenigen Monaten zusetzen würde. Gerade einmal 40 Quadratmeter wollten sie über den Sommer mit einer Bahn aus Wolle isolieren. Der Helags-Gletscher liegt am höchsten Berg Schwedens südlich des Polarkreises. Zu Beginn noch ebenerdig, schmolz der Schnee um den isolierten Bereich herum seit Juni um dreieinhalb bis vier Meter. Der Mitinitiator des Projekts, Erik Huss. "Gletscher ermöglichen die besten Messungen. Sie zeigen genau, wie sich das Klima verändert und auch, was man tun kann, um die Umwelt zu schützen. Insgesamt konnten wir einen Schutz von dreieinhalb bis vier Metern verzeichnen. Wären wir im Mai, also einen Monat früher, gekommen, hätten wir einen weiteren Meter schützen können. Es ist also möglich, mit dieser Art von effizientem Material viereinhalb bis fünf Meter vor dem Abschmelzen zu schützen." Millionen Menschen, die entlang von Gebirgsketten leben und auf die Wasserversorgung durch Gletscher angewiesen sind, könnten den Zugang zu Wasser verlieren, wenn diese verschwinden. Dies hätte auch katastrophale Folgen für Landwirtschaft und Industrie. Huss und seine Kollegen hoffen, ihren Test in einem größeren Maßstab wiederholen zu können.
Weltweite Studie: Gletscher der Erde schmelzen in der vergangenen Dekade schneller als zuvor

Neue Satelliten-Daten Unsere Gletscher schmelzen immer schneller – und das hat fatale Folgen für die ganze Welt

Sehen Sie im Video: Unsere Gletscher schmelzen immer schneller – und das könnte dramatische Auswirkungen haben.








Die Gletscher der Erde schmelzen: Eine neue Studie zeigt, dass sie in den vergangenen Dekaden schneller schmelzen als je zuvor.
Dabei haben die Forscher Satelliten- und Luftaufnahmen im Zeitraum von 2000 bis 2019 ausgewertet. 217.175 Gletscher hat das Team um den Forscher Romain Hugonnet untersucht – das sind fast alle auf der Erde.
Das Ergebnis: 267 Gigatonnen Eis haben die Gletscher in dieser Zeit verloren. Zum Vergleich: So sähe ein Eisberg von der Größe von nur einer Gigatonne im Central Park in New York City aus.
267 dieser Kolosse sind in den vergangenen Dekaden verschwunden – und das mit zunehmender Geschwindigkeit.
Die Forscher können aus den Daten ableiten, welchen Anteil das geschmolzene Eis am steigenden Meerespiegel hat. Es sind nach ihren Berechnungen etwa 21 Prozent.
Die globalen Daten helfen den Wissenschaftlern Modelle zu entwickeln, die Prognosen für den Anstieg des Meeresspiegels liefern. Gleichzeitig werden auch die Unterschiede auf der Welt deutlich.
„Es gibt diese Fluktuation in manchen Regionen und sie können sich über zehn Jahre hinziehen. Deshalb brauchen wir solche globalen Daten, wie wir sie aufbereitet haben,“
sagt Romain Hugonnet ggü. Science Alert
Während in Alaska und West-Kanada die Gletscher massiv an Eis verloren, gingen die Gletscher in Island und Skandinavien von 2000 bis 2010 nur langsam zurück.
Das massive Schmelzen eines Gletschers kann für eine Region drastische Folgen haben, so der Forscher. Die Trinkwasserversorgung in der Umgebung kann sich stark verändern, oder es kann zu Lawinen und Überflutungen kommen. Deshalb dürfe man auch die lokalen Daten nicht aus den Augen verlieren.
Quellen:
https://www.nature.com/articles/s41586-021-03436-z#MOESM4 
https://www.sciencealert.com/a-study-of-nearly-every-glacier-on-earth-shows-their-shrinkage-is-getting-faster