Schas-Partei

Eine Partei hat bereits die Koalition in Israel verlassen - nun kehrt auch die ultraorthodoxe Schas-Partei der Regierung von Benjamin Netanjahu den Rücken. Damit ist seine Mehrheit in Gefahr. 

Vor dem Hintergrund des Streits um den Wehrdienst für ultraorthodoxe Juden in Israel hat die ultraorthodoxe Schas-Partei mit dem Bruch der Regierungskoalition gedroht. Sollte es in der Frage keine "Lösung in letzter Minute" geben, werde seine Partei für die Auflösung des Parlaments stimmen, sagte Schas-Sprecher Ascher Medina am Montag dem israelischen öffentlich-rechtlichen Radio. 

Schlechte Nachrichten für Premier Netanjahu: Das Oberste Gericht in Israel hat die Ernennung einer seiner Minister für ungültig erklärt. Der Gesundheits- und Innenminister Arie Deri müsse aufgrund seiner Verurteilung wegen Steuerflucht seiner Ämter enthoben werden, so das Urteil.

Knapper geht es kaum: Die Regierungspartei Kadima hat die Wahlen in Israel mit einem Sitz Vorsprung gewonnen. Doch wer regieren wird, ist offen - denn neben Kadima-Chefin Zipi Livni sieht sich auch Oppositionsführer Benjamin Netanjahu als Sieger. Für eine Mehrheit braucht er die Unterstützung der rechten Parteien, und die sind nicht abgeneigt.

Etwas Besseres als Neuwahlen hätte Benjamin Netanjahu kaum passieren können: Die Stimmung in Israel dreht sich zu seinen Gunsten und ein Koalitionspartner steht auch schon fest. Doch der Hardliner, der sich gerne stark und unbeirrbar gibt, wird immer wieder von der profanen Realität eingeholt.